Ulmer Basketballer spielen gegen Zagreb voll auf Sieg

 An der Gemütslage von Thorsten Leibenath ändern die ungünstigen Voraussetzungen vor dem letzten Spieltag der Gruppe G im Eurocup nichts. Denn nachdem Cholets Rudy Jomby mit seinem Dreier am vergangenen Mittwoch die vorzeitige Qualifikation ratiopharm ulms für die „Last 16“ in letzter Sekunde zunichte gemacht hat, reicht dem Vizemeister bei Cibona Zagreb (Mittwoch 20 Uhr) nicht mehr nur ein Sieg. Um tatsächlich noch in die nächste Eurocup-Runde einzuziehen ist ratiopharm ulm auf Schützenhilfe angewiesen. Nämlich auf die von St. Petersburg, das zeitgleich in Cholet antritt.
„Warum sollten wir Trübsal blasen“, fragt Leibenath und gibt sich gleich selbst die Antwort. „Wir treffen auf ein Team mit sehr großem internationalen Renommee und freuen uns darauf.“
Dass seine Mannschaft konzentriert und mit einer positiven Einstellung in das Spiel gehen wird, verstehe sich daher von selbst. Leibenath ist es allerdings wichtig, Quervergleiche zum Hinspiel, das ratiopharm ulm mit 83:68 gewann, zu vermeiden. Das macht auch deshalb Sinn, da sich in Zagreb seit dem 14. November einiges getan hat. Zum einen wurde Head Coach Veljko Mrsic durch seinen bisherigen Assistenten Danijel Lutz ersetzt, dann verpflichtete der kroatische Rekordmeister den Ex-Bamberger Jermaine Anderson als neuen Point Guard und zu guter Letzt angelten sich die Kroaten die Dienste zweiter Youngster, die nach Ansicht von Head Coach Leibenath deutliches „NBA Potenzial“ haben – nämlich den 18-jähirgen Dario Sacric und den zwei Jahre älteren Tomislav Zubicic.
Was allerdings aus Ulmer Sicht noch viel schwerer wiegt: Zagreb ist nach einer holprigen Phase in der Adria League seit letztem Wochenende wieder in der Erfolgsspur. Denn gegen den betuchten Stadtrivalen und Euroleague-Teilnehmer Cedevitia Zagreb setzte sich Cibona mit 73:64 durch. „Für Zagreb geht es momentan auch darum, wieder Sicherheit zu gewinnen – die werden das Spiel gegen uns sicher nicht abschenken“, erteilt Leibenath den Spekulationen, die Kroaten könnten das für sie bedeutungslose Spiel nicht ernstnehmen, eine Abfuhr.
Entscheidend für das Weiterkommen im Eurocup ist neben dem Ulmer Sieg aber vor allem, wie Ernst St. Petersburg, das bisher jedes Spiel der Gruppe G dominierte, das Gastspiel in Cholet nimmt. Denn bei einem Sieg der Franzosen sind alle Ulmer Anstrengungen umsonst.
Wenngleich Leibenath annimmt, dass den Russen „das Gespür für die Dringlichkeit“ in dem für sie belanglosen Spiel fehlen wird, weiß er nicht, welche Konsequenz das hat. „Entweder sie spielen ganz befreit, oder es fehlt ihnen der letzte Biss.“ Von zwei Dingen ist Leibenath allerdings überzeugt: Davon, dass die Russen so oder so genügend Qualität besitzen, um gewinnen zu können. Und: „Dass ich vom Verlauf des Spiels in Cholet bis zum Ende nichts wissen will.“
Fans, die den Kampf um die „Last 16“ verfolgen wollen, haben es da einfacher. Zu beiden Partien bietet die Internetseite www.eurocupbasketball.com einen ausführlichen Live-Score an.