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Ulm News, Gestern, 13:00

6. June 2025 von Thomas Kießling
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Regionale Wirtschaft kommt nicht vom Fleck - der Frühjahrs-Konjunkturbericht der IHK Ulm


Die Stimmung in der Wirtschaft der IHK-Region Ulm hat sich im Frühjahr 2025 auf verhaltenem Niveau aufgehellt: Die Geschäftserwartungen sind wieder mehr von Zuversicht geprägt. Diese positiven Signale bleiben jedoch fragil. Die gestiegenen globalen Risiken, insbesondere die unvorhersehbare Zollpolitik des US-Präsidenten, halten die Verunsicherung auf hohem Niveau, so die IHK Ulm in ihrem vorgelegten Konjunkturbericht Frühjahr 2025. 

Zögerliche Investitions- und Beschäftigungspläne sind die Folge. Mit einer baldigen Belebung der regionalen Konjunktur ist somit vorerst nicht zu rechnen. Die hiesige Wirtschaft kommt weiterhin nicht vom Fleck.

Die Zufriedenheit der Unternehmen mit ihrer aktuellen Geschäftslage bleibt verhalten. Der IHK-Lageindikator, der die Differenz zwischen guten und schlechten Lageeinschätzungen wiedergibt, ist von sieben Punkten im Januar auf aktuell fünf Punkte zurückgegangen. Zwar ist die Zahl der von Umsatzeinbußen betroffenen Betriebe deutlich gesunken, jedoch halten steigende Kosten die Erträge weiterhin unter Druck.

Die Entwicklung verläuft in den einzelnen Branchen unterschiedlich. Die Geschäfte der Dienstleister laufen weiterhin auf gutem Niveau, aber nicht mehr ganz so rund wie zuvor. Die hartnäckige Kaufzurückhaltung macht dem Einzelhandel weiterhin zu schaffen und hat die Lageeinschätzungen wieder unter die Zufriedenheitsschwelle sinken lassen. In der Industrie geht die Nachfrage aus dem In- und Ausland kaum noch zurück. Für per Saldo positive Lagemeldungen reicht das jedoch nicht aus. Auch die Großhändler sind zufriedener als zuvor. Insgesamt ergibt sich ein IHK-Lageindikator (Differenz zwischen positiven und negativen Lageurteilen) für die Gesamtwirtschaft von fünf Punkten, zwei Punkte weniger als zum Jahrsauftakt.

Verbesserte aber fragile Nachfragetendenzen

Während die Auftragseingangstendenz zu Jahresbeginn noch klar negativ ausfiel, melden aktuell fast genauso viele Betriebe steigende wie fallende Orders, die Nachfrage fällt derzeit nicht weiter. Über diese Momentaufnahme hinaus rechnet die hiesige Wirtschaft ebenfalls mit einer eher gleichbleibenden Entwicklung. Jeweils ein knappes Fünftel der Unternehmen erwartet steigende bzw. fallende Exporte. Im Inland wird mit leicht rückläufigen Umsätzen gerechnet. In der regionalen Industrie fallen die Exporterwartungen nur leicht positiver aus. Während aus Asien und der Euro-Zone frische Impulse kommen sollen, ist von der ausgeprägten Zuversicht bezüglich des US-Marktes kaum etwas übriggeblieben. Das Hin und Her in der Zollpolitik des US-Präsidenten schürt weltweit die Verunsicherung. Die Zahl der regionalen Betriebe, die in geopolitischen Spannungen ein Geschäftsrisiko sehen, ist von 32 auf 49 Prozent geklettert.

Risiken bremsen die Zuversicht

Neben der unsicheren Nachfrageentwicklung bereiten weiterhin die Energie- und Arbeitskosten vielen Unternehmen Sorgen. Nachgelassen hat dagegen die Relevanz der Wirtschaftspolitik als Risikofaktor. Daraus lässt sich eine gewisse Erleichterung darüber vermuten, dass Deutschland nach sechs Monaten endlich wieder eine Bundesregierung mit eigener Mehrheit im Parlament hat. Diese muss jetzt aber auch rasch liefern und für bessere Rahmenbedingungen und mehr Verlässlichkeit sorgen, damit sich die Stimmungsbesserung fortsetzt. Zu Jahresbeginn senkten noch viel mehr Betriebe den Daumen als umgekehrt. Inzwischen halten sich Optimisten und Pessimisten nahezu die Waage. In fast alle Branchen ist die Zuversicht zurückgekehrt, wenn auch zunächst nur als zartes Pflänzchen. Auch im Großhandel haben sich die Erwartungen verbessert, sie bleiben jedoch leicht skeptisch.

Der Aufschwung lässt auf sich warten

Angesichts einer verbesserten, aber keineswegs dynamischen Nachfrageentwicklung und zahlreichen Unsicherheitsfaktoren bleiben die Planungen für die nächsten zwölf Monate der meisten Unternehmen von Vorsicht geprägt. Der Anteil der Betriebe, die ihre Ausgaben für Inlandsinvestitionen erhöhen wollen, ist nur ganz leicht auf 24 Prozent gestiegen. Er bleibt damit weiterhin hinter dem Anteil der Betriebe mit verringertem Investitionsbudget zurück (ein Drittel). Notwendige Ersatzinvestitionen werden vor allem für Digitalisierungs- sowie Rationalisierungsmaßnahmen genutzt. Kapazitätserweiterungen planen weiterhin nur wenige Unternehmen. Somit gehen vom Investitionsgeschehen keine merklichen Impulse aus.

