Ulm News, 02.11.2024 07:45
Die Grippesaison rückt näher
Die „echte“ Grippe (Influenza) wird durch Grippeviren ausgelöst.
AOK rät Risikogruppen zur Grippeimpfung.
Diese Grippeviren greifen die Atemwege an und mindern die Abwehrkräfte des Körpers. Anders als eine normale Erkältung, beginnt eine Grippe meist plötzlich mit hohem Fieber, Schüttelfrost, Schweißausbrüchen, Husten, Kopf- und Halsschmerzen. Die AOK Ulm-Biberach rät allen Menschen, die ein Risiko für eine schwere Grippe-Erkrankung haben, sich impfen zu lassen.
Für das Jahr 2023 zählte die AOK im Alb-Donau-Kreis 807 Grippefälle unter ihren Versicherten, das entspricht 0,86 Prozent der Versicherten. 2019 gab es mit 1.569 Erkrankten (1,71 Prozent) fast doppelt so viele Grippe-Diagnosen.
Im Stadtgebiet Ulm erkrankten 2023 1.067 AOK-Versicherte (2,22 Prozent) an der Influenza, 2019 waren es 1.213 (2,57 Prozent) und 2022 waren deswegen 1.628 Versicherte (3,40 Prozent) in ärztlicher Behandlung.
„Bei jungen, gesunden Menschen sorgen die Abwehrkräfte des Körpers dafür, dass Viren und Bakterien weitestgehend in Schach gehalten werden. Doch mit zunehmendem Alter und bei chronischen Erkrankungen lassen diese Abwehrkräfte nach: Infektionskrankheiten wie die Grippe können jetzt gefährliche Folgen nach sich ziehen. Dazu gehören zum Beispiel Lungenentzündungen, schwere Bronchitis, Herzinfarkt und Schlaganfall“, sagt Dr. Sabine Hawighorst-Knapstein, Ärztin bei der AOK Baden-Württemberg.
„Eine Grippe kann außerdem Asthmaanfälle verursachen und bei Menschen mit einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) zu einer deutlichen Verschlechterung der Erkrankung und zu Atemnotanfällen führen. Für ältere und chronisch kranke Menschen ist die Grippeschutzimpfung deshalb unerlässlich.“
In den vergangenen drei Jahren ist die Zahl der Grippeschutzimpfungen jedoch zurückgegangen. Die Impfquote der AOK-Versicherten in Baden-Württemberg ist von 13,5 Prozent im Jahr 2021 über 11,0 Prozent im Jahr 2022 auf 10,5 Prozent im Jahr 2023 gesunken. Im Alb-Donau-Kreis sowie im Stadtkreis Ulm ließen sich im Jahr 2023 11,8 Prozent der AOK-Versicherten gegen Influenza impfen. Bei den Versicherten über 60 Jahren lag die Impfquote bei 33,7 Prozent (Alb-Donau-Kreis) bzw. bei 34,7 Prozent (Ulm).
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Grippe-Schutzimpfung für Menschen ab 60 Jahren, für Personen mit chronischen Erkrankungen, für Schwangere sowie für medizinisches Personal. „Die Grippeimpfung sollten Sie jedes Jahr auffrischen lassen, da die Grippeviren sich ständig verändern und der Impfstoff angepasst werden muss“, so Dr. Hawighorst-Knapstein. „Bringen Sie zum Arztbesuch Ihren Impfausweis mit. So kann der Arzt Ihren Impfstatus überprüfen und auch andere fehlende Impfungen, sei es für Tetanus, Keuchhusten oder Diphterie, schnell nachholen.“
Impfungen seien der erste Schritt, um sich vor Infektionen zu schützen. „Trotzdem ist es wichtig, Ansteckungen möglichst zu vermeiden“, so die AOK-Ärztin. „Die wichtigsten Verhaltenstipps erhöhen den Schutz vor den meisten Infektionen der Atemwege.“ Dazu zählen vor allem gründliches und häufiges Händewaschen, regelmäßiges Lüften und der Verzicht auf Händeschütteln und Umarmungen.




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