Ulm News, 14.05.2023 09:00
Uniklinik Ulm führt Implantat-Management-System ein
Das Universitätsklinikum Ulm (UKU) hat erfolgreich ein fortschrittliches Implantat-Management-System im Zentral OP eingeführt, das auf der sogenannten RFID-Technologie basiert. Dieses innovative System ermöglicht eine vereinfachte Erfassung und Kontrolle von Implantaten – wie Schrauben oder Nägeln – und bietet zahlreiche Vorteile sowohl für die Mitarbeitenden als auch für Patient*innen.
Das System verwendet die RFID-Technologie, um die Erfassung von Implantaten, die beispielsweise bei Knochenbrüchen eingesetzt werden, zu erleichtern. Unter RFID (Radio-Frequency Identification) versteht man den kontaktlosen Datenaustausch zwischen einem RFID-Transponder und einem RFID-Schreib-/Lesegerät. Zum Einsatz kommen spezielle RFID-Tags (RFID-Labels), die auf den Verpackungen der verwalteten Implantate angebracht sind. Jedes Produkt wird durch diesen Tag eindeutig identifiziert, sodass eine lückenlose Nachverfolgung und Zuordnung aller relevanten Daten, wie Bezeichnung, Artikelnummer oder Verfallsdatum, in der entsprechenden Software möglich ist. Im Gegensatz zu herkömmlichen Barcodes können diese Tags berührungslos erfasst werden.
„Anstelle nach einem Barcode auf der Verpackung zu suchen, kann nun ein RFID-Scanner einfach über die Verpackung geführt werden. So werden Implantate, die mit einem RFID-Tag versehen sind und sich in der Nähe des Scanners befinden, automatisch ausgelesen und erfasst. Dies erleichtert die Erfassung der Sterilimplantate erheblich, da mit dem RFID-Lesegerät alle für die Kontrolle relevanten Daten innerhalb von Sekunden abgerufen werden können“, erklärt Prof. Dr. Florian Gebhard, Ärztlicher Direktor der Klinik für Unfall-, Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie. „Durch das europäische Medizinproduktegesetz wurden in den letzten zwei Jahren 80 Prozent unserer Implantate auf einzelverpackte Steril-Implantate umgestellt, was zum Erfassen und Nachbestellen bei herkömmlichem Verfahren ein enormer Aufwand ist.“ Die neue Technologie erleichtert die Arbeit des Personals im Zentral OP – insbesondere nacharbeiten entfällt damit vollständig. Da im Zentral OP am UKU pro Tag durchschnittlich circa 50 Implantate eingesetzt werden, ergibt sich hierdurch eine enorme Zeitersparnis. Langfristig ist es möglich dieses System auf alle Materialien, verschiedenster Firmen, die im OP verbraucht werden, auszuweiten. Verbunden mit einem dann angeschlossenen automatischen Bestellsystem kann der so Waren-Umschlag im Zentral OP maximal vereinfacht werden.
Ein automatisch generierter monatlicher Report zeigt zudem an, welche Produkte innerhalb der nächsten sechs Monate verfallen, so dass sie rechtzeitig verwendet oder ausgetauscht werden können. Besonders relevant ist das System für dokumentationspflichtige Implantate wie z.B. Schrauben, Platten und Nägel. Nach der Erfassung über die Resolution-Software werden diese Implantate automatisch über eine speziell erstellte Schnittstelle dem richtigen Patienten oder der richtigen Patientin in der elektronischen Patientenakte zugeordnet.
Die Einführung des Systems am UKU begann im Februar 2022 mit einer sorgfältigen Prüfung und Abstimmung aller Rahmenbedingungen, gefolgt von der Programmierung der Schnittstelle. Im Januar 2023 wurden die initialen Tags für alle im Klinikum vorhandenen Produkte angebracht. Seitdem lief eine Testphase, die Mitte April erfolgreich abgeschlossen wurde. Seit Abschluss der Testphase findet die Dokumentation in die digitale Patientenakte überwiegend über Resolution statt.
Das Universitätsklinikum Ulm ist das erste Universitätsklinikum in Deutschland, das die Resolution-Software von Johnson & Johnson MedTech für die Erfassung von Implantaten verwendet. Durchgeführt und umgesetzt wurde das Projekt von der Klinik für Unfall-, Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie.




Highlight
Weitere Topevents
Autorennen geht tödlich aus - Blaustein ist schockiert, und selbst die Einsatzkräfte
Die Unfallstelle am Dienstagabend auf der Bundesstraße 28 bei Blaustein ließ auch erfahrene...weiterlesen
Neues Headquarter von Harder Logistics in Neu-Ulm fertiggestellt
Es gibt auch noch sehr positive Nachrichten aus der regionalen Wirtschaft: ein Unternehmen investiert in...weiterlesen
Heftiger Frontalzusammenstoß auf Berliner Ring in Ulm - Auto überschlägt sich - drei Schwerverletzte und lange Staus
Drei Schwerverletzte und drei beschädigte Autos sind die Folge eines Verkehrsunfall am Samstagvormittag...weiterlesen
Nun geht`s den Krähen in Ulm an den Kragen
Ein Falkner erkundet das Revier zur Vergrämung von Saatkrähen in der Innenstadt. Ulm setzt damit sein...weiterlesen
20 Durchsuchungen gleichzeitig in der Region Ulm durch die Polizei
Nach umfangreichen Ermittlungen hat die Kriminalpolizei am Mittwochmorgen 20 Wohnungen und Häuser...weiterlesen
Jetzt kommt wohl doch das grundlegende Beben bei den Spatzen nach der deftige 0:5-Heimniederlage
Der SSV Ulm befindet sich nach der 0:5-Heimniederlage gegen Hansa Rostock in einer handfesten Krise und...weiterlesen
Kleintransporter brennt nach Unfall auf B10 bei Neu-Ulm total aus
Nach einem Auffahrunfall ist am Montagmorgen in Neu-Ulm ein Kleintransporter in Brand geraten. Kurz vor...weiterlesen
Tödlicher Unfall am Bahnhof
Am Dienstag wurde eine Frau am Bahnhof in Göppingen von einem Regionalexpress erfasst und verstarb noch...weiterlesen








