Ulm News, 16.03.2015 14:53
Sozialkunde live vor Ort erlebt
Was macht der Landkreis? Landrat Thorsten Freudenberger erklärte es den Zehntklässlerinnen und Zehntklässlern der Realschule Vöhringen beispielhaft anhand typischer Gegenstände, die er vier Jugendlichen in die Hand drückte: einem Spielzeugkrankenwagen, einer Warnweste mit zugehörigem Helm, einem Schulbuch und einem Führerschein. Soll heißen: Der Landkreis betreibt drei Krankenhäuser, ein Müllkraftwerk, baut Schulen und ist für das Führerscheinwesen zuständig.
Es war der erste Eindruck, den die Schülerinnen und Schüler von einem neuen Angebot bekamen, das Landrat Freudenberger, früher selbst Lehrer, an seiner neuen Wirkungsstätte ange-stoßen hat. „Schüler im Landratsamt“, so lautet das kompakte sozialkundliche Bildungskonzept, das ein Mitarbeiterteam des Landratsamtes um Museumspädagogin Sabine Moser entwickelt hat.
Nun war Premiere. Rainer Bauer, Sozialkundelehrer der beiden 10. Klassen der Realschule Vöhringen, gastierte mit 38 Schützlingen im Landratsamt in Neu-Ulm. Sonja Seger, die Referentin der Bildungsregion, führte die Gäste in einem 20-minütigen Impulsreferat in die wichtigsten Fakten und Begriffe ein, die es über den Landkreis und das Landratsamt zu wissen gilt.
Anschließend teilte sich das Plenum auf. Vier Experten aus der Kreisverwaltung standen jeweils einer Gruppe Rede und Ant-wort über ihren Fachbereich: Stefan Hatzelmann (Kommunalrecht und Wahlen), Tilman Lassernig (Jugend und Familie), Dr. Stephanie Kurz (Öffentlicher Gesundheitsdienst) und Wolfgang Höppler (Öffentliche Sicherheit, Brand- und Katastrophen-schutz). In wieder vereinter Runde präsentierte schließlich der entsprechende Sprecher beziehungsweise die Sprecherin – Elena Hidde, Nicole Elsässer, Ksenia Prasko und Lukas Michelmann – das, was die jeweilige Gruppe erarbeitet und auf Flipcharts zu Papier gebracht hat.
„Alle Gruppensprecher haben das ganz toll gemacht“, lobte Moderatorin Sabine Moser. Auch Lehrer Rainer Bauer war beeindruckt. Am Rande verriet er, dass sich die Referate in einer guten (oder vielleicht sogar sehr guten) mündlichen Note für die Vortragenden niederschlagen werden. So lohnend und spannend kann also ein Thema sein, für das im Unterricht oft die Zeit fehlt, wie Landrat Freudenberger als einstiger Sozialkundelehrer nur zu gut weiß.
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