Ulm News, 03.07.2020 11:00
„Die Leute beschäftigen sich wieder mit den schönen Dingen“
„Die Leute beschäftigen sich wieder mit den schönen Dingen, sind kreativ und gestalten gerne.“ Das hat Katharina Welti, Inhaberin des Ulmer Fachgeschäfts „Knopf & Perle“ in den vergangenen Monaten festgestellt. Ihr Fachgeschäft für besonderen Silber- und Modeschmuck sowie für Perlen und Knöpfe verzeichnet gute Umsätze.
Katharina Welti betreibt ihr Fachgeschäft „Knopf & Perle“ in der Ulmergasse, das es schon seit über 35 Jahren in Ulm gibt. Insofern geht sie mit Krisen gelassen um. Hilfreich ist auch, dass ihr Sortiment breit aufgestellt ist. „Es gibt Phasen, in denen Schmuck und Perlen weniger gefragt sind. Dann wird aber wieder mehr gestrickt und genäht, wozu Knöpfe benötigt werden. Interesse und Nachfrage sind daher immer vorhanden“, berichtet sie. In den vergangenen Monaten habe sie festgestellt, „dass die Leute wieder gerne kreativ sind und sich mit schönen Dingen beschäftigen. Sie nähen, stricken und gestalten Schmuck“.
Möglicherweise haben die Ereignisse der vergangenen Monate zu einer Rückbesinnung geführt. „Viele haben erkannt, dass sie sich auch mit sich selbst ganz gut beschäftigen können“, ist Katharina Welti überzeugt. Nach ihrer Ansicht setzt sich der Trend zum „Selbstgemachten“ und zu mehr Nachhaltigkeit weiter fort. „Wir reparieren vermehrt Schmuck oder helfen den Kunden beim Umarbeiten“. Auch Männerschmuck werde verstärkt nachgefragt.
Für die Zukunft ist ihr daher nicht bange. Dennoch denkt die 63-Jährige nach 35 Jahren daran, sich zurückzuziehen. Sie möchte das Geschäft und die vielen tausend Perlen und Knöpfe an eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger übergeben. Katharina Welti möchte in die Schweiz in die Heimat ihres Mannes übersiedeln. Sie wird ihr zentral in der Nähe der Hirschstraße und der neuen Sedelhöfe gelegenes Geschäft, in dessen Mittelpunkt eine originale mit bunten und glänzenden Perlen und Knöpfen „beladene“ Ulmer Zille als Blickfang steht, und ihre fünf langjährigen, engagierten Mitarbeiterinnen verlassen. „Als echte Ulmerin werde ich das sicherlich alles sehr vermissen“, spürt die Geschäftsfrau jetzt schon ein wenig Wehmut. „Doch, noch ist es nicht soweit“, ergänzt sie lachend.
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