Ulm News, 03.07.2025 09:00
DAK: Kinder besser vor Hitze schützen
Kinder und Jugendliche leiden besonders unter der Hitze, heißt es in einer Mitteilung der Krankenkase DAK. Sie fordert Maßnahmen wie Beschattung von Schulhöfen und Rückzugsmöglichkeiten für Schüler.
Knapp drei Viertel der Kinder und Jugendlichen in Baden-Württemberg leiden bei Hitze. Häufige Beschwerden sind Schlafprobleme, Kopfschmerzen und Müdigkeit, heißt es im aktuellen DAK-Kinder- und Jugendreport „Gesundheitsrisiko Hitze“. Ab 30 Grad steigt bei baden-württembergischen Kindern das Risiko für behandlungsbedürftige Hitzeschäden wie Sonnenstiche, Krämpfe oder Erschöpfungssymptome um das 7-Fache. Bereits ab 25 Grad lassen sich negative Auswirkungen auf die Gesundheit nachweisen.
Für die bislang in Baden-Württemberg einmalige wissenschaftliche Untersuchung wurden Abrechnungsdaten der DAK-Gesundheit mit Umweltfaktoren verknüpft. Ferner wurden in einer repräsentativen Forsa-Befragung Minderjährige und ihre Eltern in Baden-Württemberg befragt. Experten sehen in den Ergebnissen des DAK-Reports eine Bestätigung der bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnisse: Kinder sind in Hitzeperioden gesundheitlich besonders gefährdet.
Für die aktuelle DAK-Sonderanalyse im Rahmen des Kinder- und Jugendreports untersuchten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von Vandage und der Universität Bielefeld Abrechnungsdaten von rund 90.000 Kindern und Jugendlichen bis einschließlich 17 Jahren, die bei der DAK-Gesundheit in Baden-Württemberg versichert sind. Analysiert wurden rund sechs Millionen ambulante Arzt- und Therapeutenbesuche, Krankenhausaufenthalte und Arzneimittelverschreibungen pro Jahr und insgesamt über 420.500 baden-württembergische Temperaturdaten des Deutschen Wetterdienstes von 2017 bis 2022. Zusätzlich wurden 166 Eltern und deren Kinder in Baden-Württemberg von Forsa zum Thema Hitze befragt.
"Zum ersten Mal untersucht die DAK-Gesundheit systematisch den Zusammenhang zwischen Hitze und Kindergesundheit in Baden-Württemberg“, sagt DAK-Landeschef Siegfried Euerle. „Hitzeschutz ist Kinderschutz. Erste Initiativen im Land gehen in die richtige Richtung: Hitzeschutzbündnisse, kommunale Aktionspläne, Schulungen für Kitas und Informationsangebote für Eltern sind wichtige Schritte. Aber es braucht noch mehr. Einen Schulhof kann man nicht herunterkühlen – aber man kann ihn beschatten. Und wenn es heiß wird, muss man Kindern auch ermöglichen sich zurückzuziehen. Hitzeschutz darf kein Ausnahmefall sein, sondern muss vom Spielplatz bis ins Klassenzimmer: fester Bestandteil des Alltags werden.“
Hitze: gesundheitliche Probleme im Ländle
Schlafprobleme, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Appetitlosigkeit und Kreislaufbeschwerden: Fast drei Viertel (73 Prozent) der Kinder in Baden-Württemberg haben laut eigener Aussage bei Hitze gesundheitliche Probleme. Das ist das Ergebnis der repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag der DAK-Gesundheit. Die Sicht der Kinder wird von ihren Eltern bestätigt. So nehmen 69 Prozent der Eltern wahr, dass ihre Kinder bei Hitze leiden.
Die DAK-Auswertung zeigt, dass an Hitzetagen mit einer Temperatur über 30 Grad in Baden-Württemberg jährlich rund 260 Kinder und Jugendliche mit Hitzeschäden in Arztpraxen und Krankenhäusern versorgt werden. Dabei nimmt für Kinder das Risiko für behandlungsbedürftige Hitzeschäden mit steigenden Temperaturen zu: ab 25 Grad um das 6-Fache und ab 30 Grad um das 7-Fache. Jugendliche sind in Baden-Württemberg am stärksten betroffen: Ihr Risiko ist sogar 9-fach erhöht. Allergikerinnen und Allergiker im Ländle leiden ebenfalls sehr: Schon ab einer Temperatur von 25 Grad ist für sie das Risiko um knapp 50 Prozent erhöht, ins Krankenhaus zu müssen.
„Nicht alle hitzebedingten Beschwerden erfordern eine ärztliche Behandlung. Doch bei gestörter Atmung, Kreislaufproblemen , Schwindel oder schweren allergischen Reaktionen ist eine medizinische Versorgung unumgänglich", sagt Dr. Michael Hubmann, Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzt*innen e. V. (BVKJ). „Angesichts des fortschreitenden Klimawandels prognostiziere ich, dass sich die Fälle von hitzebedingten Schäden in unser
en Praxen häufen werden.
Hitzeschutz: Kinder und Eltern fühlen sich gut informiert
Die Eltern-Kind-Befragung von Forsa zeichnet ein deutliches Bild: 73 Prozent der Kinder in Baden-Württemberg geben an, dass sie sich sehr gut oder gut über Hitzeschutzmaßnahmen informiert fühlen. Die Sicht der Eltern bestätigt die Selbstauskunft der Kinder: 82 Prozent der Eltern sagen, dass ihre Kinder sehr gut oder eher gut informiert sind.









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