Ulm News, 12.04.2010 09:53
Peter Zwey: Die Kirchturmspolitik der Ulmer SPD
Über die Ulmer SPD redet zur Zeit kein Mensch, der noch bei politischem Bewusstsein ist. Über die Kirchturmsapolitik der Ulmer Genosssen schreibt Peter Zwey.
Anlässlich des geplanten Turmbaues in der katholischen Wengenkirche ließe sich das vielleicht ändern, spekuliert man drum in der Hartz IV Partei. Zumal, wenn man wie jedermann und seine Frau in der SPD weiß, dass die katholische Kirche durch die jüngsten Missbrauchskandale enorm belastet, ja tödlich angeschlagen ist. Warum hier nicht Trittbrett fahren, sagen sich Frau Kühne und Herr Rivoir, beides lokale Größen der Hartz IV Partei ? Worum geht es?
Die katholische Wengenkirche plant, ihren Turm zu vergrößern. Dazu liegen bereits konkrete Baupläne des renommierten Architekten Böhm vor und die Zusagen der finanziellen Unterstützung; und zwar zu je einem Drittel von Seiten des Landes Baden Württemberg und der Stadt Ulm.
Für das letzte Drittel kommt eine Spendeninitiative der Wengen-Kirche auf. Das passt der SPD plötzlich nicht. Sie möchte sich in die Kirchturms-Politik noch einmal gründlich einmischen. Ihr Veto offenbart naturgemäß sofort die ganze Richtung. Das Thema Kirchturm müsse noch einmal in ganzer Breite öffentlich diskutiert werden. Das heißt, sie meinen: Hier können wir vielleicht wieder ein paar Punkte machen. Denn im Ausspielen der Kulturausgaben gegen soziale Missstände wähnt man sich in dieser Parte seit je sehr fortschrittlich. Wem hilft, rein-sozial gesehen, schon solch ein Turm? Der puren Eitelkeit katholischer Phallokraten? Dafür unsere Steuergelder? No. Es ist zum Lachen, wie sie argumentieren. Es müsse noch einmal genau geprüft werden, ob die Höhe des Turms nicht das ganze Stadtbild stören könnte und überhaupt, wozu solcher Luxus in dürftiger Zeit? Mit dem Stadtbild haben sie's zur Zeit alle, die einen wie der OB selbst boykottieren die Graffitikunst der Jugend, die anderen sind gegen einen Kirchturm, der sie im Grunde noch nie interessiert hat. Aber aus solchen Fragen lassen sich doch bestimmt Wählerstimmen herauswirtschaften, sagen sie sich, die neuen und alten Sozis von heute.
Die SPD verspricht sich von ihrer Kampagne gegen den Kirch-Turm Zustimmung, Riesenerfolg beim Wahlvolk, das gewiss empört sei über die täglich verbreiteten Skandale rund um den gesamten Klerus. Doch wehe, wenn sich die olle Tante dabei wieder überschätzt. Denn was weiß sie schon von der Bedeutung des Kirch-Turmes für eine Gemeinde, deren Anliegen sie doch sonst nie etwas angingen?
Die Falschheit spricht aus allen Poren ihres unglaubwürdigen Engagements. Je mehr sie weiterreden zur Sache, desto deutlicher wird ihre geballte Inkompetenz. Bei ihren Argumenten handelt es sich ganz offensichtlich um nichts als kümmerlich verkleidete Ressentiments gegen die katholische Kirche.
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