Ulm News, 13.05.2012 15:00
"Ulmer Aufgebot" beim Mittelaltermarkt inWiblingen
Der Verein „Ulmer Aufgebot 1475 e. V.“ existiert in seiner heutigen Form seit 2008. Die Vereinsmitglieder sind auch auf dem Mittelaltermarkt in Wiblingen in historischer Gewandung zu sehen.
Ganz im Mittelpunkt des Vereins-Interesses steht der Mensch. Der Mensch von damals in seinem historischen Lebensumfeld, aber auch der Mensch von heute mit seinem Bedürfnis nach fundierten Informationen und seiner für ihn so typischen Art, die Dinge -im wahrsten Sinne des Wortes- „begreifen“ zu wollen. Seine Mitglieder verbindet das Interesse für Geschichte und sie investieren viel Zeit in die Recherche, um das Leben im Spätmittelalter authentisch dar- und nachzustellen. Sie lassen die Geschichtspräsentation lebendig werden – auf „neudeutsch“ nennt man dies auch „Living History“ oder „Reenactment“. Seine zurzeit 22 aktiven Mitglieder beschäftigen sich mit der historisch korrekten und belegbaren Darstellung von Ulmer Bürgerinnen und Bürgern in den 70er Jahren des fünfzehnten Jahrhunderts. Allerdings spielen hier nicht nur zivile, sondern auch militärische Aspekte eine große Rolle, da sich damals kein männlicher Bürger Ulms (gemäß der geltenden Wehrverfassung) seiner Pflicht im Dienst an der Waffe in vorgeschriebenem Rüstzeug entziehen konnte. Das Ulmer Aufgebot war Teil des Reichsaufgebots von 1474 bis 1475. Es war eines von vielen Reichs-Städtischen Aufgeboten, welches von Kaiser Friedrich III. (seines Zeichens Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation) entsandt wurde, um die belagerte Stadt Neuss von den Burgundern zu befreien. Im Lager oder in der Burgküche können die Besucher sehen, wie damals gekocht wurde, wenn das Militär mit seinem Tross unterwegs war, oder auch wie die Speisen zuhause am Herd zubereitet wurden. Jürgen Gäbel: „Natürlich wird nach originalen Rezepten gekocht. Hierbei können wir auf bisher 11 editierte der etwa 46 erhaltenen deutschsprachigen Kochbücher aus dem Mittelalter zurückgreifen.“ Das Ulmer Aufgebot 1475 hat auch ein Vereinsmitglied, welches seine Künste als Metzger -und ganz speziell als Wurstmacher- unter Beweis stellt. Björn Kraft bereitet wie vor über 550 Jahren Wurst nach verschiedenen erprobten Originalrezepturen aus dem „Mondseer Kochbuch“ oder dem „Kochbuch aus dem Dorotheenkloster“ zu. Zwischendurch werden die Ulmer Bürger immer wieder auf ihre Wehrfähigkeit hin bemustert und gehen anschließend auf Patrouille über den gesamten Markt. Auch ein Apotheker, der um das Wohl der Frauen und Männer besorgt ist, bereitet im Feldlager oder auf der Burg ab und an seine Latwerge und Wässer nach Hypokrates und Galen zu. Und wenn es sein muss wird er auch als Bader kurzerhand einen Zahn ziehen oder jemanden zur Ader lassen. Desweiteren haben wir auch noch mancherlei andere Handtwerker wie Kistenmacher, Töpferin, Näherinnen und Schneiderinnen, Gürtelmacher, Schwarzschmiede, Nadler, Nestelspitzenmacher, Bronzegießer usw.... Das Ulmer Aufgebot 1475 ist Geschichte zum Anfassen. Dem Besucher werden anschaulich, seriös und unterhaltsam Wissen und Informationen näher gebracht. Er wird von den Akteuren vor Ort gerne dazu angehalten, Fragen zu stellen, oder auch kurzerhand mit ins Geschehen einbezogen, um etwas im Lager zu verweilen und die Atmosphäre der Vergangenheit zu genießen.




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