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Ulm News, 27.05.2012 14:30

27. Mai 2012 von Ralf Grimminger
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Per Günther: Verlieren macht mich sehr sauer


Per Günter dreht in den Play Off-Spielen gerade richtig auf. Er ist der Kopf und das Gesicht des erfolgreichen Bundesligateams von ratiopharm ulm. Er ist  Symphatieträger, Werbe-und Identifikationsfigur, Lenker und Antreiber und sicherer Punktegarant. Kurzum: Der 24-Jährige ist am Höhenflug der Ulmer Basketballer maßgeblich beteiligt. "Verlieren macht mich sehr sauer,  sagte der 24-jährige Nationalspieler im ulm-news- Interview.Mehr über Per Günther im Interview. Die Stichworte gab Ralf Grimminger

 Der 23-jährige ist Nationalspieler, Sympathieträger und begehrter Werbeträger, beispielsweise für die „Grünen Schuh“-Kampagne der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm, und All Star-Spieler. Per Günther begann mit sieben Jahren mit Basketball. In seiner Jugend war er auch ein guter Leichtathlet, vor allem ein schneller Kurzstreckenläufer. Diese Schnelligkeit zeichnet ihn auch beim Basketball aus.
Und schnell ging es für Per Günther auch noch oben. 2008 war er „Youngster des Jahres“ in der Pro A (Zweite Liga), 2009 „Rookie des Jahres“ in der ersten Liga, der BBL. In den vergangenen beiden Jahren wurde der gebürtige Hagener ins All-Star Team des Südens gewählt. 2010 machte er bei der WM in der Türkei erste Erfahrungen im deutschen Nationalteam. Eine rasante Entwicklung, die vor allem in Ulm vonstatten ging.
Per Günther- 1,84 Meter groß und 80 Kilo schwer - spielt jetzt im vierten Jahr für ratiopharm ulm. Er verlängerte im Sommer seinen Vertrag bis 2013. Er ist also noch mindestens zwei Jahre für Ulm aktiv.

Drei-Jahres-Plan

Per Günther: Ich war im ersten Jahr für erste Einsätze vorgesehen, dann als Back Up des Spielmachers und schließlich im dritten Jahr als Starter. Diese Erwartungen wurden ohne Zweifel erfüllt. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob Coach Mike Taylor und Manager Stoll mit dieser schnellen Entwicklung gerechnet haben. Auch ich war mir nicht sicher, dass ich es in den wenigen Jahren als Führungsspieler in die Starting Five schaffe.

Mike Taylor

Per Günther: Trainer Mike Taylor spielte eine Riesenrolle bei meiner sportlichen Entwicklung. Ein Trainer muss aber gewinnen. Nur wenn er die Rückendeckung des Managements hat, kann er auch junge, unerfahrene, deutsche Spieler einsetzen, eben auf die Gefahr hin, dass es nicht so klappt und das Team verliert. Meine Entwicklung lief ja nicht reibungslos. Deshalb war dafür auch die Rückendeckung von Manager Stoll enorm wichtig.

Thorsten Leibenath

Per Günther: Ich fühle mich wohl im Team und mit Coach Thorsten Leibenath. Wir sind super gestartet. Daher können wir entspannt und besser auftreten. Im vergangenen Jahr kam ich verletzt von der Weltmeisterschaft. Der Start war schlecht, wir verloren viele Spiele und hechelten immer hinterher. Sport ist viel Kopfsache. Jetzt läuft es. Das macht alles einfacher.

 Vereinswechsel

Per Günther: Ich würde nur an einen Wechsel denken bei einem Angebot eines größeren Vereins mit einem höheren Budget, der auch international spielt. Aber das lässt sich auch alles hier realisieren. Ulm ist ein fantastischer Standort mit tollen Fans. ratiopharm ulm kann langfristig auch einen hohes Budget schaffen und in internationalen Wettbewerben mitspielen.

 Familie:

Per Günther:  Die Familie bedeutet mir sehr viel. Ich bin mit 18 Jahren weggezogen ins 500 Kilometer entfernte Ulm. Während der neunmonatigen Saison hat man kaum freie Tage oder kaum Zeit mal nach Hause zu fahren. Nach der Saison genieße ich dann die freie Zeit mit Eltern und Geschwistern.

Hagen

Per Günther: Ich liebe meine Heimatstadt. Hagen ist aber eine typische, nicht besonders reizvolle Ruhrpottstadt. Der Umzug von Hagen ins schöne Ulm und ins Schwabenländle war schon ein Kulturschock.

Ulm

Per Günther: Hier liebe ich die große Begeisterung der Fans, die auch bei schlechten Ergebnissen geduldig und nachsichtig waren. Ulm ist eine sehr schöne Stadt, die viele Möglichkeiten für junge Leute bietet wie Bars, Kinos, Clubs und Kultur. Meinen Freunden zeige ich natürlich die Klassiker Münster und Fischerviertel, wenn sie das erste Mal hier sind.

Freizeit

Per Günther: Mit der Freundin bummeln und shoppen, alleine oder mit den Teamkollegen schwimmen oder saunen.

Kopfarbeit

Per Günther: Früher war es schwierig für mich. Nach dem Training war ich so platt, das ich nichts mehr für den Kopf gemacht habe. Dann habe ich eben Playstation gespielt oder war vor dem Fernseher. Man muss sich aber immer ermahnen, den Kopf zu beanspruchen. Deswegen habe ich ein Semester an der Uni Ulm studiert. Ich habe mir auch ein bisschen Studienromantik erhofft. Das hat aber nicht geklappt. Als Sportprofi hast du keine Zeit für Lerngruppen und Ausgehen. Und im Team sind die Interessen der Kollegen sehr unterschiedlich, die einen lassen sich auf das Land ein, in dem sie spielen, die anderen haben die Uhr noch gar nicht umgestellt.

