Ulm News, 20.04.2013 11:30
Es bleibt dabei: Am Schwörmontag ist um 23 Uhr Zapfenstreich
Jetzt ist es raus: Die Stadtverwaltung begrenzt das Veranstaltungsende am Schwörmontag 2013 in der Innenstadt auf 23 Uhr. Die Stadt reagiert damit in keinster Weise auf ein Konzept, das Citymarketing, Veranstalter, Gastronomen und einige Stadträte erstellt haben, um Alkoholkonsum, Vermüllung und Lärmbelästigung an diesem besonderen Festtag entgegen zu wirken. In dem Bescheid, der den Innenstadt-Gastronomen jetzt zugestellt wurde, wird der Schwörmontag allerdings auch dargestellt, als müsse ein Plan für ein Katastrophengebiet aufgestellt werden. Was auf dem Münsterplatz passiert ist nach wie vor unklar. Veranstalter Radio 7 wollte Ende letzter Woche den Topstar für das Open Air-Konzert am Schwörsonntag und das Programm am Schwörmontag bekannt geben. Das Programm am Montag wird nach dem städtischen Bescheid defintiv kleiner ausfallen, da Caterer Christian Becker, der das Programm mitbezahlt, nun eine Stunde weniger Umsatz auf dem Platz hat. Vorausgesetzt es gibt überhaupt ein Programm, denn ohne ein bezahltes großes Konzert am Sonntag, ist ein attraktives Gratis-Schwörmontagsprogramm kaum zu bezahlen.
Man kann jetzt zum nun verordneten Festende von 23 Uhr - ob es auch für die Stadtteilen, den Schwal und die Au gilt, lässt das städtische Schreiben offen - stehen wie man will. Die Stadt zeigt aber erneut wenig Fingerspitzengefühl gegenüber Citymarketing, Gastronomen und Veranstaltern, in dem sie in keinster Weise auf das von diesen erstellte Konzept eingeht. Ein Konzept, das im übrigen in vergleichbaren Städten bei ähnlichen Festivitäten und Problemen bereits gegriffen hat.
Statt Gesprächen kam nun das städtische Konzept per Post. Darin argumentiert die Stadt: "Trotz vieler und intensiver Gespräche mit den Veranstaltern hat sich die Situation am Schwörmontag nochmals verschlechtert". Deshalb habe die Arbeitsgruppe "Schwörmontag" (klingt wie Soko!!) bestehend aus Vertretern des Gemeinderats und der Bürgerdienste eine neues Konzept für den Schwörmontag 2013 entwickelt. Und: "Das neue Konzept wurde im Gemeinderat am 6. Februar vorgestellt und fand die Zustimung des Gemeinderats". Was nun einige Gemeinderäte nicht so sehen.
Das Festende um 23 Uhr wird so begründet: "Beim Schwörmontag 2012 gab es eine bedenkliche Zunahme von Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die stark alkoholisiert waren und medizinisch versorgt werden mussten. Auch die Zahl der Strafttaten hat stark zugenommen. Dieser Entwicklung muss entgegengewirkt werden."
Diese Begründung wird von den Gastronomen und Veranstalter bezweifelt, weil gemessen an der Zahl der Partyteilnehmer von schätzungsweise 40 000 bis 50 000 die Zahlen der Straftaten und Alkoholleichen gering ist. Bei jedem Dorffest oder Faschingsumzug gibt es gemessen an der Teilnehmerzahl mehr solcher - leider Zeitgeist bedingten - Ausfälle.
Zusätzliche Daumenschrauben hält die Verwaltung bereit, in dem sie ein Sicherheitskonzept für jeden einzelnen Veranstaltungsplatz nochmals besprechen will und das Sicherheitskonzept "in Abstimmung mit den Sicherheitsbehörden gegebenfalls optimiert."
Optimierungsbedarf sehen die Bürgerdienste auch beim bestehenden Sanitätskonzept. Es sei nicht möglich, "zeitnah alle Patienten vor Ort zu versorgen". Daher werde der Sanitätsdienst ausgeweitet. "Die Kostentragung muss neu geregelt werden", heißt es etwas schwammig. Möglicherweise sollen Veranstalter und Gastronomen einen Teil beitragen.
Auch bei der Müllbeseitigung sollen die Gastromen "sich in einem höheren Umfang an den Kosten beteiligen". Außerdem müsse die Müllbeseitigung auf den öffentlichen Veranstaltungsplätzen verbessert werden. Weiterhin dürfen auf den Plätzen lediglich Plastik- und Hartplastikbecher gegen Pfand abgegeben werden. "Dann müssen auch alle Tankstellen und Supermärkte im Stadtgebiet zur Kasse gebenen werden", reagierte ein Innenstadt-Gastronom fassungslos auf das Schreiben. Seit Jahren schenken die Gastronomen nur in Plastikbeschern aus, Müll und Glasbruch stammt von Festteilnehmern, die sich nicht an den Ständen der Wirte, sondern zuvor in den Supermärkten mit Essbaren und Alkoholika eindecken. "Für Glasbruch kann kein Wirt verantwortlich gemacht werden, aber das weiß die Stadt ja und schiebt uns trotzdem das Problem zu".
Auch gegen Wildpinkler will die Stadt vorgehen. Aber nicht durch mehr Kontrolle und Sicherheitskräfte, sondern durch mehr Toiletten. "Die Veranstalter haben daher gemäß den gesetzlichen Bestimmungen die Anzahl der unentg
eltlich zur Verfügung stehenden Toiletten zu erhöhen." Und wohl auch zu bezahlen.
Bezüglich des Lärms durch Musikanlagen, muss der Veranstalter oder Wirt den Lärm so reduzieren, dass es zu keinen unzumutbaren Belästigun gen für die Anwohner kommt. Was unzumutbar ist, wird offen gelassen. Die Musikanlage soll notfalls mit Limiter ausgestattet werden. "Bei Beschwerden muss der Veranstalter nachweisen, dass der gesetzliche Lärmwert eingehalten wird."
Letzter Hinweis an die Gastronomen: "Die Stadt Ulm und die Polizei werden auch am Schwörmontag 2013 versträkt kontrollieren."
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