ratiopharm ulm vor zweitem Playoff-Spiel - In Oldenburg bis an die Schmerzgrenze gehen

Zwischen Halbfinale eins und zwei liegt sogar nur ein spielfreier Tag. Gut zu wissen, dass ratiopharm ulm trotz der Strapazen und nach Startschwierigkeiten in der zweiten Halbzeit das Energielevel hochfahren und die Intensität insbesondere in Korbnähe erhöhen konnte. „Wir sind in der Lage, diese Belastungen zu gehen“, sagt Head Coach Thorsten Leibenath und weiß, „dass wir in Oldenburg noch einmal eine Schippe drauflegen müssen“.
Damit das gelingt, steht momentan nicht die Taktik – „das Gerüst hat gepasst“ (Leibenath) – sondern vielmehr die Regeneration im Vordergrund. Nach einem leichten Training am Vormittag machte sich das Team deshalb am Montagmittag auf den Weg zum Flughafen, um anschließend in Oldenburg zu regenerieren.
Um am Spieltag (Di., 20.30 Uhr live bei Telekom Basketball und Sport1) die Intensität wieder hochfahren zu können, appelliert der Coach an die Hartnäckigkeit seiner Spieler: „Wir müssen uns gegenseitig pushen. Nur so sind wir in der Lage, bis an die Schmerzgrenz und darüber hinaus zu gehen“, so Leibenath kämpferisch. Waren die Abschlüsse in unmittelbarer Korbnähe im Viertelfinale bisher eine Bank (51,7% 2er-Quote), fielen im ersten Halbfinale lediglich 14 von 37 Versuchen durch die Reuse. Für Leibenath kein Grund, grundsätzlich etwas zu ändern. „Ich gehe nicht davon aus, dass wir noch einmal 37 Prozent aus dem 2er-Bereich werfen.“
Das sieht auch Augustine Rubit (1/6) so. „Ich muss einfach deutlich besser spielen“, so der Ulmer Forward. Wichtig ist – unabhängig von der Trefferquote – das Rebound-Verhalten: „Hier müssen wir präsenter sein“, fordert Leibenath, nachdem Oldenburg den Kampf um die Bretter mit 36/33 für sich entschieden hatte.
Beispielhaft für die von Leibenath geforderten Kämpfer-Qualitäten beißt Taylor Braun trotzt Rückenschmerzen auf die Zähne. Wie im vergangenen Jahr – als Braun in den Playoffs mit Ellenbogen-Problemen zu kämpfen hatte – stellt sich der Eliteverteidiger in den Dienst der Mannschaft. „Ich hatte eigentlich gar nicht damit gerechnet, dass ich ihn so lange einsetzen kann“, so Leibenath. Wie wichtig die 31 Braun-Minuten dann waren, sieht man an seinen 9 Rebounds und der Feldwurfquote seines Gegenspielers. Hatte Oldenburgs Chris Kramer im Viertelfinale noch 60 Prozent seiner Würfe aus dem Feld getroffen, traf er gegen Braun (und Tadda) lediglich 42 Prozent.

Thorsten Leibenath (Head Coach ratiopharm ulm): „Ich erwarte Oldenburg zuhause noch stärker als in Spiel eins. Um sie zu schlagen, müssen wir am Dienstag noch eine Schippe drauflegen. Ich erwarte, dass Oldenburg Chris Babb noch enger auf den Füßen stehen wird und dass wir beim Rebounding präsenter sein werden. Sollte Vaughn Duggins wieder in den Kader zurückkehren, verändert das das Spiel der Oldenburg, weil Duggins im Vergleich zu Mihailovic in der Lage ist, den Korb noch härter zu attackieren.“

Chris Babb (Shooting Guard ratiopharm ulm): „Unser Physiotherapeut Andi Lacher macht schon die gesamte Saison einen großartigen Job – aber in den Playoffs ist er noch wichtiger; auch der Coach dosiert das Training sehr gut. Jetzt geht es mehr ums Mentale als um die Physis. Ich denke das Team, das besser verteidigt, wird sich durchsetzen. In der ersten Hälfte waren wir nicht dicht genug dran und Oldenburg hatte einige einfache Würfe. Das müssen wir in den nächsten Spielen besser machen.“

Nach mittlerweile sechs Playoff-Partien hat sich in der Ulmer Innenstadt eine Public-Viewing-Kultur etabliert. Hatte das Gemeinschaftserlebnis in der letzten Saison erst in der Finalserie so richtig Zuspruch erhalten, ist zum Beispiel DIE BAR seit Beginn der Postseason bei jedem Auswärtspiel von ratiopharm ulm picke-packe-voll. Wie gut, dass es mittlerweile Alternativen gibt. So zeigen neben Club Partner Henry’s Coffee World drei Ulmer Locations alle Spiele im Großformat.