Ausreisesperre für Mesale Tolu aus Ulm bleibt bestehen - Prozess gegen Deutsche wird im Oktober fortgesetzt

Ein Istanbuler Gericht hat das Ausreiseverbot gegen die deutsche Journalistin Mesale Tolu aus Ulm aufrecht erhalten. Allerdings wurde die wöchentliche Meldepflicht aufgehoben. Die Ausreisesperre bleibt aber bestehen. Heike Hänsel, Bundestagsabgeordnete der Linken, die den Prozess vor Ort verfolgte, bezeichnete die Verlängerung der Ausreisesperre als Schikane. Auch Mesale Tolus Ehemann Suat Corlu, dessen Verfahren mit dem Prozess von Tolu zusammengelegt wurde, darf die Türkei weiterhin nicht verlassen. "Ich halte das für einen Skandal", erklärte Heike Hänsel. Deniz Yücel und Peter Steudtner, die ebenfalls in Haft waren wegen Mitgliedschaft oder Unterstützung einer Terrorgruppe, hätten ausreisen dürfen, aber die deutsche Staatsbürgerin Mesale Tolu nicht, kritisierte die Bundestagsabgeordnete, die sich sehr für die Ulmerin einsetzt. Sie nannte die Anklageschrift auch konstruiert und sah keine Beweise für die Anschuldigungen der türkischen Justiz. Von der Bundesregierung forderte Hänsel mehr Druck auf die Türkei, damit Mesale Tolu frei die Türkei verlassen könne. Mesale Tolu will auch wegen ihres Sohnes zurück nach Ulm. Der Prozess gegen Mesale Tolu und Suat Corlu soll erst am 16. Oktober fortgesetzt werden.