SSV-Leichtathleten Alina Reh, Tim Nowak und Manuel Eitel starten bei U 23-Europameisterschaft

Für Alina Reh könnte Bydgoszcz nur der Auftakt sein – der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) hat sie am Mittwoch auch für die Weltmeisterschaften Mitte August in London nominiert. Doch die Langstrecklerin hat einen klaren Fokus: „Die U23-EM ist mein Saisonhöhepunkt. Darum habe ich auch auf die Deutschen Meisterschaften verzichtet“, berichtet die 20-Jährige. Die in Kenia geborene Türkin Yasemin Can ist auf den 5.000 Metern favorisiert. Dahinter scheint alles offen – und ein Medaillenrang für Alina Reh in Reichweite. Mit ihren 15:16,24 Minuten vom April in Berlin bringt sie die drittbeste Meldeleistung und die zweitbeste Saison- Bestleistung aller Teilnehmerinnen mit. „Ich habe keine muskulären Probleme mehr“, berichtet das Lauftalent, „ich konnte die letzten zwei Wochen gut trainieren und freue mich auf Sonntag!“
Am Samstag und Sonntag findet in Bydgoszcz der Zehnkampf mit Tim Nowak statt. „Wir haben uns zuletzt nur aufs Training konzentriert, sind noch mal an die Disziplinen rangegangen, an die Substanz, und es lief sehr gut“, erklärt er. Eine konkrete Punktzahl oder Platzierung hat der Zehnkämpfer diesmal nicht im Blick, nachdem er bei der U23-EM- Qualifikation in Bernhausen mit 7.781 Punkten nicht das zeigen konnte, was er sich erhofft hatte. „Ich nehme mir eigentlich nur vor, einen sehr guten Zehnkampf durchzuziehen“, erklärt er. „Wenn es gut läuft, dann ist auch alles drin.“
Diese Aussage bestätigt ein Blick in die Meldeliste: Zwei 8.100-Punkte- Athleten ragen heraus, dahinter lauern vier Athleten mit Bestmarken um 7.800 bis 7.900 Punkten, zu denen auch Tim Nowak zählt.
Manuel Eitel widmet sich in Bydgoszcz wie schon im Vorjahr bei der U20-WM seiner zweiten Leidenschaft, dem Sprint, nachdem er sich im Zehnkampf nicht qualifizieren konnte. Über 100 Meter ist er mit seiner diesjährigen Leistung von 10,35 Sekunden Deutschlands zweitbester U23-Athlet. „Mir geht es sehr gut und ich bin gut vorbereitet“, berichtet er nach überwundenen muskulären Beschwerden. Ein letztes Trainingslager in Kienbaum sei gut verlaufen: „Da konnten wir im Sprint noch ein paar Maßstäbe setzen.“
Nun hat er zwei Ziele fest im Blick: „Im Einzel will ich ins Finale, nachdem es letztes Jahr bei der U20-WM nicht gereicht hat“, verkündet er. Ambitioniert, aber nicht unrealistisch: Sechs Athleten können eine schnellere Bestmarke aufweisen als der Ulmer, der 2016 schon 10,31 Sekunden gerannt ist. Acht Startplätze gibt’s für das Finale am Freitag, die Vorläufe finden am Donnerstag statt. „Und mit der Staffel wollen wir auf jeden Fall wieder eine Medaille angreifen!“ Das Finale steigt am Sonntag genau zwischen dem 5.000 Meter-Finale der Frauen und den 1.500 Metern der Zehnkämpfer – es wird eine spannende Stunde für den SSV Ulm!