Ulmer Grundstücksmarktbericht 2017: Preise für Immobilien und Grundstücke steigen weiter an

 Gründe für die starke Nachfrage nach Wohnraum und Bauland sind unter anderem das anhaltend niedrige Zinsniveau, mangelnde Alternativen für konservative Anleger, Bevölkerungswachstum in der Stadt, die niedrigste Arbeitslosenquote in Baden-Württemberg und die Neubaustrecke zwischen Ulm und Stuttgart.
Der Grundstücksmarktbericht wird jedes Jahr vom städtischen Gutachterausschuss für die Ermittlung von Grundstückswerten herausgegeben, ebenso wie alle zwei Jahre eine Bodenrichtwertkarte, die den Wert verschiedener Grundstückstypen bemisst. Bericht und Karte sind zum Preis von je 30 € bzw. im Set für 50 € erhältlich.
Im Folgenden einige Eckdaten beider Dokumente:
Für den Grundstücksmarktbericht hat der Gutachterausschuss alle 1.425 Kaufverträge, die im Jahr 2016 abgeschlossen wurden, ausgewertet. Außerdem wurden Fragebögen an Käufer und Verkäufer verschickt und Daten der städtischen Baurechtsbehörde zu Hilfe genommen. Die Anzahl der Kaufverträge ist nahezu gleich wie die im Jahr 2015 gewesen.
Der dazugehörige Geldumsatz stieg um 66 Prozent von 473 Millionen €uro auf 787 Millionen €uro.
Ein freistehendes Einfamilienhaus im Stadtviertel Böfingen aus dem Baujahr 1984 mit rund 680 m² Grundstücksfläche und 180 m² Wohnfläche kostete 651.000 €uro.
In den Ortsteilen von Ulm waren die Preise für freistehende Wohnhäuser deutlich niedriger. Bei einer Grundstücksfläche von rund 670 m² und einer Wohnfläche von 136 m² lag hier der Kaufpreis im Mittel bei rund 449.000 €uro.
Vier Einfamilienhäuser erreichten bzw. überschritten die Preisgrenze von über einer Million Euro. Lediglich 95 Reihen- und Doppelhäuser wurden im Jahr 2016 verkauft. Der Verkauf des Gebäudetyps, der im Segment der bebauten Grundstücke am meisten vertretenen ist, ging damit um rund 27 Prozent zurück, nachdem in den Jahren 2015 und 2016 in Ulm keine neuen Reihenhäuser gebaut worden waren.
Ein gebrauchtes Reihenmittelhaus mit 213 m² Grundstücksfläche und 120 m² Wohnfläche kostete 323.000 €uro. Dies entspricht einer Steigerung von 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Im Vergleich zu 2015 wurden im Jahr 2016 mehr Eigentumswohnungen verkauft, insgesamt 849 Stück. Davon waren 486 Gebrauchtwohnungen und 363 Neubauwohnungen. Die Anzahl der Neubauwohnungen hat sich dabei nahezu verdoppelt. Im Mittel kostete eine neue Eigentumswohnung mit 87 m² 350.000 €uro. Inklusive Tiefgaragenstellplatz und Nebenkosten waren es rund 400.000 €uro.
Die teuersten Eigentumswohnungen (Neubau) wurden in der Stadtmitte verkauft und kosteten über 6.000 €uro je Quadratmeter Wohnfläche.
Kostete der Quadratmeter Neubauwohnung im Jahr 2015 im Mittel 3.780 €uro, waren es im Jahr 2016 im Mittel 4.020 €uro. Dies entspricht einem Preisanstieg von rund 6 Prozent. Die Preissteigerung bei gebrauchten Eigentumswohnungen beträgt rund 9 Prozent. In nahezu allen Baujahrsbereichen ist eine Teuerung in der Größenordnung von 5 bis zu 16 Prozent festzustellen. Im Mittel kostete eine gebrauchte Eigentumswohnung 2.440 €uro pro Quadratmeter Wohnfläche.
Über die dargestellten Indexreihen im Grundstücksmarktbericht lassen sich die Preisänderungen bei Neu- und Gebrauchtwohnungen ablesen. Die Preisänderungen vom Jahr 2006 bis zum Jahr 2016 betragen bei Neuba uwohnungen ein Plus von rund 72 Prozent und bei Gebrauchtwohnungen ein Plus von rund 77 Prozent.
Der Gutachterausschuss in Ulm beschließt alle zwei Jahre die Bodenrichtwerte aufgrund der Auswertung der vorliegenden Kauffälle. Bodenrichtwerte sind durchschnittliche Lagewerte bestimmter Grundstückstypen in festgelegten Zonen. Sie liegen für Wohnbau und Gewerbeflächen, Gartengebiete, landwirtschaftliche Flächen und die Geschäftslagen der Innenstadt vor.
Bei den zum Stichtag 31.12.2016 ermittelten Bodenrichtwerten wurde für Wohnbaugrundstücke eine Steigerung von 12 Prozent ermittelt.