Ulm News, 25.08.2017 17:28
Außenminister Sigmar Gabriel sieht nur geringe Chancen für Freilassung von Mesale Tolu
Bundesaußenminister Sigmar Gabriel hat die Chancen auf die Freilassung der inhaftierten Deutschen, darunter auch der 33-jährigen Mesale Tolu aus Neu-Ulm, als gering bezeichnet. Gegenüber der BILD-Zeitung sagte er auch, dass man zur Zeit "nicht mit gutem Gewissen" Urlaub in der Türkei machen könne. Auch am Freitag gab es wieder eine Mahnwache für Mesale Tolu und für die Freilassung der inhaftierten Mutter eines zweijährigen Kindes.
Indes hat Martin Erdmann, der deutsche Botschafter in Ankara, am vergangenen Mittwoch die deutsche Journalistin und Übersetzerin Mesale Tolu im Gefängnis besuchen dürfen und auch besucht. Das Auswärtige Amt berichtete nach dem Besuch, dass es Mesale Tolu und ihrem zweijährigen Sohn den Umständen entsprechend gut gehe. Die in Ulm geborene Journalistin und Übersetzerin war Ende April in ihre Istanbuler Wohnung festgenommen worden und ist mit ihrem zweijährigen Sohn im Frauengefängnis Bakirköy in Haft, wo sie sich eine Zelle mit mehreren Frauen teilen.
Am 11. Oktober soll nun der Prozess gegen sie beginnen. Die türkische Staatsanwaltschaft wirft ihr Unterstützung einer Terrororganisation vor. Die 33-jährige Mutter war als Übersetzerin und Journalistin für die regierungskritische, türkische Nachrichtenagentur ETHA tätig. Der Deutschen drohen bis zu 15 jahre Haft. Eine Haftentlassung bis zum Prozessbeginn wurde wegen Fluchtgefahr abgelehnt.
Die Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG) kritisierte die Inhaftierung von Mesale Tolu als "unwürdige politische Geiselhaft". Es gebe keinen glaubhaften Beleg, "um die absurden Anschuldigungen gegen Me?ale Tolu zu stützen". Es gebe daher auch keinen vernünftigen Grund, die Journalistin weiterhin festzuhalten, so ROG-Geschäftsführer Christian Mihr.
Die Erfolgsaussichten auf die Freilassung der deutschen Gefangenen wie Mesale Tolu, Peter Steudtner oder Deniz Yüzel, auch ihnen wird die Unterstützung einer Terrororganisation vorgeworfen, hat indes Außenminister Sigmar Gabriel als gering eingestuft. "Die Chance ist nicht sehr groß, wenn man ehrlich ist", sagte er der "Bild". "Sie werden festgehalten - ohne dass es dafür einen Grund gibt. Man muss den Eindruck gewinnen, dass sie politisch missbraucht werden für das Schüren von Nationalismus. Das ist bitter und ein großes Unrecht!"
Der Außernminister ist wenig zuversichtlich: "Wir müssen durch diese Zeit durch - aber die Türkei wird es auch nach Erdogan geben."
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