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Ulm News, 02.12.2012 23:28

2. December 2012 von Thomas Kießling
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Neue Ulmer Synagoge mit feierlicher Zeremonie eröffnet


74 Jahre nach der Zerstörung der alten Synagoge von Ulm wurde am Sonntag unter strengen Sicherheitsmaßnahmen  das neue jüdische Gemeindezentrum am Ulmer Weinhof eingeweiht. Ehrengäste waren Bundespräsident Joachim Gauck, der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Bildungsministerin Dr. Annette Schavan, der israelische Botschafter Jakov Hadas-Handelsman, Landesrabbiner Netanel Wurmser,  und Dieter Graumann, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland. Die neue Ulmer Synagoge gehört zur Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs (IRGW).
Fotos von der Eröffnungsfeier gibt es hier. An der Feier nahmen auch rund 20 ehemalige jüdische Mitbürger oder deren Nachfahren teil. Sie waren von der Stadt Ulm eingeladen worden.  

 „Wer baut, bleibt", betonte die IRGW-Vorsitzende Barbara Traub zu Beginn der Feierlichkeiten in dem neuen, markanten Bau auf dem Ulmer Weinhof. Sie lobte die "weise Entscheidung der Stadt, die Synagoge in die Mite der Stadt zu bauen", ebenso wie den "großartigen Entwurf" der Kölner Architektin Susanne Groß. Ihr Dank galt auch den lokalen Unternehmen Seeberger, Möbel Inhofer und Utzin Utz für die Unterstützung beim Bau und der Einrichtung. "Wir wollen uns einbringen in diese Stadt und dieses Land als Teil der Bürgergesellschaft", versicherte Barbara Traub.
Bundespräsident Joachim Gauck sagte in seiner Rede, dass er sehr froh, dass jüdische Gemeinden, Schulen, Kindergärten und Altenheime wieder gegründet wurden. „Ich kann es gar nicht sagen, wie dankbar ich dafür bin, das erleben zu dürfen.“ Es sei daher nicht nur ein Freudentag für ihn, sondern für alle Menschen, die  guten Willens in Deutschland sind, für alle, die davon überzeugt sind, dass der Glaube dem menschlichen Leben eine unverzichtbare Dimension eröffnet, für alle, die an das friedliche Zusammenleben der Religionen, der Kulturen, der Überzeugungen glauben“. Gauck ging auch auf die Beschneidungsdebatte ein. Er kritisierte, dass im Zuge dieser Debatte auch "antisemitische und antimuzslimische Einstellungen sichtbar wurden".
Er sagte aber auch: "Eine säkulare Gesellschaft muss Debatten führen über den Platz der Religion, über Religionsfreiheit und über religiöse Bräuche". Gauck: "Auch der religiöse Glaube muss sich der Kritik der Vernunft stellen". "Ich wünsche der jüdischen Gemeinde Ulm  in ihrer Synagoge Gottes Segen", sagte der Bundespräsident abschließend.
Gauck hatte zuvor mit Winfried Kretschmann und den Vertretern der jüdischen Gemeinde ein rotes Band zur Einweihung durchschnittten.

  Dieter Graumann vom Zentralrat der Juden in Deutschland betonte, dass die Juden "die Zukunft mit Kraft und Hoffnung gesatlten wollen". Er kritisierte Antisemitismus, der sich in Witzen udn Respektlosigkeiten bemerkbar mache und "die unselige Beschneidungsdebatte". Das Judentum sei eine "Kraftquelle besonderer Art, das Judentum hat Zukunft, das Judentum ist Zukunft", schloss er seine Rede.
Wie seine Vorredner erinnerte Ministerpräsident Winfried Kretschmann an die schlimme Vergangenheit. Erst die Zerstörung der Synagoge und die Vernichtung jüdischen Lebens - auch Albert Einstein war ein Teil der Gemeinde - in Ulm  durch die Nationalsozialisten habe den Neubau notwendig gemacht. Er bezeichnete die Einweihung als "histroisches Ereignis" und "als einen Tag der Freude". Er versicherte, dass jüdisches Leben in diesem land nie mehr im Stich gelassen werde.
Landesrabbiner Netanel Wurmser betonte, er verspüre eine große "innere Freude". Er merkate an, dass den Juden oft vorgeworfen werde, sie argumentierten mit der "Auschwitz-Keule". Das sei nicht Fall, sagte Wurmser. Er erinnerte in seiner Rede nicht an Konzenrtationslager, stattdessen daran, dass die alte Ulmer Synagoge 1873n ebenfalls von Ehrengästen eingeweiht wurde - und 65 Jahre später niergebrannt wurde. 

Der Ulmer Oberbürgermeister Ivo Gönner lobte den Ulmer Gemeinderat, der sich nicht nur für den Bau der 4,5 Millionen Euro teuren Synagoge, sondern auch für den Platz auf dem Weinhof ausgesprochen hat. Hier sei nicht nur früher der Standort der  Synagoge gewesen, der Weinhof ist mit dem Schwörhaus "auch die Keimzelle der Stadt". Jüdisches Leben sei nun wieder mitten in der Stadt. "Ein großes, ein sehr großes Kompliment" gebühre aber auch der Architektin Susanne Groß aus Köln für "dieses wunderbare Gebäude". 
Nach der knapp zweistündigen Zeremonie besichtigten Gauck und Kretschmann das Gemeindehaus für die rund 450 Gemeindemitglieder mit Ritualbad, Kindergarten, Jugendraum, Küche und natürlich Synagoge, in die vor der Zeremonie drei Tora-Rollen vom Judenhof zum Weinhof getragen wurden. Der Bundespräsident trug sich in Buch der Synagoge ein. Danach wechselte die Festgesellschaft ins Schwörhaus, wo die Stadt Ulm einen Empfnag gab. Auch hier trugen sich die prominenten Gäste ins Goldene Buch der Stadt ein. nach einem kleinen Umtrunk setzte sich die Wagenkolonne mit Bundespräsident Joachim Gauck wieder in Bewegung - Richtung Airport Memmingen.  Der Präsident blieb eine dreiviertel Stunde länger las geplant in Ulm. 



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