„Damit die hiesige Wirtschaft endlich wieder in Schwung kommt, muss die neue Bundesregierung nun schnell liefern und die Vorhaben angehen, die den größten positiven Effekt für Wachstum, Beschäftigung und Investitionsdynamik entfalten können. Das heißt Bürokratieabbau und Verfahrensbeschleunigung voranbringen, wettbewerbsfähige Energiepreise ermöglichen und steuerliche Anreize für Investitionen setzen“, appelliert IHK-Präsident Dr. Jan Stefan Roell an Berlin.

Auch die Beschäftigungsabsichten bleiben zurückhaltend. Neueinstellungen werden vermieden, der Personalbestand geht tendenziell zurück. Die übliche Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt fällt aus, die Arbeitslosenquote verharrt Ende Mai bei 3,2 Prozent. Mit dieser Quote steht die IHK-Region Ulm aber weiterhin besser da als alle anderen IHK-Regionen Deutschlands.

Blick in die Branchen

Industrie: Nachfrage stabilisiert sich auf niedrigem Niveau

Erstmals seit drei Jahren melden wieder mehr Industrieunternehmen steigende als fallende Auftragseingänge. Sowohl im In- als auch im Ausland scheint die anhaltende Talfahrt vorerst gestoppt. Das ist erfreulich und hat zu einem Rückgang der Zahl der Betriebe mit schlecht laufenden Geschäften geführt. Aufbruchstimmung erzeugt das allein aber noch nicht. Das Nachfrageniveau ist weiterhin niedrig, die Umsätze haben sich noch nicht erholt, die Auslastung bleibt niedrig, die Kosten steigen weiter. Immer noch senken mehr Industriebetriebe bei der Betrachtung ihrer aktuellen Situation den Daumen als umgekehrt.

Und mit einer kräftigen Belebung ihrer Geschäfte rechnet die regionale Industrie vorerst nicht. Zu groß sind die Risiken und Unwägbarkeiten, die eine vorausschauende Planung erschweren. Fast sechs von zehn Betrieben nennen die geopolitischen Konflikte inzwischen als Geschäftsrisiko - so viele wie noch nie. Insbesondere das Hin und Her der neuen US-amerikanischen Regierung in der internationalen Handelspolitik schürt weltweit die Verunsicherung. Folglich ist von der Exportzuversicht bezüglich des US-Marktes vom Jahresbeginn 2025 inzwischen kaum noch etwas übriggeblieben. Mit positiven Impulsen rechnet die Industrie hingegen aus Asien und der Euro-Zone. Insgesamt reicht es jedoch nur für ein kleines Plus im erwarteten Auslandsgeschäft. Da auch eine Erholung des Inlandsabsatzes nicht absehbar ist, bleibt die Stimmung in der Industrie verhalten. Sowohl die Pläne für Inlandsinvestitionen als auch für die Beschäftigung bleiben restriktiv.

Handel: Geschäfte werfen zu wenig ab

Mehr als jeder zweite Einzelhändler aus der IHK-Region Ulm ist, im Frühjahr 2025 unzufrieden mit seiner Ertragslage, ein Drittel befindet sich in einer befriedigenden Situation, nur jeder siebte Betrieb verdient gut. Die anhaltende Verunsicherung der Kundschaft führt zu einer Kaufzurückhaltung und beschert vielen Einzelhändlern Umsatzrückgänge, während die Kosten kaum in den Griff zu bekommen sind. Eine Viertel der Betriebe kann sich deshalb Investitionen nicht mehr leisten, drei von zehn Einzelhändler wollen weniger investieren. Von den kommenden Monaten erhofft sich die Branche eine Stabilisierung ihrer Geschäfte.

Der Geschäftsverlauf im Großhandel folgt weitestgehend der Konjunktur in seinen wichtigsten Abnehmerbranchen. Die anhaltende Flaute in Industrie und Bau beschert vielen Großhändlern weiterhin rückläufige Bestelleingänge. Der Blick nach vorn bleibt folglich verhalten, auch wenn die meisten Betriebe davon ausgehen, das Schlimmste hinter sich gelassen zu haben. Sie wollen wieder etwas mehr investieren, vor allem, um Kosteneinsparpotentiale zu heben (Rationalisierung) und ihre Digitalisierung voranzutreiben.

Dienstleistungen: Gute Lage, fehlende Dynamik

Konstante Umsätze, eine mehrheitlich befriedigende bis gute Ertragslage, ein gleichbleibendes Auftragsvolumen: Jeder zweite Dienstleister bewertet seine aktuelle wirtschaftliche Lage als befriedigend, 43 Prozent sogar als gut. Nur knapp neun Prozent der Betriebe geht es schlecht. Damit ist die Zufriedenheit mit dem aktuellen Geschäftsverlauf seit dem Jahresauftakt leicht gestiegen.

Die globalen Spannungen schlagen sich jedoch auch im Service auf die Stimmung nieder. Vier von zehn Betrieben sehen hier ein Geschäftsrisiko, deutlich mehr als zuvor. Zu den am Häufigsten genannten Risiken zählen weiterhin der Fachkräftemangel, die Inlandsnachfrage sowie die Arbeitskosten. Das sorgt insgesamt für ausgeglichene Erwartungen. Die meisten Dienstleister rechnen mit gleichbleibenden Umsätzen und planen in Deutschland in etwa genauso viel zu investieren wie zuvor. Die eigene Digitalisierung und der Ersatzbedarf sind dabei die häufigste Motivation. Den Personalbestand wollen die meisten Betriebe konstant halten.



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