ratiopharm ulm empfängt RASTA Vechta in der ausverkauften Arena

Ulm gegen Vechta, Tabellenerster gegen Tabellenschlusslicht – die Ausgangspositionen vor dem 24. Bundesliga-Spieltag könnten unterschiedlicher kaum sein. Während ratiopharm ulm mit dem 24. Saisonsieg am Samstag (Tipoff: 18 Uhr) einen Uralt-Rekord knacken kann, kämpft RASTA Vechta ums nackte Überleben. Nur zwei Siege konnte der Aufsteiger bislang einfahren, einer davon – gegen Hagen – wurde Vechta nachträglich wieder aberkannt. Bei nur noch zehn verbleibenden Spielen trennen die RASTAner aktuell drei Siege vom rettenden Ufer. Eine Mammutaufgabe? Vielleicht. Aber dass die Niedersachsen noch lange nicht aufgesteckt haben, zeigte jüngst der Wechsel auf der Trainerbank: Für Andreas Wagner kam mit Doug Spradley ein absoluter BBL-Fachmann, um noch die Trendwende zu schaffen. Wenngleich Spradley mit Vechta in den beiden bisherigen Spielen noch kein Erfolgserlebnis vergönnt war, betont sein Gegenüber Thorsten Leibenath: „Wenn wir uns an das Hinspiel erinnern, wissen wir, dass es ein großer Fehler wäre, Vechta zu unterschätzen.“
Außerdem freut sich der Ulmer Head Coach ganz besonders auf die zum 113. Mal in Folge ausverkaufte ratiopharm arena nach 24 Tagen und drei Partien ohne Heimvorteil: „Nach einer langen Pause wollen wir unseren Fans natürlich den Sieg schenken, sodass die Partie nicht weniger wichtig ist als alle anderen.“
Nach einem vielversprechenden Spradley-Debüt gegen Bonn (70:77) erlitt Vechta gegen Ludwigsburg zuletzt einen Rückschlag (74:92). Die bisherigen drei Ulmer Duelle mit dem „geilsten Club der Welt“, wie sich die Niedersachsen selbst nennen, gingen bislang immer zugunsten von ratiopharm ulm, wobei sich die Gäste im RASTA-Dome beim letzten Aufeinandertreffen Mitte Dezember lange schwer taten (84:95). Ein Blick auf den Statsvergleich offenbart: In den Offensiv-Kategorien wie Assists (Platz 6), Turnovers (9) oder Dreierquote (11) kann Vechta durchaus mithalten und rangiert im Ligavergleich weit über seinem Tabellenplatz. Dagegen lässt die Verteidigung die zweitmeisten Punkte der easyCredit BBL zu (84,4 gegnerische Punkte). „Wir haben keine Team-Defensive gespielt – jeder war mit sich selbst beschäftigt“, so Doug Spradleys deutliche Worte nach der jüngsten Niederlage in Ludwigsburg.
„Mit diesem Kader hätte ich Vechta auf jeden Fall das Mittelfeld zugetraut“, bekennt Thorsten Leibenath mit Blick auf die individuelle Klasse des Aufsteigers. Derrick Allen, Larry Gordon, Devin Searcy und der Ex-Ulmer Philipp Neumann führen gemeinsam fast 900 Spiele Bundesliga-Erfahrung ins Feld. Dazu kommen mit Frank Gaines (14,8 Punkte) ein versierter Flügelscorer und mit Christian Standhardinger (10,9 Punkte) der zweitbeste deutsche Punktesammler im Oberhaus. Und Vechta hat seit dem Hinspiel vor elf Wochen nochmals aufgerüstet: „Mit Larry Gordon und Rashaun Broadus sind zwei weitere starke Außenspieler hinzu gekommen“, warnt der Ulmer Trainer.