Ulm News, 26.09.2012 16:29
Vöhringer Traditionskino "Capitol" wird nach über 26 Jahren geschlossen
Das Capitol, Vöhringens traditionelles Filmkunst- und Familienkino in der Mozartstraße, bleibt geschlossen. Zum Beginn der Sommerferien wurde der Spielbetrieb zunächst vorübergehend ausgesetzt, um in Ruhe über die Zukunft des Traditionskinos beraten und notwendige Renovierungs- und Modernisierungsarbeiten kalkulieren zu können.Jetzt kam die entgültige Schließung.
Die Gespräche zwischen den Vermietern und den Betreibern haben nun aber das Ende nach über 25 Jahren Kino in Vöhringen ergeben. Nahezu alle Kinobetriebe in Deutschland sind auf dem Weg in eine digitale Zukunft. Auch vor den traditionellen Häusern macht dieser Fortschritt nicht halt und so stehen teure und aufwändige Investitionen in die Kinotechnik an. An einigen Standorten hat das schon zur Schließung von kleinen und mittleren Kinobetrieben geführt.
Nun ist auch das Capitol in Vöhringen betroffen. Für Roland Sailer, Betreiber des Capitols und der Kinos Dietrich Theater in Neu-Ulm, Obscura und Lichtburg in Ulm, war die Entscheidung ein schwerer Schritt. Ende September läuft nun der Mietvertrag für das Kino aus, mit welchem der Weg zum größten Kinobetreiber der Region begann.
„Nach über 26 Jahren schmerzt es ganz besonders, so ein kleines Juwel zu schließen“ so Roland Sailer, dem als gebürtiger Vöhringer auch das kulturelle Leben seiner Stadt wichtig ist. Im Hinblick auf die notwendigen Investitionen, die nach ersten Planungen eine Höhe von mindestens 240.000 Euro erreicht hätten, merkt Roland Sailer an: „Die Visionen der Mieter und der Vermieter zur Kinokultur der nächsten zehn Jahre liegen weit auseinander, so dass man auf Seiten der Vermieter nicht bereit war beim geplanten Umbau des Gebäudes in der Mozartstraße auch Geld für das Kino in die Hand zu nehmen. Solche Summen können wir allein nicht stemmen.“
Schließlich fiel die Entscheidung für die Schließung, da „man bei aller Trauer auch nicht vergessen darf, dass der Betrieb eines Kinos an diesem wirtschaftlich sehr schwierigen Standort auch mit viel Arbeit verbunden ist“ sagt Roland Sailer.
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