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Ulm News, 15.05.2017 22:56

15. Mai 2017 von Ralf Grimminger
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Türkische Justiz gewährt kurzes Treffen - Inhaftierte Mesale Tolu darf Sohn und Eltern sehen - Kein Kontakt mit deutscher Botschaft


Nach mehr als zwei Wochen Polizeigewahrsam und Untersuchungshaft bekamen die Familienangehörigen von Mesale Tolu am Montag die Erlaubnis, sie im geschlossenen Frauengefängnis von Bakirköy zu einem einstündigen Treffen zu besuchen. Das berichtet Baki Selcuk vom Solidaritätskreis „Freiheit für Mesale Tolu“ in Ulm. Dagegen ist es Vertretern der Bundesregierung auch nach über zwei Wochen noch nicht gelungen, mit der inhaftierten Deutschen in Kontakt zu treten. Die 33 Jahre alte deutsche Übersetzerin und Journalistin aus Ulm und Neu-Ulm wurde vor zwei Wochen in der Türkei festgenommen. Der Solidaritätskreis plant auch für nächsten Freitag eine Kundgebung in Ulm für die Freilassung von Mesale Tolu. 

 

Doch auch hier wurde der Familie erneut Steine in den Weg gelegt, berichtet Baki Selcuk in seiner Information an die Medien. Auf Grund angeblich fehlender Dokumente konnte das Gespräch zunächst nicht wie geplant stattfinden. Die türkischen Behörden häten zum Schluss doch noch ein etwa 30-minütiges Gespräch zugelassen. Mesale Tolu gehe es den Umständen entsprechend gut. Sie sei sehr glücklich darüber gewesen, ihren Sohn und ihre Familie nach mehr als zwei Wochen wiedersehen zu können, so Baki Selcuk. Sie grüße alle ihre Verwandten, Freundinnen und Freunde und bedanke sich für die riesige Solidarität und die große Berichterstattung in den deutschen Medien, heißt es weiter. „So wie sie gestern mit Deniz Yücel umgegangen sind, gehen sie nun auch mit mir um. Sie wollen die freie Presse zum Schweigen bringen. Es ist kein Verbrechen über die Wahrheit zu schreiben, oder an Gedenkveranstaltungen oder Beerdigungen teilzunehmen!“ habe Mesale Tolu während des Gesprächs am Montag betont. Die türkische Justiz wirft der Deutschen Verbreitung von Terrorpropaganda vor.  
Von seiten der Bundesregierung hat es auch nach über zwei Wochen bislang noch keinen Kontakt mit der inhaftierten Deutschen gegeben, berichten die Unterstützer. Anscheinend versuche die Bundesregierung jetzt über das Auswärtige Amt und die deutsche Botschaft,  ein Treffen mit der Ulmerin im Gefängnis  zu erreichen. Auch die Familie stehe im Kontakt mit dem deutschen Konsulat, heißt es weiter. 

In Ulm aufgewachsen und lebt in Neu-Ulm

Mesale Tolu wurde 1984 in Ulm geboren, wo sie auch bis zum Abitur zur Schule ging. Anschließend zog sie nach Frankfurt und studierte an der dortigen Universität Ethik und Spanisch auf Lehramt fürs Gymnasium und zog später zurück und lebt seitdem vorwiegend in Neu-Ulm. 2007 erhielt sie die deutsche Staatsbürgerschaft und legte parallel ihre türkische Staatsbürgerschaft ab. Mesale Tolu war in Deutschland in zahlreichen migrantischen Initiativen aktiv. Sie engagierte sich unter anderem beim Bund Sozialistischer Frauen (SKB) und der Föderation der ArbeitsmigrantInnen in Deutschland e.V. (AGIF e.V.) Nach der Geburt ihres Sohnes zog Mesale Tolu 2014 gemeinsam mit ihrem Mann (Suat Çorlu) nach Istanbul, lebte aber zeitweise weiterhin in Neu-Ulm. In Istanbul arbeitete die Deutsche für den regionalen Radiosender „Özgür Radyo“ bis dieser durch ein von Staatspräsident Reccep Tayip Erdogan erlassenes Dekret geschlossen wurde. In der darauffolgenden Zeit und bis zu ihrer Verhaftung arbeitete Mesale Tolu als Journalistin und Übersetzerin für die Nachrichtenagentur „Etkin Haber Ajans? (ETHA)“.



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