Ulm News, 27.08.2013 15:15
Martin Rivoir und Hilde Mattheis fordern Soforthilfe für das Uniklinikum Ulm
Die finanzielle Situation der Krankenhäuser im Land ist angespannt. Mehr als die Hälfte der Häuser haben im Jahr 2012 rote Zahlen geschrieben. Das Ulmer Uniklinikum ist von dieser Entwicklung in besonderer Weise betroffen. Aufgrund von Bauprojekten, insbesondere des Neubaus der Neuen Chirurgie ist das Uniklinikum in einer schwierigen finanziellen Situation. "Dies bereitet uns große Sorge" sagen die Ulmer Abgeordneten Martin Rivoir (MdL) und Hilde Mattheis (MdB).
"Wir fordern deshalb Gesundheitsminister Bahr dazu auf, noch in diesem Jahr eine Soforthilfe für das Uniklinikum bereit zu stellen." Immer mehr Kliniken haben trotz solider Auslastung und wirtschaftlichem Handeln mit steigenden Defiziten zu kämpfen. Die Fallpauschalen (DRGs) decken die steigenden Betriebs- und Personalkosten nicht in ausreichendem Maße ab und entsprechen nicht dem besonderen Leistungsspektrum der Uniklinika mit den spezifischen und kostenintensiven Behandlungen der Maximalversorgung. Extremkostenfälle, seltene Erkrankungen, ärztliche Weiterbildung und eine umfassende Notfallversorgung sind nur einige Bespiele für die anspruchsvolle Versorgung, die Uniklinika im ganzen Bundesland leisten. "Leider werden Uniklinika für diese Leistungen aber im Finanzierungssystem nicht ausreichend honoriert" sagen Rivoir und Mattheis. Kliniken versuchen deshalb oft bei den Personalkosten zu sparen und bauen Personal ab. Dieser viel befürchtete Personalabbau findet bereits jetzt vielfach statt und gefährdet die Qualität der Versorgung ebenso wie die Qualität der Lehre und Forschung, die von den Uniklinika getragen wird. Die Folgen der Unterfinanzierung sind deshalb auf Dauer verheerend. "Die Arbeitsanforderungen für Pflegekräfte und Ärzte werden zunehmen, da Geld für mehr Personal fehlt. Doch schon heute sind viele Ärzte und Pflegekräfte am Rande ihrer Belastungsgrenze" sagen Rivoir und Mattheis. Die Fraktionsvorsitzenden der Fraktion GRÜNE und SPD im Landtag von Baden-Württemberg, haben sich deshalb mit einem Schreiben an Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr gewendet. Sie fordern darin eine grundsätzliche Anpassung des DRG-Vergütungssystems und die Festschreibung einer Mindestpersonalbemessung. Als kurzfristig wirksame Maßnahme fordern sie von Gesundheitsminister Daniel Bahr noch in diesem Jahr eine Soforthilfe für die Uniklinika. "Die besondere Situation der Uniklinika muss im Vergütungssystem grundsätzlich besser berücksichtigt werden. Dafür muss das Vergütungssystem mittelfristig weiterentwickelt werden. "Akut braucht das Ulmer Uniklinikum aber jetzt schnell eine Soforthilfe des Bundesgesundheitsministers, um die finanziellen Schwierigkeiten in diesem Jahr zu meistern", sagen Rivoir und Mattheis.
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