Neugierde

Per Günther: Ich bin neugierig. Mich interessiert vor allem das aktuelle Zeitgeschehen. Das muss jeden interessieren. Ich lese gerne Autobiografien. Da bin ich thematisch sehr breitgefächert. Und außerdem habe ich noch einen engen Kontakt zu meinem früheren Philosophielehrer.

Leistung

Per Günther: Früher waren meine Trainer sicherlich nicht mit meinem Einsatz zufrieden. Das ist jetzt anders. Ich bin sehr leistungsorientiert und konzentriert. Als Profi muss die Ernsthaftigkeit da sein. Basketball spielen ist mein Beruf und den mache ich bestmöglich.

Genauigkeit

Per Günther: Ich brauche genaue Tagesabläufe. Besonders an einem Spieltag benötige ich das Frühstück exakt zur richtigen Zeit oder auch meinen Mittagsschlaf. Da bin ich sicherlich keine Freude für meine Mitmenschen. Ich mache täglich einen Mittagsschlaf. Meistens schlafe ich etwas zu lange.

Niederlagen

Per Günther: Verlieren macht mich sehr sauer. Vor allem, wenn ich denke, dass ich es besser kann und trotzdem verliere. Meine Freundin hat mich kürzlich beim Bowlen geschlagen, obwohl sie es eigentlich gar nicht kann. Seitdem gehen wir nicht mehr bowlen. Oder, wenn ich fünf Mal hintereinander gegen einen Freund auf der Playstation gewinne und wenn es um einen Einsatz geht und ich dann verliere. Einzeln verlieren ist für mich noch schlimmer als im Team. Aber Sportler müssen immer gewinnen.

Einschätzung

Per Günther: Ich wusste immer, dass ich gut bin, auch wenn Trainer und Funktionäre oft unterschätzt und gesagt haben: Weiter bringst du es nicht oder in der Bundesliga hast du keine Chance. Ich war aber in der Zeit in den Nachwuchsteams, als in der Bundesliga kaum ein deutscher Basketballer spielte. Ich dachte mir: Okay, das wird schwer, aber ich gebe alles - und es ging immer weiter nach oben.
Privat reagiere ich unterschiedlich, wenn ich unterschätzt werde. Als Profisportler wird man ja schnell in eine Schublade gesteckt. Manchmal bin ich eitel und zeige, dass ich was im Kopf habe, ein andermal ist mir das total egal.

Bekanntheit

Per Günther: Ich habe keine Probleme, mein Bild auf Plakatwänden zu sehen oder im Fernsehen zu sein. Ehrlich gesagt, schmeichelt mir das. Grundsätzlich freue ich mich, wenn ich erkannt werde. Die Leute muntern einen oft auf und freuen sich über unsere Siege. Wir haben viele tolle Charaktere und Köpfe im Team. Ich bin eben ein deutscher Spieler und schon vier Jahre hier in Ulm.

Ziele

Per Günther: Ich bekomme Respekt, wenn die Mannschaft gewinnt. Im vergangenen Jahr hatte ich eine sehr gute persönliche Statistik, das Team kam aber nur auf den 14. Platz. Ich will mit Ulm regelmäßig in die Play Off-Runde kommen und auch international spielen. Privat möchte ich noch während meiner aktiven Zeit ein Fernstudium in Wirtschaftspsychologie abschließen. Nach meiner Karriere plane ich einen klaren Schnitt. Ich sehe mich nicht als Trainer oder Teamchef. Seit ich sieben Jahre alt bin dreht sich bei mir alles um Basketball.

ratiopharm arena

Per Günther: Das bedeutet auch Aufbruchstimmung. Die Entscheidung für die Halle fiel in keiner einfachen wirtschaftlichen Lage. Eine tolle Sache für die Stadt, die Fans und das Team.

Karneval:

Ich bin ein großer Karnevalfan. Wenn der Spielplan da ist, schaue ich gleich, wann ist Rosenmontag. Leider schaffe ich es nicht in jedem Jahr im Karneval nach Hagen oder Köln.

Nebel:

Meine Freundin hat mir kürzlich den Schalter für die Nebelleuchte an meinem Auto gezeigt. Der Nebel hier macht mir nicht so viel aus, aber Wärme und Sonne finde ich natürlich viel besser.

Disco/Clubs:

Nach den Heimspielen wird gefeiert. Wir haben die ganze Woche hart gearbeitet, daher brauchen wir auch einen Ausgleich. Nach Niederlagen sieht das anders auch. Da sollte man nicht unbedingt in Clubs feiern - auch wenn man es dann manchmal nötig hätte. Aber das kommt logischerweise nicht gut an.

Robin Benzing: Ein toller Spieler und ein guter Freund

Nena, Extrabreit, Mambo Kurt, Mousse T: Alle aus Hagen

Turbo Diddi: Turbo Diddi war der Spitzname meines Vaters, der früher als Basketballer in Hagen erfolgreich war. In einem Basketball-Computer-Spiel auf Commodore 64 war ein Spieler Turbo Diddi. Das war als Kind für mich das Größte.

Schwäbisch:

Ich würde schwäbisch gerne ein bisschen können. Ich habe in den vier Jahren aber noch nichts angenommen.

Text: Ralf Grimminger Ulmer Pressedienst / ulm-news



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