Finanzierung nicht sicher: OB Gunter Czisch lehnt vorzeitigen Baubeginn des Orange Campus ab - SPD will Ältestenrat einberufen

Die Verantwortlichen von Basketball Ulm halten ihr Großprojekt für ausreichend durchfinanziert und möchten so schnell wie möglich loslegen, auch um Ba-und Planungskosten zu sparen.
Für Oberbürgermeister Gunter Czisch ist der Orange Campus dagegen nicht sicher finanziert. Das Projekt stehe und falle mit dem sportlichen Erfolg der Ulmer Basketballer. "Ich befürworte den Orange Campus, will aber ausschließen und vermeiden, dass für die Städte Ulm und Neu-Ulm zu einem weiteren teuren Fall Atlantis kommt", sagte Czisch. Die Basketballer brächten aus seiner Sicht zu wenig Eigenmittel für das 22 Millionen Euro teure Projekt mit. "Das Risiko ist zu hoch", so der OB.  
Das geplante Sportopia sei sicher und gut finanziert, dennoch habe der Gemeinderat auch bei dem Großprojekt der TSG Söflingen erst vor wenigen Wochen große Bedenken geäußert und die Finanzierung aus städtischer Sicht  eingeschränkt.
Für Gunter Czisch gibt es keinen Grund wegen des Baus derart Druck zu machen. Mit einem vorzeitigen Baubeginn würden Fakten geschaffen, die der Stadt im schlimmen Fall teuer zu stehen kommen könnten. "Ich bin gewählt, um auf das Wohl der Stadt, der Bürger und der Stadtfinanzen zu achten. Ich lasse mich auf keine Abenteuer ein", so Czisch. Erst wenn die Finanzierung sicher sei, könne er dem Orange Campus guten Gewissens zustimmen. "Daher lasst uns in Ruhe planen und alles sicher finanzieren", appellierte er an alle Beteiligten.  
Die angesprochenen Probleme müssten selbstverständlich geklärt werden, schreibt die SPD-Fraktionsvorsitzende Dorothee Kühne. "Bei einem Gespräch mit den Herren Oettel und Rupp (Basketball Ulm) in unserer gestrigen Fraktionssitzung haben wir die wichtigsten Fragen angesprochen. Die SPD-Fraktion ist von der Projektidee überzeugt", so Kühne.
Der Orange Campus sei "kein Großsportbauprojekt im Sinne unserer Richtlinien, sondern dient als Leuchtturmprojekt des Sports auch dem Marketing des Oberzentrums".
Die geplante Finanzierung beruhe zum großen Teil auf dem wirtschaftlichen Erfolg der BBU-Profis. "Dieses Risiko ist aber beherrschbar durch die Qualität und den Standort der geplanten Gebäude. Im Risikofall ist eine wirtschaftlich sinnvolle Nutzung möglich", schreibt Dorothee Kühne im Namen der SPD-Fraktion.
Die Komplexität und der Zeitdruck erforderten aber eine möglichst rasche Behandlung in einem gemeinderätlichen Gremium. "Daher bitten wir darum, zunächst einen Ältestenrat einzuberufen und in der kommenden Woche im Hauptausschuss zu berichten", heißt es abschließend in dem Schreiben der Ulmer SPD-Fraktion an Oberbürgermeister Gunter Czisch.