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Ulm News, 08.02.2018 12:23

8. Februar 2018 von Thomas Kießling
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Neuer Leiter des Instituts für Virologie - Professor Dr. Thomas Stamminger erforscht das Cytomegalovirus


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Das Humane Cytomegalovirus (HCMV) gehört zu der Familie der Herpesviren und ist in der Gesellschaft weit verbreitet. Schätzungen zufolge haben etwa 40 Prozent der europäischen Bevölkerung bereits eine HCMV-Infektion durchgemacht – wahrscheinlich sogar, ohne etwas davon mitbekommen zu haben. Für gewisse Personengruppen kann das Virus jedoch schwere Folgen haben. Ein Experte auf diesem Gebiet ist Professor Dr. Thomas Stamminger. Der Virologe erforscht unter anderem, wie das Virus bekämpft werden kann. Seit dem 1. Januar leitet er das Institut für Virologie am Universitätsklinikum Ulm und tritt damit die Nachfolge von Professor Dr. Thomas Mertens an, der sich in den Ruhestand verabschiedet.

Das Humane Cytomegalovirus (HCMV) gehört zu der Familie der Herpesviren und ist in der Gesellschaft weit verbreitet. Schätzungen zufolge haben etwa 40 Prozent der europäischen Bevölkerung bereits eine HCMV- Infektion durchgemacht – wahrscheinlich sogar, ohne etwas davon mitbekommen zu haben. Für gewisse Personengruppen kann das Virus jedoch schwere Folgen haben. Ein Experte auf diesem Gebiet ist Professor Dr. Thomas Stamminger. Der Virologe erforscht unter anderem, wie das Virus bekämpft werden kann. Seit dem 1. Januar leitet er das Institut für Virologie am Universitätsklinikum Ulm und tritt damit die Nachfolge von Professor Dr. Thomas Mertens an, der sich in den Ruhestand verabschiedet. „Ich beschäftige mich seit über 20 Jahren mit dem Humanen Cytomegalovirus. Es ist einer der wichtigsten Infektionserreger bei Patienten mit eingeschränkter Immunfunktion und der häufigste Erreger pränataler Infektionen, die Mutter und Kind nachhaltig beeinträchtigen können“, erklärt Professor Thomas Stamminger, der von 1995 bis 2017 Professor für Virologie an der Universität Erlangen-Nürnberg war. „Das Universitätsklinikum Ulm bietet ideale Voraussetzungen, meine Forschungsarbeit auf diesem wichtigen Gebiet weiter auszubauen.“ In der Ulmer Virologie wird das für manche Menschen sehr gefährliche Virus schon seit längerer Zeit erforscht. So gibt es seit einigen Jahren eine mehrköpfige Arbeitsgruppe, die sich mit der Untersuchung und Bekämpfung des HCM-Virus auseinandersetzt – nun mit Prof. Stamminger an der Spitze. Das Humane Cytomegalovirus ist nicht zu verwechseln mit den in der Bevölkerung bekannteren Herpes-simplex- Viren, welche unter anderem die lästigen Lippenbläschen hervorrufen können. HCMV löst bei Menschen mit intaktem Immunsystem relativ selten schwerwiegende Erkrankungen aus – kaum ein Gesunder bemerkt überhaupt, dass er sich infiziert hat. Bei Menschen, deren Immunfunktion eingeschränkt ist, kann das Virus allerdings lebensbedrohliche Infektionen hervorrufen. Besonders gefährdet sind beispielsweise Transplantationspatient*innen, Menschen, die mit dem HI- Virus infiziert sind und an AIDS leiden, aber auch Frühgeborene. Sehr gefährlich kann das Virus auch in der Schwangerschaft werden, da es die Plazenta befallen und so das ungeborene Kind infizieren kann. Als Folge kann dessen Entwicklung erheblich beeinträchtigt werden, oft kommt es zu Hör- oder Augenschäden bzw. einer Schädigung des zentralen UNTERNEHMENS- KOMMUNIKATION Nina Schnürer Albert-Einstein- Allee 29 89081 Ulm Nina.schnuerer@uniklinik- ulm.de T: 0731 500-43025 F: 0731 500-43026 Seite 2 von 3 UNTERNEHMENSKOMMUNIKATION Nervensystems. In Einzelfällen kann eine HCMV-Infektion sogar zum Tod eines Kindes führen. „Für betroffene Patient*innen kann eine Infektion mit dem Humanen Cytomegalovirus schwerwiegende Folgen haben. Sehr gefährdet sind Transplantationspatient*innen, an denen es in Ulm nicht mangelt, denn das Universitätsklinikum Ulm ist eines der größten und kompetentesten Zentren für Stammzelltransplantationen. Es bieten sich daher ideale Verknüpfungsmöglichkeiten und die Chance, diese Thematik weiter in unsere Forschungen einzubinden“, sagt Prof. Stamminger. „Ich bin deshalb sehr froh, meine neue Stelle am Universitätsklinikum anzutreten und freue mich, von meinen Kollegen so herzlich aufgenommen worden zu sein.“ Im Speziellen untersucht Prof. Stamminger sogenannte zelluläre Restriktionsfaktoren. Dabei handelt es sich um Proteine der Ze lle, die einerseits virale Infektionen auf sehr früher Stufe abwehren können, für die aber andererseits immer mehr klar wird, dass sie eine wichtige Rolle für die Abwehr beziehungsweise Entstehung von Tumorerkrankungen spielen. Auch für diesen Forschungsschwerpunkt gibt es in Ulm viele Anknüpfungsstellen. „Wir freuen uns, Professor Dr. Stamminger am Universitätsklinikum begrüßen zu dürfen und sind uns sicher, dass er die sehr gute Arbeit des virologischen Instituts fortsetzen, um seinen Forschungsschwerpunkt bereichern und das Renommee weiter ausbauen wird“, sagt Professor Dr. Udo X. Kaisers, Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Ulm. Obwohl die Virologie traditionell ein sehr forschungsorientiertes Fach ist, will Prof. Stamminger sich in Ulm nicht nur für die virologische Forschung einsetzen, sondern sieht eine wichtige Aufgabe auch in der mittelbaren Krankenversorgung. Eines seiner Ziele ist es daher, weiterhin eine möglichst optimale diagnostische und therapeutische Versorgung von Patient*innen mit Virusinfektionen am Universitätsklinikum Ulm sicherzustellen und so Forschung und Patientenversorgung zu verbinden. „Ich freue mich auch besonders auf diese Doppelaufgabe und auf die Zusammenarbeit mit meinen klinischen Kollegen, denen ich jederzeit als Ansprechpartner zur Verfügung stehe, wenn offene Fragen zu Virusinfektionen vorhanden sind. Ich bin mir sicher, dass hier fruchtbare Kooperationen entstehen werden“, so Prof. Stamminger. Das Institut für Virologie am Universitätsklinikum Ulm wurde 26 Jahre lang von Prof. Dr. Thomas Mertens geleitet, der Ende 2017 emeritiert wurde.



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