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Ulm News, 02.10.2017 11:48

2. Oktober 2017 von Ralf Grimminger
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"Wir verlassen die Komfortzone“ - 3000 Mediziner, Flugretter und Rettungsdienstmitarbeiter tagen in Ulm


 Ein alter Fiat 500 mit einem viel zu großen Blaulichtbalken steht am Freitag als Blickfang vor dem Ulmer Stadthaus. Und im Gebäude findet das dritte mitteleuropäische Luftrettungssymposium statt. Knapp 3000 Mediziner und Rettungsdienstmitarbeiter haben sich versammelt, um voneinander zu lernen, wie man Einsätze besser abwickeln kann und wie die Zukunft aussehen kann.
Text/Fotos: Thomas Heckmann

 Ralf Hoffmann, Chefarzt des Ulmer Bundeswehrkrankenhauses (BwK) begrüßte das „who is who der mitteleuropäischen Luftrettung“, wobei die Teilnehmer und Referenten auch aus London und Norwegen nach Ulm kamen, um sich auszutauschen. „Wir sind nicht mehr Herr der Lage“ ist für manche im Saal der erschreckende Satz, was es mit taktischer Medizin auf sich hat. Florent Josse vom Ulmer BwK referierte den Einstieg in den Tag und kann aus seiner eigenen Erfahrung als Soldat bei internationalen Hilfseinsätzen sehr viel berichten, wenn man als Notarzt nicht mehr bestimmen kann, wie gearbeitet wird, sondern die taktische Lage und bei Terroranschlägen auch die Gefahren für die Retter bestimmen, wie gearbeitet wird.
Hier können die zivilen Retter sehr viel von der militärischen Erfahrungen lernen und sich auf solche besonderen Einsätze vorbereiten. Nach dem militärischen Terror nahm Oberarzt Björn Hossfeld vom BwK das Fachpublikum mit zu zivilen Amoklagen in den Städten. Auch hier hat sich in den vergangenen 30 Jahren viel geändert als Reaktion auf neue Terrorstrategien. Die zahlreichen Anschläge aus Paris haben gelehrt, dass die Versorgung von Verletzten in geschützen Bereichen stattfinden muss, nicht mehr wie früher möglichst nah am Ereignis. Vermeintlich entspannt geht es in den schweizer Bergen zu. Die Taktik bei der Luftrettung in den Alpen erklärte Michael Lehmann, Notarzt bei der schweizerischen Luftrettungsgesellschaft REGA. Rund 11.000 Einsätze werden in der Schweiz geflogen, dabei ist es etwa 900 mal nicht möglich, beim Patienten zu landen, dann muss der Notarzt abgeseilt werden und nachher der Patient mit einem Bergesack an einer Winde in den Hubschrauber gezogen werden. Markus Stuhl ist leitender Oberarzt an einem Hamburger Krankenhaus.
Aus seinem Alltag als fliegender Notarzt ist er auch an den Offshore Windparks in der Nordsee im Einsatz. Wie man den Arbeitern helfen kann, die auch mal 70 Kilometer vor der Küste ihren Arbeitsplatz haben. Bilder von zwanzig Meter hohen Wellen die an über 100 Meter hohe Windenergiemaste schlagen, gaben dem Publikum einen Eindruck, wie schwierig es werden kann, Hilfe auf See zu leisten. Ein Dutzend Vorträge, davon ein Drittel auf Englisch, beleuchtete viele Aspekte der Flugrettung und das auch mit einem Blick in die Zukunft. Nachtflug ist eines der großen Themen der fliegenden Ärzte, Blut-Transfusionen an der Unfallstelle wie in London und auch die Fragestellung, wie viel Krankenhaus-Technik zum Patienten kommt. Begleitet von einer Industrieausstellung konnte die Teilnehmer Fachgespräche führen, aber auch neueste Technik für die Rettung Verletzter ausprobieren.
Der Diskussionsbedarf der Teilnehmer war dabei teilweise so groß, dass Pausen verschoben werden mussten und auch das geplante Ende des Symposium um 16 Uhr nicht gehalten werden konnte. Das nächste Flugrettungssymposium findet Ende September 2018 in Salzburg statt. Text/Foto: Thomas Heckmann



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