ratiopharm ulm verliert Eurocup-Spiel gegen Belgrad nach großem Kampf mit 95:100 Punkten

 ratiopharm ulm verliert das erste Spiel der „Last 16“-Runde gegen Roter Stern Belgrad und kann nach einem hart umkämpften Match dennoch sagen, „dass man sehen konnte, dass wir nicht nur mithalten, sondern so einen Gegner auch schlagen können“, so Thorsten Leibenath. Dass es letztlich nicht gereicht hat, macht der Head Coach von ratiopharm ulm an einer entscheidenden Statistik aus. Nämlich am deutlich verloren Reboundduell (25/37). „Gegen so einen Gegner 14 Offensivrebounds abzugeben, ist schmerzhaft“, stellt Leibenath fest und weist auf den größten Unterschied des Abends hin. Die Auslosung im Pokalviertelfinale gegen Trier kommentiert er indes so: „Einfache Spiele gibt es nicht, aber dass wir zuhause spielen, freut mich sehr.“ Und auch der Start in die erste „Last 16“ Partie war zur Freude des Trainers. Wie verordnet, legte sein Team los wie die Feuerwehr. Mit wie viel Energie ratiopharm ulm in die Partie gehen wollte, war schon an der Starting Five zu sehen. Mit Sebastian Betz und Daniel Theis schickte Leibenath zwei Spieler aufs Feld, die sich genau über diese Qualität definieren. Und die Rechnung ging auf. Mit 7 Punkten in Folge katapultierte Allan Ray sein Team im Alleingang in Führung. Es dauerte bis zur 4. Minute, ehe die Gäste zu Punkten kamen. Doch auch die zweite Prognose von Leibenath, nämlich dass Roter Stern jeden noch so kleinen Fehler sofort bestrafen würde, traf zu. So zwangen die Serben Ulm schon in der 5. Minute zum 5. Teamfoul und verkürzten durch Igor Rakocevic von der Freiwurflinie auf 9:8. John Bryant und Daniel Theis saßen derweil schon mit zwei persönlichen Fouls auf der Bank. Ohne ihre Big Men suchten die Ulmer ihr Glück aus der Distanz – und fanden es in drei Dreiern (Esterkamp 2, Jeter) zum 20:19 (19.). In die erste Pause gingen beide Teams beim Stand von 22:23; vor einer ohrenbetäubenden Geräuschkulisse. Zu Beginn des zweiten Viertels zeigte Belgrad, warum es mit einer Quote von 42,5% die zweitbeste Dreiermannschaft der Vorrunde war. Innerhalb von 90 Sekunden versenkte Vuk Radivojevic drei Dreier und brachte sein Team mit 32:27 in Front. Da der Vizemeister nun einige Abschlüsse liegen ließ, zogen die Gäste auf 27:38 davon (14.). Doch ein Jumpshot von Ray und ein Monsterblock von Daniel Theis am zum Dunking ansetzenden Rasko Katic, brachte ratiopharm ulm auf 32:38 heran. Mit diesem Abstand ging es auch durch weite Strecken des zweiten Viertels. Kein Team konnte sich absetzen und Till Jönke jagte Scharfschütze Radivojevic übers Parkett. Dann bestrafte Belgrad allerdings einen verworfenen Dreier von John Bryant mit einem von Katic abgeschlossenen Dunking zum 39:48, was gleichzeitig der Halbzeitstand war. Leiser war es in der ausverkauften ratiopharm arena deshalb nicht geworden. Im zweiten Durchgang wurde die bis dato heiße, aber faire Atmosphäre durch ein Spruchband getrübt, auf dem serbische Fans die sportliche zu einer politischen Bühne machen wollten. Auf dem Parkett hatte sich ratiopharm ulm indes bis zur 24. Minute auf 48:52 heran gekämpft. Durch eine Serie von umstrittenen Schiedsrichterentscheidungen, ließ sich Leibenath in der 28. Minute zu einem technischen Foul hinreißen und Roter Stern zog auf 54:67 davon. Das Viertel ging letztlich mit 58:69 in die Unterbrechung. Im vierten Viertel war es der Kapitän, der sein Team mit fünf schnellen Punkten wieder in Schlagdistanz brachte. Als dann auch noch Per Günther ein Dreipunktspiel abschloss, war der Rückstand plötzlich auf 68:71 (33.) geschmolzen. Doch der dreimalige Topscorer der Euroleague, Igor Rakocevic, antworte te ebenfalls mit fünf Punkten in Serie. Wenngleich Ulm unbeeindruckt blieb und in John Bryant nun einen verlässlichen Scorer hatte, war es Belgrad, das die Big Points setzte. Sowie Boris Savocivic mit einem Dreier zum 75:81 oder Rakocevic ebenfalls aus der Distanz zum 77:84 (34.). So gut und so leidenschaftlich der Vizemeister sich auch heran kämpfte, Belgrad hatte eine Antwort. Auch auf den Dreier von Bryant zum 80:86 in der 38. Minute. In der 39. Minute war es wieder der 2,06 Meter lange Savocivic, der von draußen traf – diesmal zum 84:93. Wenngleich Günther 20 Sekunden vor dem Ende einen Ballgewinn an Rakocevic zum 93:96 verwandeln konnte, Roter Stern ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen. Für ratiopharm ulm spielten: Günther (15), Betz, Theis (8), Ray (19), Esterkamp (16), Watts (2), Schwethelm (2), Jeter (8), Nankivil (5), Bryant (20).