Ulm News, 09.08.2016 14:54
In Ulm und um (Neu-)Ulm herum – Mehr Orientierung mit Stadtplan für Flüchtlinge von Studierenden der Hochschule Neu-Ulm
Ein Gemeinschaftsprojekt von Studentinnen der Hochschule Neu-Ulm (HNU) mit Flüchtlingen und Vertretern der Städte Ulm und Neu-Ulm und des Landkreises Neu-Ulm verbindet und integriert: Sie erstellten einen Stadtplan beider Städte mit relevanten Anlaufstellen und nützlichen Einrichtungen, die Geflüchtete und Migrantinnen und Migranten brauchen, um Fuß zu fassen.
Unterstützung bekamen sie von der Abteilung Vermessung der Stadt Ulm und von der Integrations- und Gelichstellungsstelle vom Landratsamt Neu-Ulm. „Wir wollen möglichst allen Menschen aus anderen Ländern und Kulturen Orte in Ulm und Neu-Ulm zeigen, wo sie Beratung, Information und Nützliches, wie Apotheken oder Lebensmittelgeschäfte, finden können, damit sie sich leichter einleben können. Dafür haben wir Flüchtlinge in Günzburg und Ulm befragt, um genau herauszufinden, was sie konkret brauchen“, so Clarissa Kull, HNU-Studentin.
Die Idee, einen Stadtplan für Flüchtlinge zu erstellen, entstand im Wahlpflichtfach „Service Learning: Integrationsmentoring“, einem fakultätsübergreifenden Angebots des Zentrums für interdisziplinäres, internationales und engagiertes Lernen (ZiieL) der HNU gemeinsam mit Mirjam Schlosser von der Integrations- und Gleichstellungsstelle im Landratsamt Neu-Ulm.
Innerhalb eines Semesters entwickelte Clarissa Kull gemeinsam mit ihren Kommilitoninnen Joana Widmann, Amrei Kirmaier und Madlen Götz den Stadtplan und setzte ihn grafisch um. Darin vermerkt sind neben dem öffentlichen Nahverkehr, Apotheken, Krankenhäusern, Lebensmittelgeschäften, Bibliotheken, auch staatliche Hilfsstellen mit Beschreibung deren Services sowie die wichtigsten Notrufnummern. Piktogramme der Anlaufstellen machen den Stadtplan für Flüchtlinge ohne Deutschkenntnisse lesbar. Zusätzlich ist die Legende auf Englisch und Arabisch. „Bei der Übersetzung ins Arabische hat uns unser syrischer Gaststudent, Montaser Al Naser, unterstützt“, so Clarissa Kull.
In der Umsetzung war vor allem das Amt für Vermessung der Stadt Ulm behilflich. „Die Nachfrage ist groß – Es sind bei uns in den letzten Monaten wiederholt Anfragen nach gedruckten Stadtplänen für die Flüchtlingsunterkünfte eingegangen und wir haben einige amtliche Stadtkarten, die Citypläne, rausgegeben“, so Michael Draesner von der Abteilung Vermessung der Stadt Ulm. Er beriet die Studentinnen vor allem bei der technischen Umsetzung und stellte als kartographische Basis die amtliche Stadtkarte im Maßstab von 1:20 000 zur Verfügung.
Zusätzlich unterstützte Michael Draesner beim Erstellen des Druckkonzepts, das unter anderem Blattformat, Falzung, Farben und kartographische Gestaltungsmittel beinhaltet.
Sponsoren des Stadtplans für Flüchtlinge waren die Stadt Ulm, die Abteilung für Vermessung der Stadt Ulm, das Landratsamt Neu-Ulm und die Stadt Neu-Ulm. Der Plan ist in einer Auflage von 3.000 Exemplaren gedruckt und liegt an allen zentralen Stellen in Ulm und Neu-Ulm aus, unter anderem bei den Integrationsstellen, in den Rathäusern sowie in Touristeninformationen und in den Flüchtlingsunterkünften selbst.
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