Landkreis Neu-Ulm wird älter, sieht aber nicht alt aus

Wie die Neu-Ulmer Zeitung in ihrer jüngsten Wochenendausgabe zutreffend berichtete, wird die Bevölkerung des Landkreises Neu-Ulm in den nächsten 20 Jahren im Durchschnitt älter. Das ist ein deutschlandweiter Trend. Sie wird allerdings nach den Prognosen deutlich weniger alt, als es Bayern und Deutschland im Durchschnitt werden.

„Die Bevölkerungsentwicklung im Landkreis Neu-Ulm wird deutlich positiver vorhergesagt als für den Freistaat Bayern und Deutschland“, stellt Landrat Erich Josef Geßner heraus. Nach einer aktuellen Erhebung des Bayerischen Landesamtes für Statistik lag das Durchschnittsalter in ganz Bayern im Jahr 2009 bei 42,7 Jahren, im Landkreis Neu-Ulm bei 42,2 Jahren. Bis zum Jahr 2029 prognostiziert das Landesamt für Statistik für den gesamten Freistaat einen Anstieg auf 46,4 Jahre, für den Landkreis Neu-Ulm dagegen nur auf 45,8 Jahre.

Für Deutschland gibt es unterschiedliche Vorausberechnungen. Alle Prognosen sehen einen bundesweiten Bevölkerungsrückgang sowie einen Anstieg des Durchschnittsalters.

Noch besser schneidet der Landkreis Neu-Ulm im Vergleich zu Bayern und Deutschland bei der Entwicklung der Einwohnerzahlen ab. Während die aktuelle Studie des Statischen Landesamt für den gesamten Freistaat eine Bevölkerungszunahme binnen 20 Jahren um 0,3 Prozent prognostiziert (2009: 12,51 Millionen Einwohner; 2029: 12,55 Millionen Einwohner), beträgt die Steigerungsrate beim Landkreis Neu-Ulm 2,4 Prozent (2009: 165.200 Einwohner; 2029: 169.200 Einwohner).

Die Gesamteinwohnerzahl Deutschlands nimmt seit einigen Jahren ab – ein Trend, der sich wahrscheinlich noch verstärken wird. Lebten laut Statistischem Bundesamtes im Jahr 2005 noch 82,4 Millionen Menschen in der Bundesrepublik, so waren es nach den aktuellsten Angaben im Jahr 2008 nur noch 82,0 Millionen. Für die Zukunft gibt das Statistische Bundesamt seine Bevölkerungsvorausberechnungen in Intervallen mit Ober- und Untergrenze an. Im Jahr 2020 wird demnach die Einwohnerzahl Deutschlands zwischen 80,4 und 79,9 Millionen liegen, im Jahr 2030 zwischen 79,0 und 77,4 Millionen.

Was diese Zahlen und Entwicklungen für uns Deutsche, Bayern und Bürger des Landkreises Neu-Ulm bedeuten, darüber wird demnächst einer der renommiertesten Bevölkerungsforscher Deutschlands im Landratsamt Neu-Ulm Rede und Antwort stehen. Am Montag, 8. November, von 15.30 bis 17.30 Uhr berichtet Prof. Dr. Herwig Birg in seinem Vortrag „Bevölkerungsentwicklung in der Bundesrepublik Deutschland – Chancen, Risiken, Herausforderungen“ über die wahrscheinlichen Auswirkungen des Demographischen Wandels. Zugleich zeigt er Handlungs- und Reaktionsmöglichkeiten sowie deren Notwendigkeit auf. Die Veranstaltung mit Professor Birg eröffnet eine Reihe von insgesamt fünf Vorträgen im Landratsamt Neu-Ulm zu Themen der Kreisentwicklung.