Orange Campus: Städte schlagen Kompromiss vor - Auch BBU erklärt Gesprächsbereitschaft

Eine aus Mitgliedern des Ulmer Gemeinderats bestehende Arbeitsgruppe
hat am Dienstag im Ulmer Rathaus über das weitere Vorgehen beim Projekt Orange Campus beraten. Grundlage war der von den Städten Ulm und Neu-Ulm an BBU 01 e.V. unterbreitete Kompromissvorschlag,, das Gesamtprojekt zur Reduzierung der Risiken auf der Grundlage zweier getrennter dinglicher Rechte für das Grundstück am Neu-Ulmer Donauufer zu realisieren.
Der Vorschlag sieht im Kern vor, für den zuwendungsfähigen ideellen Teil (also im Wesentlichen alles, was zur Basketball-Nachwuchsförderung gehört) sowie für den nicht-förderungsfähigen, wirtschaftlichen Teil des Projektes (gemeint sind damit Fitnessstudio, Gastronomie, Wohnungen und Büros) jeweils rechtlich selbständige, aber direkt aneinander angrenzende „Buchgrundstücke“ zu bilden. Dies ermöglicht es, den Orange Campus als ein zusammenhängendes Gesamtprojekt zu realisieren und zu betreiben, die beiden Bereiche jedoch rechtlich und wirtschaftlich voneinander zu trennen und diese im Risikofalle getrennt zu verwerten.
Der Verein BBU 01 e.V. hat bereits seine "grundsätzliche Gesprächsbereit- schaft" erklärt, heißt es in der Pressemitteilung der Stadt Ulm. Der Verein war bislang von seiner "ganz oder gar nicht" - Haltung nicht abgewichen. Eine Reduzierung des neuerdings mit 20 Millionen Euro Kosten geplanten  Projekts kommt für die Basketballer nicht in Frage, da dann die Wirtschaftlichkeit nicht mehr gegeben sei. Mit der Trennung der Bereiche für Nachwuchsförderung und dem kommerziellen Bereich im Grundbuch und damit in der Haftung liegt die Entscheidung nun bei den Banken. Entscheidend wird nun sein, ob den Banken das Grundkapital und die geplante Einnahmekalkulation aus dem Profibereich mit Merchandising sowie die Erlöse aus der Vermietung der kommerziellen Räume ausreicht und sicher genug ist. Der Stadt Ulm war diese Kalkulation bislang nicht ausreichend sicher.     
Für die Stadt Ulm war bislang das Haftungsrisiko zu groß. Daher fehlt noch die Zustimmung des Ulmer Gemeinderats. Dem Projekt und auch einem Zuschuß hat bereits der Neu-Ulmer Stadtrat zugestimmt. Der Beschluss greift allerdings erst, wenn Ulm, das einen Großteil der Haftung zu trägen hat,  zugestimmt hat.   
Der Vorschlag bedarf sowohl auf Seiten des Vereins wie auch auf Seiten der Stadtverwaltungen aber noch der näheren Detaillierung und Überprüfung. Die Städte und der Verein haben daher vereinbart, in den nächsten Wochen diesen Kompromissvorschlag gemeinsam weiter auszuarbeiten.