Ulm News, 12.09.2012 17:56
80 Prozent der GNS-Ärzte stimmen für Kampfmaßnahmen
80 Prozent der GNS-Ärzte stimmen für Kampfmaßnahmen Bundesweit hat in den letzten Tagen ein breites Bündnis von Ärzteverbänden die niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten befragt, ob sie angesichts der völlig unzureichenden Verhandlungsergebnisse zwischen kassenärztlicher Bundesvereinigung und Krankenkassen zu Kampfmaßnahmen bereit sind. Sie sind es. Das teilt Dr. Michael Barczok,Vorsitzender des Aufsichtsrat des Gesundheitsnetzes Süd (GNS) aus Ehingen mit.
Das Gesundheitsnetz Süd eG (GNS) hat sich an dieser Aktion beteiligt, etwa 80 Prozent der Mitglieder stimmten für Kampfmaßnahmen einschließlich Praxisschließungen, nur 20 Prozent waren dagegen. Dieses klare Ergebnis bestärke die Ärzte, konsequent gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Patienten um eine bessere Absicherung der finanziellen Grundlagen der Praxen zu kämpfen, heißt es in der Pressemitteilung. Der Vorstand der kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg hatte heute alarmierende Zahlen zur Versorgungssituationen vor allem im ländlichen Bereich mitgeteilt. Jede dritte Hausarztpraxis in Baden-Württemberg hat keinen Nachfolger, bereits jetzt ist absehbar, dass 600 Arztpraxen den nächsten Jahren verwaisen werden. Neben schwierigen Rahmenbedingungen wie Überlastung durch Bereitschaftsdienste und zunehmende Bürokratie sei die prekäre finanzielle Situation vieler ärztlicher Praxen hierfür verantwortlich. Dies gilt ebenso für eine Vielzahl von Facharztpraxen, die seit Jahren mit sinkenden Einnahmen einerseits und steigenden Patientenzahlen andererseits zu kämpfen haben. Den meisten ist es heute schon nicht mehr möglich, ausreichend Rücklagen für die Zukunft zu bilden, entsprechend sinkt auch die Investitionsbereitschaft in neue Geräte und zusätzliches Personal. Die Krankenkassen versuchten immer wieder, Ärzte zu kriminalisieren sowie ihr vermeintlich hohes Einkommen in den Vordergrund zu stellen, wohl wissend, dass es sich hierbei um den Umsatz von Arztpraxen, also mittelständischen Unternehmen handelt, die daraus Mieten, Gehälter, Geräteinvestitionen und vieles mehr zu leisten haben, so Dr. Michael Barczok. . Ist hieraus eine ausreichende Finanzierung nicht mehr gewährleistet, müsse der Arzt handeln wie jeder andere Mittelständler: entweder es gelingt, die Leistungen an die zur Verfügung gestellten Mittel anzupassen oder der Betrieb Arztpraxis muss seine Tätigkeit einstellen.
"Die in GNS zusammengeschlossenen Ärzte aller Fachrichtungen weisen die durchsichtige Meinungsmache der Kostenträger entschieden zurück und fordern eine Zukunftssicherung ihrer Praxen in Stadt und Land durch leistungsgerechte Honorare, damit sie gemeinsam mit ihren Mitarbeiterinnen auch weiterhin für die medizinische Versorgung der Menschen in Baden- Württemberg tätig bleiben können", schreibt Dr. Michael Barczok. Die Ärzte seien entschlossen, sich an bundesweiten Kampfmaßnahmen zu beteiligen, um den Krankenkassen zu signalisieren: bis hierhin und nicht weiter! "Wir werden uns dabei bemühen, in unseren Aktionen gerade kranken und alten Menschen keine unzumutbaren Unannehmlichkeiten zu bereiten, bitten aber um Verständnis, wenn es zu Verzögerungen und Ausfällen in der Regelversorgung kommen sollte. Wir kämpfen jetzt nicht gegen sondern möglichst gemeinsam mit unserem Patienten für eine zukunftsfähige medizinische Versorgung in Stadt und Land", heißt es abschließend in der Erklärung.
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