ratiopharm ulm gegen Bayern München: Schlag auf Schlag in die nächste Schlacht

 Nach Bamberg ist vor München. Vier Tage nach der deutlichen 74:102-Heimpackung gegen den deutschen Meister gastiert ratiopharm ulm am morgigen Mittwoch (19.30 Uhr) beim ambitionierten Aufsteiger aus Bayern. „Es ist schön, dass wir gleich wieder die Chance haben zu zeigen, dass wir zurecht oben stehen“, sagt Head Coach Thorsten Leibenath vor der schweren Auswärtsaufgabe. Und dabei handelt es sich mitnichten um Zweckoptimismus: „Wir haben gegen Bamberg viel richtig gemacht“, sagt Leibenath, der vor allem den Lerneffekt betont: „Das Team hat gesehen, dass es Ruhe bewahren muss, auch wenn es hoch her geht“, so der Head Coach. Und hoch her gehen dürfte es auch in München. Denn so eklatant die Auswärtsschwäche der Bayern (zehn Spiele, neun Niederlagen) ist, so furchteinflößend ist ihr Auftreten in eigener Halle. Im heimischen Audi Dome entschied München bis dato zehn von elf Partien für sich – nicht selten mit Kantersiegen wie zuletzt gegen Göttingen (101:78) oder Oldenburg (102:71). Aber nicht nur deswegen sollte ratiopharm ulm vor den Münchenern gewarnt sein. Denn die Erinnerung der Bayern an die 76:75-Hinspielpleite bzw. Keaton Nankivils Last-second-Dreier dürfte noch frisch sein. „Sie werden Rache üben wollen“, glaubt Isaiah Swann, der gegen Bamberg mit 27 Punkten aus seinem persönlichen Leistungsloch kletterte. Zumal die Bayern seit der ersten Begegnung am 4. Januar personell zugelegt haben: Je’Kel Foster, der in Ulm auf Grund einer Bänderverletzung noch fehlte, gehört seit einigen Wochen wieder zum FCB-Aufgebot und übernimmt als Scorer (14,1 PpS) und Ballhandler eine zentrale Rolle. Mit dem US-Amerikaner und Kapitän Steffen Hamann (8,9 PpS, 4,6 ApS) verfügt Coach Dirk Bauermann über einen pass- und defensivstarken Backcourt. Ergänzt wird dieser durch Jonathan Wallace, der ratiopharm ulm im Hinspiel 26 Punkte einschenkte, und Scharfschütze Demond Greene. Platz für die vielen Dreierexperten im Münchener Kader (36,9% Dreier, 3. BBL-Rang) schaffen die Innenspieler Jared Homan (11,8 PpS), Chevon Troutman (12,4 PpS) und Altmeister Sasa Nadjfeji. Drei „hervorragende Jungs in Korbnähe“ (Thorsten Leibenath), die vor allem die raue Gangart des Teams vorleben. Denn nur Gießen begeht mehr Fouls als München (23,1 FpS). „Das sind aber keine dummen Fouls“, stellt der Ulmer Head Coach klar: „Sie versuchen schlichtweg, ihren Gegner einzuschüchtern.“ Einer, der dem Ulmer Spiel gegen einen solch physischen Gegner sicher helfen würde, wird dabei wohl erneut passen müssen. Nach seiner Sprunggelenksverletzung hat Dane Watts zwar zu Wochenbeginn mit dem Training begonnen, ein Einsatz gegen München ist allerdings unwahrscheinlich. Erleichtern wird Watts‘ Ausfall die „Mammutaufgabe München“ (Leibenath) nicht. „Uns erwartet eine Schlacht“, ist sich Isaiah Swann sicher. Dabei wird ratiopharm ulm die Unterstützung von rund 500 eigenen Fans erfahren, die sich mit auf die Reise in die bayrische Hauptstadt begeben – und wir ihr Team in weiß auftreten werden.