Gala von Julius Jenkins verhindert Ulmer Finaleinzug - Steven Esterkamp zeigt Topleistung

 Die Niederlage in Spiel fünf beschreibt Thorsten Leibenath als Spiegelbild der Halbfinal-Serie: „Es war unheimlich knapp und wenn wir verloren haben, hat Julius Jenkins den Unterschied ausgemacht.“ So auch beim 75:80, das der Amerikaner, der 27 Punkte erzielte, mit einer 10-Punkteserie im Schlussviertel an sich riss. Die Marschroute, die der Ulmer Head Coach seinen Spielern auf den Weg gegeben hatte, zeichnete sich schon nach 5. Minuten ab (10:12): ratiopharm ulm attackierte die Bretter und fand über die Freiwurfline seinen Weg ins Spiel. Ein probates Mittel, denn die Wurfquote der Gäste war zu Beginn ausbaufähig (37,9 % insgesamt). Das nutzten die Baskets dann auch prompt aus und zogen innerhalb von nur zwei Minuten auf 20:10 (8.) davon. Dass Per Günther zu diesem Zeitpunkt schon seit einer guten Minute auf dem Feld stand (insgesamt 23:53 Minuten), konnte den Run der Gastgeber auch nicht stoppen. Die Überlegenheit der Niedersachsen im ersten Viertel (14:22) las sich insbesondere am Reboundverhältnis ab (6:15 – insgesamt 42:38). Richtig viel besser lief es offensiv auch im 2. Viertel nicht. Dass es in der 13. Minute dennoch nur 20:26 stand, hatte mit zwei Dreiern von Steven Esterkamp zu tun – den zweiten davon aus dem Fastbreak bzw. aus dem Nichts. Dass es bei ratiopharm ulm nicht rund lief, konnten auch die Treffer von Esterkamp nicht kaschieren. In der 15. Minute hatte Jenkins wieder auf 31:20 erhöht. Als doch einmal eine Mini-Serie gelang, folgte ein Foul an Jenkins, der im Anschluss drei Freiwürfe versenkte (24:34). Abschütteln ließen sie die Gäste allerdings nicht – insbesondere der Kapitän hielt dagegen: Mit seinem 13. Punkt (insgesamt 24) erzielte Esterkamp das 31:37. In die Halbzeit ging die Partie nach einem Jumper von Philipp Schwethelm dann beim Stand von 33:40. Die zweite Halbzeit begannen die Ulmer stark (37:42), konnten allerdings einige vermeintlich leichte Chancen nicht verwandeln. Eine davon: Ein Dunkingversuch im Fastbreak, den Schwethelm nicht abschließen konnte, anschließende allerdings die Freiwürfe zum 39:42 einnetzen (23.). Insbesondere Lance Jeter machte in dieser Phase mächtig Druck, kassierte aber in der 25. Minute sein 3. Foul. Eine Schocksekunde dann in der 26. Minute, als Daniel Theis im Fastbreak zu Boden ging und sich schmerzverzerrt das Knie hielt. Unbeeindruckt davon: Günther, der von der Freiwurflinie auf 43:44 verkürzte (27.). Doch auch die Baskets waren geschockt – nämlich durch die Verletzung von Chris Kramer, der nach einer unglücklichen Landung mit Verdacht auf Handbruch ins Krankenhaus eingeliefert wurde. ratiopharm ulm blieb von der unübersichtlichen Situation unbeeindruckt und ging mit 55:54 in die letzte Viertelpause. Entwarnung gab es zu diesem Zeitpunkt für Daniel Theis, der rasch wieder aufs Parkett zurückgekehrt war. Mit seinem 4. Dreier bescherte Esterkamp in der 33. Minute die bis dato höchste Ulmer Führung (60:56). Zwei Dreier (Günther, Esterkamp) später führten die Gäste gar mit 66:60 (36.). Knapp vier Minuten vor dem Ende verkürzte Jenkins allerdings wieder auf 66:65 – und Jenkins war es auch, der in der 38. Minute den Ausgleich per Dreier erzielte (68:68). Der 10. Punkt von Jenkins in Folge brachte das Heimteam dann mit 72:69 in Führung (39.). Den „neck breaker“ versenkte allerdings Ricky Paulding, der bis zu diesem Zeitpunkt nur 3 Punkte erzielt hatte. Sein Dreier warf ratiopharm ulm mit 71:75 zurück. Esterkamp verkürzt 52 Sekunden vor dem Ende zwar noch auf 73:75, die Baskets behielten die Nerven von der Freiwurflinie und beendeten die Saison von ratiopharm ulm. „Nichtsdestotrotz haben wir eine wieder mal sehr gute Saison gespielt“, zieht Thorsten Leibenath das erste Fazit. „Wir haben erneut mehr erreicht, als von uns erwartet wurde. Wir selber erwarten von uns in der Regel ein kleines bisschen mehr und deshalb überwiegt im Moment die Enttäuschung“, so der Ulmer Head Coach. Für ratiopharm ulm spielten: Günther (9 Punkte), Theis (2), Ray (4), Esterkamp (24), Schwethelm (6, 6 Reb.), Jeter (9), Samhan (4, 4 Reb.), Nankivil (12, 5 Reb.), Bryant (5, 13 Reb.).