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Ulm News, 21.09.2017 16:07

21. September 2017 von Thomas Kießling
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Südwestmetall lehnt gesetzliche Frauenquote in Unternehmensvorständen ab


Die Forderung der SPD im laufenden Bundestagswahlkampf nach einer gesetzlich verpflichtenden Frauenquote in Unternehmensvorständen stößt auf entschiedenen Widerstand der Arbeitgeber in den Regionen Ulm, Biberach und dem Alb-Donau-Kreis. „Dies würde einen massiven Eingriff in die unternehmerische Freiheit darstellen und dem heimischen Wirtschaftsstandort schaden“, sagte Götz Maier, Geschäftsführer der Bezirksgruppe Ulm von Südwestmetall.

 „Maßstab für die Besetzung von Vorstandsposten müssen weiterhin Qualifikation und Leistung sein“, so Götz Maier weiter. Die übergroße Mehrheit der Unternehmensvorstände bestehe aus ein bis drei Personen. „Die Regulierung solcher Kleinstgremien ist unverhältnismäßig“, kritisierte er. Mit einer Quote würde man zudem lediglich die Symptome behandeln, anstatt bei den wirklichen Ursachen für den geringen Frauenanteil in Führungspositionen anzusetzen, erklärte Maier: „Wegen oft langer Ausstiegszeiten nach der Geburt eines Kindes und in der Folge Teilzeitarbeit steigen heute viele Frauen beruflich nicht so weit auf, um für eine Führungsaufgabe in Frage zu kommen.“
So sind über 90 Prozent der erwerbstätigen Männer, doch nur etwa die Hälfte der erwerbstätigen Frauen vollzeitbeschäftigt. In der Familienphase vergrößert sich diese Differenz noch: Während 94 Prozent der Väter mit Kindern unter drei Jahren vollzeitbeschäftigt sind, sind dies nur 30 Prozent der Mütter. „Damit Frauen schneller wieder in Vollzeit in den Beruf zurückkehren können, brauchen wir ausreichend bezahlbare Kinderbetreuungs- und Ganztagsschulangebote“, sagte Maier. Hier sei der Staat in der Pflicht, die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen.
„Das ist der richtige Weg – und nicht die Gängelung der Unternehmen mit immer neuen gesetzlichen Auflagen“, betonte er. So zeige der Gleichstellungsatlas der Bundesregierung, dass in Gebieten mit guten Betreuungsangeboten auch mehr Frauen in Vollzeit und in Führungspositionen tätig sind. „Wenn es gelingt, die Kinderbetreuung massiv auszubauen, wird auch die Erwerbsbeteiligung von Frauen nachhaltig steigen, und in der Folge werden mehr Frauen in Positionen gelangen, die sie für eine Tätigkeit im Vorstand eines Unternehmens qualifizieren“, erklärte der Bezirksgruppen-Geschäftsführer: „So wird ein Schuh daraus, und nicht umgekehrt.“ Gleichzeitig müsse beim Berufswahlverhalten von Frauen angesetzt werden. „Wir müssen schon an den Schulen dafür werben, dass sich mehr Mädchen für technisch-naturwissenschaftliche Themen interessieren und sich später auch für eine Ausbildung oder ein Studium in diesem Bereich entscheiden“, sagte Maier: „Südwestmetall engagiert sich hier mit zahlreichen Projekten.“ Eine ganz entscheidende Rolle komme dabei aber auch der Berufsorientierung an den Schulen zu.
„Das Land geht hier mit der Einführung des Schulfachs ‚Wirtschaft, Berufs- und Studienorientierung‘ in die richtige Richtung“, bemerkte er. Wenn der Anteil von Frauen in der Industrie steige, würden sie in der Folge auch verstärkt in den Führungsebenen von Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes – dem Rückgrat der deutschen Wirtschaft – vertreten sein, zeigte sich der Arbeitgebervertreter überzeugt: „Eine starre gesetzliche Quote hingegen würde das Risiko schaffen, dass notwendige Anstrengungen zur Karriereförderung von Frauen unterblieben oder eingestellt würden.“



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