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Ulm News, 24.01.2013 11:43

24. January 2013 von Thomas Kießling
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Wer Talente will, kann auf das Potenzial der Frauen nicht verzichten


 Die Unternehmen werden aufgefordert, das Potenzial der Frauen, gerade auch für Führungspositionen zu nutzen und müssen attraktive Angebote zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu entwickeln. Das ist das Ergebnis einer Veranstaltung der IHK Ulm gemeinsam mit der Kontaktelle Frau und Beruf zum Thema „Ist die Zukunft des Managements weiblich?“

 „Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung und des bereits heute in vielen Branchen bestehenden Fach- und Führungskräftemangels sind die Unternehmen auf das Potenzial der Frauen auch in Führungspositionen dringend angewiesen“, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Otto Sälzle. „Eine gesetzliche Quote braucht die Wirtschaft aber nicht, da diese nur die Symptome, nicht aber die Ursachen des geringen Anteils von Frauen in Führungspositionen behandelt“. „Quantitativ scheint das Potenzial der Frauen ausgeschöpft zu sein, qualitativ noch lange nicht“, sagte Marianne Heiß, European Finance Director der weltweit aufgestellten Werbeagentur BBDO. In ihrem Vortrag „Yes, she can“ plädierte sie für ein neues Selbstbewusstsein von Frauen in der Berufswelt ein. „Entscheidend sind keine Quoten, sondern die fachliche Kompetenz, Klarheit über die eigenen Ziele und der Wille zur Macht“. Sie zeigte sehr deutlich, warum es, nicht nur aus Gerechtigkeitsgründen, gesellschaftspolitisch wie ökonomisch allen nutzt, mehr Frauen als Führungskräfte einzusetzen. Nach Heiß können Frauen und ihr Führungsstil die Chefetagen der Unternehmen erweitern, dadurch könne neues Potenzial erschlossen werden. Frauen seien auch risikobewusster, „Lehmann sisters hätten vielleicht überlebt“, vermutete Heiß. Sie forderte die Unternehmen auf in den Führungsetagen mehr Frauen ans Ruder zu lassen. Der demografische Wandel ist so gravierend, dass neue Antworten folgen müssen. "Mehr Frauen an die Spitze" lautet daher das Zauberwort von Heiß – „aus ideologischen oder althergebrachtem Geschlechterdenken dagegen zu sein, macht für mich keinen Sinn“. „Wir müssen umdenken“, sagte sie. Zentrale Kernaufgaben seien die Entwicklung einer langfristigen nachhaltigen Strategie durch die Politik, eine neue Wertediskussion in der Gesellschaft, vor allem aber eine nachhaltige Bildungsoffensive, eine Verkürzung von Ausbildungszeiten und Verlängerung der Arbeitszeiten, Weiterbildung und ein betriebliches Gesundheitsmanagement. „Wer Talente will, kann nicht auf 50% der Bevölkerung verzichten. Nicht nur die Unternehmen müssen die Voraussetzungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie schaffen, sondern auch Politik, Bildung, Erziehung und Medien, die das Bild unserer Gesellschaft wesentlich prägen!“ so Marianne Heiß, Tobias Koch, von der Prognos AG, zeigte, dass die Beteiligung von Frauen am Arbeitsmarkt derzeit einen Aufholprozess mit hoher Dynamik aufweist, der sich zukünftig weiter fortsetzen wird und muss.



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