Ulm News, Gestern, 11:30
Abbruch einer Hälfte der Ulmer Gänstorbrücke - geplant ab Vatertag
Ab Christi Himmelfahrt (Vatertag) steht die Gänstorbrücke im Mittelpunkt der Doppelstadt. Wie die Stadt Ulm mitteilt, wird dann die Strom aufwärts liegende, eigenständige Brückenhälfte der Gänstorbrücke abgebrochen - und zwar am kommenden langen Wochenende von Donnerstag, 29. Mai 2025, bis Sonntag, 1. Juni 2025, jeweils in der Zeit zwischen voraussichtlich 06.00 und 22.00 Uhr.
Vatertags-Ausflügler (mit und ohne Boller-Wagen) sollten besonders aufpassen und die richtige Brückenseite wählen.
Für Teilnehmer und Besucher des Musikfests gilt, ggf. mehr Fahrzeit einzuplanen.
Wann finden die Abbrucharbeiten statt?
Bereits seit Montag, 26. Mai 2025, fanden erste Vorarbeiten statt: Das Material zum Bau einer Rampe für den Bagger wurde bereits abgeladen. Außerdem wurde ein kleinerer Bagger (40 Tonnen) auf die Baustelle gebracht, der in den nächsten beiden Tagen die Rampe herstellen wird. In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch dieser Woche (27./28. Mai 2025) wird der Abbruchbagger geliefert. Am Mittwoch, 28. Mai 2025, werden Flussbausteine aus natürlichem Material in die Donau gesetzt, damit der Bagger einen festen Untergrund hat. Die Aufschüttung erfolgt dabei so hoch, dass der Drehkranz des Baggers immer über dem Wasser ist. Am Donnerstag, 29. Mai 2025, startet die Baufirma mit dem Abbruch voraussichtlich gegen 06:00 Uhr morgens. Bis Sonntag, 01. Juni 2025, soll die Brücke entfernt sein. Dann ist der Weg frei für den Neubau dieser Brückenhälfte bis Mitte 2026.
Welche Geräte kommen zum Einsatz und warum?
Zum Einsatz kommt ein Raupenbagger EC750E von Volvo, der für die Arbeit im Wasser stehend vorbereitet ist. Mit seinen 75 Tonnen ist er besonders für Arbeiten mit harten und schweren Materialien geeignet. Der Greifer ist in der Lage, bis zu 15 Tonnen schwere Teile aus der alten Gänstorbrücke herauszutrennen. Damit lässt sich der Abriss deutlich schneller durchführen als mit einem kleineren Gerät. Das ist auch ökologisch sinnvoll: Je größer die abgetrennten Stücke sind, desto weniger Schuttpartikel gelangen in die Donau und trüben das Wasser ein.
Die Brücke wird mit einem Felsmeißel-Bagger abgebrochen. Es ist geplant, dass die lärmintensiven Arbeiten nicht während der Konzerte des Musikfestes im CCU stattfinden. In dieser Zeit soll der "Pulverisierer" zum Einsatz kommen, mit dem deutlich leiser gearbeitet werden kann.
Warum fallen der Brückenabbruch und das Deutsche Musikfest zeitlich zusammen?
Die Genehmigung der Wasserschutzbehörde, der Transport des Baggers zum Einsatzort und die Witterungsverhältnisse spielten für den Abbruchzeitpunkt eine entscheidende Rolle:
Seit dem 07. Mai 2025 liegt nun die wasserrechtliche Genehmigung für die Arbeiten im Fluss vor, die vor allem Auflagen zur Vermeidung der Beeinträchtigungen während der Fisch-Laichzeit und der Ufervegetation durch das Absenken des Donauspiegels beinhaltet hatte. Daraufhin wurde der Transport des Baggers, der noch in Lahr (Schwarzwald) im Einsatz war, vom Baupartner von WOLFF & MÜLLER geplant. Dieser wird auf einem Tieflader mit 16 Achsen nach Ulm transportiert. Jeder der zehn Landkreise, die der Tieflader durchquert, musste dafür angehört werden und seine Zustimmung erteilen.
