Ulm News, 02.07.2012 10:52
ver.di: Jetzt droht in Ulm ein Arbeitskampf im Nahverkehr
Die Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft ver.di und Schwaben Mobil Nahverkehr Service GmbH für die Beschäftigten im Betrieb Ulm sind gescheitert. Auch in der fünften Verhandlungsrunde waren die Arbeitgeber nicht bereit auf die Forderung einzugehen. Die ver.di Tarifkommission hat nun beim ver.di Bundesvorstand den Antrag auf Urabstimmung über einen unbefristeten Erzwingungsstreik gestellt.
„Damit steht im Nahverkehr Ulm eine längere Auseinander-setzung unmittelbar bevor mit deutlichen Auswirkungen auf das Fahrangebot im SWU- Liniennetz“, befürchtet Maria Winkler, Ge-schäftsführerin des ver.di Bezirk Ostwürttemberg-Ulm. ver.di hatte bereits Anfang Februar den Arbeitgeber zu Tarifverhandlungen aufgefordert um für die rund 60 Beschäftigten im Fahrdienst eine Erhöhung des Stundenlohns auf 14 € zu erreichen sowie künftig eine Anpassung des Lohnniveaus in Stufen an das im Omnibusbereich in Baden-Württemberg übliche Tarifniveau. Zurzeit erhalten die Fahrer einen Stundenlohn von 10,40 € im ersten Jahr bzw. 11,43 ab dem zweiten Berufsjahr. Die bezahlten Stundenlöhne bei Schwaben Mobil sind seit Jahren rückläufig, betont Maria Winkler und rechnet vor, dass im Jahr 2008 die Fahrerlöhne noch um 80 Cent pro Stunde höher waren. Der Arbeitgeber hat in der fünften Ver-handlungsrunde lediglich angeboten die Stundenlöhne ab 1.7.2012 um 33 bzw. 37 Cent anzuheben, ab 1.7.2013 um 15 bzw. 17 Cent und ab 1.3.2014 nochmals um 15 bzw. 17 Cent. „Dieses Angebot ist ein Hohn für alle Fahrer und Fahrerinnen“, stellt Maria Winkler fest, „damit wären die Stundenlöhne ab März 2014 immer noch deutlich unterhalb des Niveau von 2008. Auch eine wage in Aussicht gestellte Regelung eine jährliche Prämie von 800 € zusätzlich zu gewähren „entpuppte sich als Seifenblase“ so Winkler. Ausschlaggebend für das Scheitern der Verhandlungen war, dass „Schwaben Mobil nicht einmal bereit war das „schäbige Angebot“ in einem Tarifvertrag zu regeln“. Der Arbeitgeber Schwaben Mobil will weiterhin nur Löhne nach dem Tarifvertrag bezahlen, den sie sich einseitig aussuchen, wertet Winkler das Arbeitgeberverhalten und „fragwürdige Prämien nach Gutsherrenart“ verteilen. Auch zu den weiteren Forderungen nach 30 Tage Jahresurlaub, 2 Tage Zusatzurlaub für Schichtarbeit, Freistellung und Bezahlung der von der EU vorgeschriebenen Berufskraftfahrerqualifikation, einem 13. Monatsgehalt sowie eine betriebliche Altersversorgung habe Schwaben Mobil kein Angebot gemacht. Maria Winkler betont, dass die ver.di Tarifkommission in den letzten drei Gesprächen dem Arbeitgeber schon sehr weit entgegengekommen sei, „wir hätten uns einen längeren Stufenplan vorstellen können“ auf das in Baden-Württemberg übliche Lohnniveau der Busfahrer. „Die Fahrer sind richtig sauer auf ihren Arbeitgeber“, fasst Maria Winkler, die Stimmung im Betrieb zusammen. Wenn die hervorragende Arbeit der Fahrer rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr mit einem so schäbigen Angebot „honoriert“ wird, ist es nicht verwunderlich, wenn die Geduld der Beschäftigten jetzt zu Ende ist. Die Bürger/-innen in Ulm müssen sich auch schon vor der Urabstimmung auf Einschränkungen im öffentlichen Nahverkehr einstellen. Da die Tarif-verhandlungen gescheitert sind und auch kein Schlichtungsabkommen besteht, kann die Gewerkschaft ver.di die Fahrer von Schwaben Mobil jederzeit zu befristeten Warnstreiks aufrufen.





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