Ulm News, 28.02.2024 17:17
Projekt zur intelligenten Sturzerkennung gewinnt DATIpilot-Innovationssprint
Mit einer ebenso anwendungsfreundlichen wie innovativen Lösung zur intelligenten Sturzerkennung bei Seniorinnen und Senioren haben HNU-Professor Dr. Johannes Schobel und Praxispartner artiso solutions GmbH im Innovationssprint-Wettbewerb des DATIpilot überzeugt.
Das Projekt „stand-by.care“ hebt die Sicherheit älterer Menschen im eigenen Zuhause auf ein neues Level: Mittels eines Adaptersystems für Haushaltsgeräte sollen Unterbrechungen im alltäglichen Aktivitätsprofil der Betroffenen erkannt und Angehörige direkt über mögliche Notfälle informiert werden. Damit konnte sich das Team unter rund 3.000 Bewerbungen behaupten und qualifizierte sich als eines von 150 direkt ausgewählten Projekten dafür, einen Vollantrag für das Vorhaben zu stellen.
Im Rahmen des DATIpilot – einem neuen Förderprogramm der vom Bundesministerium für Forschung und Bildung (BMBF) gegründeten Deutschen Agentur für Transfer und Innovation (DATI) – werden innovative Ideen für Transferprojekte eruiert und Transferpotenziale erschlossen, um den Innovationsstandort Deutschland zu stärken. So konnten sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler u.a. für sogenannte Innovationssprints bewerben, um innerhalb von 18 Monaten eine neuartige Transfer- oder Innovationsidee zu erproben oder ein bestehendes Konzept weiterzuentwickeln. HNU-Prof. Dr. Johannes Schobel und Praxispartner artiso solutions GmbH traten dafür mit „stand-by.care“ an – und konnten im Pitch-Wettbewerb am 13. Februar in Freiburg auf Anhieb überzeugen. Das Besondere an diesem Projekt: Es bietet eine Art Notfallsystem für ältere Menschen, das über eine herkömmliche Sturzerkennung hinausreicht.
Zunehmendes Problem: Notfälle bei alleinlebenden älteren Menschen
Jeder dritte Mensch über 65 Jahren stürzt mindestens einmal im Jahr schwer – und Schätzungen zufolge ist bei rund 95 Prozent dieser Stürze keine weitere Person anwesend. Problematisch ist dies insbesondere angesichts der zunehmenden Anzahl alleinstehender und -lebender Seniorinnen und Senioren. Auch bei Angehörigen hinterlässt das ein mulmiges Gefühl. „Gemeinsam mit der artiso solutions GmbH möchte ich zeigen, wie sich dieses Problem so lösen lässt, dass die Lebensqualität von Seniorinnen und Senioren deutlich verbessert und das Gesundheitssystem entlastet wird“, sagt Prof. Dr. Johannes Schobel, der als Forschungsprofessor im Bereich Digitale Medizin und Pflege tätig ist. „Dass ‚stand-by.care‘ eine direkte Förderung erhalten hat, ist ein tolles Signal für die Relevanz von innovativen, digitalen Lösungen in einer sich wandelnden Gesellschaft“.
„stand-by.care“ bietet innovatives Sicherheitsnetz für Ältere
Mit dem Notfallsystem verfolgt der HNU-Professor gemeinsam mit Claus Allgaier und Alexander Eble von der artiso solutions GmbH einen ebenso anwendungsfreundlichen wie innovativen Lösungsansatz: An Haushaltsgeräte wie Kaffeemaschine, TV und Radio oder an Lichtschalter werden spezielle Steckdosenadapter geschaltet, die auf regelmäßiger Basis den Stromfluss messen und die Aktivitätsbefunde an einen Server senden. Registriert das System eine längere oder untypische Unterbrechung im vorher angepassten Nutzungsprofil, besteht Anlass zur Sorge bzw. liegt eine Notsituation nahe. In diesem Fall werden umgehend die hinterlegten Betreuungspersonen oder ein externes Netz informiert.