Beim Rückbau der Brückenhälfte ist es entscheidend, dass der Pegel der Donau abgesenkt ist. Das Stauziel von 464,25 m ü. NN wird voraussichtlich am Mittwoch, 28. Mai 2025, um 09:00 Uhr erreicht sein. Aufgrund der vorbereitenden Maßnahmen gilt bereits jetzt schon ein Durchfahrtsverbot unterhalb der Gänstorbrücke.
Da die Pegel aufgrund der feuchten Witterung der vergangenen Tage schon wieder steigen, muss der Abbruch in den kommenden Tagen erfolgen. Ansonsten könnte der Abbruch nicht mehr im Juni 2025 stattfinden, was zu erheblichen Verzögerungen im Bauablauf und damit relevanten Mehrkosten geführt hätte. Denn generell steigt die Hochwassergefahr durch Starkregenereignisse in den Sommermonaten.
Die Verwaltungsspitze hat daher in Abwägung entschieden, den günstigen Zeitpunkt für den Abbruch trotz des Zusammenspiels mit dem Deutschen Musikfest zu wählen. Die lärmintensiveren Arbeiten werden aber zu den Zeiten der Konzerte im benachbarten CCU ausgesetzt, damit müsste eine verträgliche parallele Abwicklung möglich sein. Sollte es in Einzelfällen zu einer nicht akzeptablen Beeinträchtigung kommen, können die Arbeiten auch entsprechend unterbrochen werden, entsprechende Puffer sind im Bauablauf vorhanden.
Ist die Gänstorbrücke während des Rückbaus nutzbar?
Die unterstromige Brückenhälfte bleibt während des gesamten Abbruchs für alle Verkehrsteilnehmenden weiterhin in Betrieb.
Wo kann man sich über den Stand der Abbrucharbeiten informieren?
Der Projektleiter der Stadt Ulm, Timo Roth, wird im Rahmen einer Baustellensprechstunde, voraussichtlich am Donnerstagvormittag, 29. Mai 2025, den Interessierten vor Ort für Fragen zur Verfügung stehen. Startzeit und Treffpunkt werden noch bekannt gegeben.
Wer nicht vor Ort sein kann, hat die Möglichkeit, sich über das Geschehen auf der Baustelle via Live-Stream zu informieren. LIVE: Abbruch der westlichen Hälfte der Gänstorbrücke in Ulm. Hier findet man nach dem Start des Abbruchs auch kleine Zeitraffer-Clips, die jeweils die letzten 24 Stunden zusammenfassen. So kann man tatsächlich nichts verpassen.
Warum wird die Brücke konventionell abgebrochen?
Die ursprüngliche Planung sah vor, den Rückbau der alten Brücke mithilfe eines sogenannten Vorschubgerüsts durchzuführen. Das Gerüst hätte sich auf die eigens dafür errichteten Flusspfeiler abgestützt, zusätzlich hätte die Brücke auf der Ulmer Seite über eine Hilfsunterstützung „gehalten“ werden müssen, welche auf 42 Mikropfählen ruhen sollte. Über dieses Gerüst sollten die Brückenteile nach und nach ans Ufer transportiert und dort zerlegt werden. Leider war es nicht möglich, diese 42 Mikropfähle in den Baugrund zu bringen, da sich hier unerwartet Bohrhindernisse befanden, welche nicht durchdrungen werden konnten. Zum Bohren dieser Pfähle war nur relativ wenig Platz für die Gerätetechnik nach oben, da die alte Brücke den Raum begrenzt. Daher wird die Brücke nun auf konventionelle Art und Weise abgerissen.
Was geschieht mit dem Abbruchmaterial?
Der Beton der Brücke wurde im Vorfeld bezüglich seiner Entsorgung bewertet und durch ein Labor geprüft. Das vorliegende RC-1-Material kann aufbereitet wieder verwendet werden. RC-1 Material gilt im Betonrecycling als höchste Qualitätsstufe. Oft wird es im Tief- und Straßenbau als tragfähiges und gut verdichtbares Material im Unterbau eingesetzt. Somit kann die Brücke im Sinne der Nachhaltigkeit dem Kreislauf der Bauwirtschaft wieder zugeführt werden.








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