Ulm News, 11.04.2024 11:33
Kampagne "Besorg's Dir mehrfach" für mehr Mehrweg-Nutzung in Ulm
Mit der Kampagne mit dem zweideutigen Aufruf "Besorg's Dir mehrfach" wird in Ulm für die verstärkte Nutzung von Mehrweggeschirr für To-Go-Gerichte und Getränke geworben.
"Besorg's Dir mehrfach!" Diesen zweideutigen Aufruf werden Ulmerinnen und Ulmer in den nächsten Wochen häufig zu lesen bekommen: Die Ulmer Initiative Mehrweg startet eine Informations- und Sensibilisierungskampagne unter diesem Titel, der auf mehreren Plakatmotiven basiert. Junge Charakterköpfe werben vor typisch Ulmer Kulisse für die Nutzung von Mehrweggeschirr für To-Go-Gerichte und Getränke. Die zugehörige Website informiert über den Entleihvorgang für die praktischen Schalen und Becher und zeigt, wo man die teilnehmenden Gaststätten und Anbieter findet.
Mehrwegpflicht bereits seit 2023
Bereits seit 1. Januar 2023 gilt nach dem Verpackungsgesetz für Gastronomiebetriebe ab einer bestimmten Größe die Pflicht, für To-Go-Essen (zum Mitnehmen) kostenneutral auch Mehrweggeschirr anzubieten und für die Kundschaft gut erkennbar darauf hinzuweisen.
Damit soll die ständig wachsende Flut von Einwegverpackungen im Gastronomiebereich reduziert werden. Kleinere Betriebe bis max. 5 Beschäftigte und 80 qm Gastro-Fläche müssen immerhin akzeptieren, dass die Kundschaft eigene Gefäße für das Essen und den Kaffee oder Tee mitbringt. Doch die Realität ist ernüchternd. Viele Betrieben haben sich bisher noch keinem der gängigen Mehrweg-Pool-Systeme angeschlossen, die es den Kundinnen und Kunden ermöglichen, die Gefäße in jedem teilnehmenden Betrieb wieder abzugeben. Andere sind wohl in den Apps der jeweiligen Systemanbieter aufgeführt, aber vor Ort wird dann die Mehrweglösung leider nicht angeboten. Hinzu kommt die Bequemlichkeit der Kundinnen und Kunden: Viele entscheiden sich an der Imbisstheke lieber für die Einwegschachtel aus Pappe für ihren Salat, aus Angst, sonst mit dem Geschirr in der Tasche durch die Stadt laufen zu müssen oder zuhause auf einer Ansammlung nicht zurückgegebener Mehrwegbehälter sitzen zu bleiben. Selbst wenn das Essen vor Ort verzehrt wird, ziehen Viele die Pappschachtel dem betriebseigenen Geschirr vor.
Diese Umstände führen zu großen Müllmengen, die zu allem Überfluss auch noch häufig im Gebüsch oder am Straßenrand landen: Fast 2.000 t Abfälle sammeln die Beschäftigten der EBU sowie engagierte Ehrenamtliche im Jahr aus Straßen und Parks auf, die achtlos weggeworfen wurden. Ein großer Teil davon sind Verpackungen von Getränken und To-Go- Food. Dabei ist beispielsweise das in Ulm favorisierte Relevo-System denkbar einfach und kostet nicht einmal Pfand! Bei der Essensausgabe wird mit dem Smartphone lediglich ein Code auf dem Gefäß gescannt. Zur Rückgabe bleiben dann zwei Wochen Zeit.
Neben den frechen Motiven, die vor allem ein junges Publikum ansprechen sollen, ist im Rahmen der Kampagne wieder der Streetfood Markt „Unter Ulmern“ des Ulmer City Marketings mit dem Mehrweggeschirr von Relevo geplant, die Ulmer Müllscouts werden im Sommer über das Thema Einweggeschirr aufklären, und bei einem Fotowettbewerb gibt es Ulmer Citygutscheine zu gewinnen. Begleitet wird die Aktion durch eine Social Media Kampagne.
Mehrweg spart Rohstoffe und schont Stadt und Umwelt
Der Aufruf der Initiative mit ihrer Kampagne ist zwar zunächst zweideutig, wird aber bei näherem Hinsehen sehr eindeutig: Besorg Dir Dein Essen mehrfach in der gleichen Schüssel! Das spart Rohstoffe und Müll und ist außerdem auch noch besser für den Geschmack der Speisen und hält sie länger warm. Die Umwelt wird es Dir danken - und die Ulmerinnen und Ulmer auch, wenn die Donauwiese und die Gassen sauber bleiben und somit für alle mehr Aufenthaltsqualität bieten.
Treibende Kräfte: Dehoga und Ulmer City Marketing
Unter der Zielsetzung, Ulm nachhaltiger und damit auch sauberer zu gestalten, hat sich auf Initiative des Agenda Büros der Stadt Ulm im Herbst 2021 ein Arbeitskreis zum Thema „Mehrwegsystem für die Gastronomie“ zusammengeschlossen. Treibende Kräfte sind neben der Stadt Ulm, der Dehoga Ulm/ Alb-Donau Kreis und dem Ulmer City Marketing auch die
Entsorgungsbetriebe Ulm.
Beweggrund war zum einen das steigende Müllaufkommen und die Verschmutzung durch Einwegverpackungen von To-Go-Gerichten in der Ulmer Innenstadt, das durch die Corona Pandemie noch verstärkt wurde. Zum anderen dient die Initiative dazu, die Gastronomiebetriebe zu unterstützen, die ab 2023 dazu verpflichtet sind, Mehrwegbehälter für To-Go-Speisen und Getränke anzubieten bzw. anzunehmen.
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