„Die meisten Notfallsysteme beschränken sich auf Sturzerkennung – doch nicht jeder Notfall ist mit einem Sturz verbunden“, erklärt Prof. Dr. Johannes Schobel. „Unser selbstaktivierendes System setzt auf eine ganzheitlichere Schutzwirkung, die auch andere missliche Situationen umfasst, ohne die Betroffenen zu stigmatisieren.“ Die dazugehörige mobile Anwendung erhöht die Sicherheit u.a. über GPS-Tracking zusätzlich, ist aber nicht zwingend notwendig. Das Sicherheitsnetz, das „stand-by.care“ aufspannt, ist kostengünstig, einfach zu installieren sowie nahtlos integrier- und individuell anpassbar. Dabei richtet sich „stand-by.care“ nicht nur an Seniorinnen und Senioren selbst, sondern vor allem auch an Angehörige, für die Unsicherheiten in der Betreuungssituation eine große Belastung darstellen.
Schnelle Marktreife: „stand-by.care“ soll in Haushalte einziehen
Die Innovationskraft des Projekts und die gesellschaftliche Relevanz des wissenschaftlichen Zugangs überzeugten die DATIpilot-Jury: „stand-by.care“ kann nach Einreichung des Vollantrags für 18 Monate gefördert werden, um die Entwicklung des Systems im Innovationssprint bis zur praktischen Einsatzfähigkeit voranzutreiben. Mit der weiteren Ausarbeitung soll ein neuer Standard in der Betreuung und Sicherheit von alleinlebenden Seniorinnen und Senioren gesetzt werden, wie Claus Allgaier, Head of Product & Business Innovation bei artiso solutions GmbH, erklärt: „Unser Ziel ist es, dass ‚stand-by.care‘ bald in vielen deutschen Haushalten zu finden sein wird, um das Leben älterer Menschen sicherer und unabhängiger zu machen“.




Highlight
Weitere Topevents
Frontalcrash auf der B10-Umleitungsstrecke
Ein Frontalzusammenstoß am Montagnachmittag in Ulm führte glücklicherweise nur zu zwei...weiterlesen
Fahrgäste in Furcht: Fremder steigt mit Pistole in Linienbus in Blaustein ein
Heikle Situation für besorgte Fahrgäste in einem Linienbus in Blaustein: sie meldeten am Freitagabend...weiterlesen
Schöne Weihnachtsüberraschung: Spatzen-Verstärkung: werden jetzt Telalovic und Rösch ausgeliehen - und Stoll zurückgeholt? Mit Niko Vukanovic hat heute schon ein Neuer unterschrieben
Das ging ja schnell: Niko Vukancic verstärkt die Spatzen - erster Winterneuzugang - kommen jetzt auch die...weiterlesen
Übel gegen Baum geprallt: 18-Jährige kommt auf der B 30 bei Ulm von der Fahrbahn ab
Eine 18-jährige Autofahrerin ist am Donnerstag bei Ulm von der Bundesstraße 30 abgekommen. Sie prallte...weiterlesen
Fenster fliegt bei Explosion in Ulm beim Brand durch die Häuserfront
Eine heftige Explosion hat am Samstagmorgen eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus im Ulmer Schülinhof...weiterlesen
Ein Glanzlicht des Jahres: in Ulm geboren und die Welt erobert - Hildegard Knef wäre am 28. Dez. 100 Jahre alte geworden für eine - eine Diva
"Ich will alles", am besten "Für mich soll`s rote Rosen" - am 3. April 2025 kam eine feine Biographie...weiterlesen
FWG fordert: Ulmer Weihnachtsmarkt soll länger offen bleiben - morgen am 2. Weih.Feiertag beginnt schon mal der Wintermarkt
Die FWG-Fraktion stellt einen Antrag an die Verwaltung: Prüfung einer dauerhaften Verlängerung der...weiterlesen
Die Gänstorbrücke wird bis 23. Dez. 2025 jeweils in der Nacht voll gesperrt - und weitere Baustellen-News
Das Baustellen-Update der Stadt Ulm führt uns in dieser Woche hinaus auf die A 8, wo mittlerweile...weiterlesen











