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Ulm News, Gestern, 08:00

27. May 2025 von Thomas Kießling
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Viele Augen, aber leere Zweige: 6000 Vogelfans zählen leider immer weniger Vögel


Der Nabu vermeldet ernüchternde Ergebnisse der Stunde der Gartenvögel für Baden-Württemberg - und damit auch für Ulm. Die Zahl der gesichteten Vögel sank auf einen neuen Tiefpunkt. Aber es gibt auch Positives zu vermelden. 

Die Stunde der Gartenvögel liefert zum 21. Mal Indizien, wie es unserer Vogelwelt geht. Eines zeigt sich deutlich: Die Zahl der Vögel pro Garten nimmt auch in Baden-Württemberg weiter ab: „In 20 Jahren haben wir im Schnitt acht Vögel je Garten verloren und dieses Jahr mit 26,8 Vögeln einen Tiefpunkt erreicht“, sagt NABU-Ornithologe Stefan Bosch.

Von den 20 häufigsten Arten hatte dieses Jahr nur der Mauersegler Aufwind, wobei das deutliche Plus von 28 Prozent für den grazilen Flieger wohl dem guten Wetter am Zählwochenende geschuldet sein dürfte. Erfreulich ist, dass seit vielen Jahren rund 6.000 Vogelfreundinnen und -freunde im Südwesten die bundesweite Citizen-Science-Aktion des NABU und seines bayerischen Partners LBV (Landesbund für Natur- und Vogelschutz) unterstützen. Dieses Jahr haben 6024 Menschen im Land in 4058 Gärten exakt 109.111 Vögel beobachtet.

Auf Platz eins in Baden-Württemberg liegt, wie in den Vorjahren, der Haussperling mit knapp 20.000 Sichtungen, vor Amsel, Kohlmeise, Star und Blaumeise. Der Feldsperling hat weiter Plätze eingebüßt und rangiert nur noch auf Rang 7. Dass der kleine Feldvogel, so wie viele Vögel der Agrarlandschaft, weiter an Boden verliert, deckt sich mit dem Monitoring häufiger Brutvögel für Baden-Württemberg, das eine starke Abnahme feststellt.

Was fehlt den Vögeln?

Tendenziell haben es Gebäudebrüter wie der Haussperling zunehmend schwer, besonders in Städten Brutplätze zu finden. „Die Zahl der Häuser, an denen Spatzen oder Hausrotschwänze etwa in Stuttgart oder Heilbronn unter losen Dachziegeln Nischen zum Brüten finden, nimmt konstant ab. Alte Gebäude werden saniert oder abgerissen, oft ohne dass ersatzweise Nisthilfen an Neubauten entstehen. Hinzu kommt der ungebrochene Trend zu sterilen Gärten: Es werden Schottergärten trotz gesetzlichem Verbot gebaut, Kirschlorbeerhecken gepflanzt und Flächen neu versiegelt. Manche Hausbesitzende in Städten wehren Tauben mit Netzen ab, sperren damit aber alle Vögel aus“, berichtet die NABU-Artenschutzreferentin Alexandra Ickes.

Ihr dringlicher Appell richtet sich an Politik, Kommunen, Unternehmen und Privatleute gleichermaßen: „Vögel sind wichtige Indikatoren, wie es um unsere Natur bestellt ist. Dass etwa immer weniger Spatzen von den Dächern pfeifen, geht uns alle an. Das Erfreuliche: Wir können die Trendwende gemeinsam selbst einläuten, mit mehr Insektenschutz, mehr Toleranz und mehr Naturschutz. Damit gewinnen wir mehr Artenvielfalt, aber auch Lebensqualität, Freude und schöne Erlebnisse direkt vor unserer Haustür“, so Ickes.

Wie geht es Amsel und Hausrotschwanz?

Die Amsel ist in den meisten Gärten vertreten und wurde knapp 10.000-mal gezählt, dennoch ein Rückgang von neun Prozent zum Vorjahr. Womöglich ist der Usutu-Ausbruch von 2024, eine für die Amsel tödlich verlaufende Virus-Erkrankung, für den Rückgang verantwortlich, wenn auch der Ausbruch nicht so gravierend war wie im Nordwesten von Deutschland.

Der Hausrotschwanz, Vogel des Jahres 2025, lässt sich zurzeit gut beobachten, wie er auf einem Hausdach sitzt und singt. Allerdings ließ er sich in Großstädten und Ballungsräumen, wie Stuttgart, Pforzheim und Karlsruhe, selten blicken. Und auch insgesamt nimmt die Zahl der Vögel mit dem roten wippenden Schwanz weiter leicht ab. Der Nischenbrüter hat es offenbar schwer, einen Brutplatz zu finden. Zudem fehlt es dem Insektenfresser oft an Nahrung.

„Aktuell lassen sich viele aufgeplusterte Jungvögel von Hausrotschwanz, Blau- und Kohlmeise oder Haussperling beobachten, die in den Gärten zum Beispiel auf einem Ast sitzen und um Futter betteln. Vogeleltern können nur in naturnahen Gärten und Anlagen ihren Nachwuchs erfolgreich großziehen. Unterstützen Sie sie mit Sträuchern, Stauden, einer Wildkrautecke im Garten für mehr Insekten und aktuell, indem sie Katzen tagsüber im Haus lassen und das Vogelbad täglich reinigen“, rät Stefan Bosch. Die rückläufigen Gartenvogelzahlen mahnen uns, engagierter Maßnahmen zur Förderung der biologischen Vielfalt im Siedlungsraum und außerhalb davon umzusetzen.



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