Ulm News, 03.05.2023 15:00
Zittersieg gegen aggressive Wölfe: 128:122-Coup der Ulmer Basketballer nach zweifacher Verlängerung
In der punktreichsten Partie der diesjährigen Saison hat ratiopharm ulm mit 128:122 Punkten gegen den SYNTAINICS MBC gewonnen. Bis zum Zittersieg gegen die Wölfe aus Weißenfels waren zwei Verlängerungen notwendig.
Führungswechsel im Sekundentakt, doppelte Overtime, Offensivspektakel, lautstarker Hexenkessel und Nerven aus Drahtseilen: All das wurde den Fans in der ratiopharm arena geboten und gab einen kleinen Vorgeschmack in Sachen Play-offs. Die Ulmer konnten die Energie von den Rängen direkt auf das Parkett umwandeln, starteten schwungvoll und zielstrebig in die Partie hinein. Mit einem 11:2 Lauf begannen die Ulmer die Partie, gaben direkt den Ton an und bereitete dem MBC in der Anfangsphase einige Schwierigkeiten. Mit fortlaufender Spieldauer entwickelte sich die Begegnung zu einem echten High-Scoring-Game und nervenaufreibenden Krimi. In einer hitzigen Schlussphase nahm der Wahnsinn dann seinen Lauf, jeder Angriff wurde zügig vorgetragen, die defensiven Reihen fanden keinen Zugriff mehr und die Offensiven dominierten. So reichte am Ende nicht eine, sondern zwei Verlängerungen um einen Sieger zu ermitteln. Obwohl der MBC (29/60 – 48%) doppelt so viele Abschlüsse in Korb nähe nahm, präsentierten sich die Ulmer von dort enorm effizient (27/34 – 79%).
Im ersten Spielabschnitt glänzten die Uuulmer vor allem von außen, nahmen wie gewohnt viele Abschlüsse und trafen aus dem Dreierbereich hochprozentig (7/14 3.Pkt.). Angeführt von Kapitän und Scharfschütze Tommy Klepeisz, der makellos begann (2/2) und bei seinen Abschlüssen das Netz ohne Ringberührung zappeln ließ. Nach zehn Minuten ist es das erwartete High-Scoring-Game, mit ordentlicher Offensivkraft der Ulmer – 31 Punkte markierte das Team von Anton Gavel im ersten Viertel (31:21, 10.). Die Wölfe kamen nach der ersten Pausenansprache dann besser in die Partie, starteten den zweiten Abschnitt mit einem 7:2 Lauf, zwangen somit den Ulmer Coach zur ersten Auszeit. Dann drehte Karim Jallow auf, fungierte in der ersten Hälfte nicht nur als Topscorer (13 Punkte), sondern auch als Motor des Teams.
Mit seinem leidenschaftlichen und unermüdlichen Einsatz ging er voran, attackierte immer wieder entschlossen die Zone, vollendete selbst am Korb oder hatte das Auge für den besser positionierten Mitspieler (4 Assists). In der Folge zog der MBC die Aggressivität und das Spieltempo an, hatte einen besseren Zug zum Korb und fand somit allein in diesem Viertel zehn Mal den Weg an die Freiwurflinie. Trotz einer starken Ulmer Halbzeit verpasste man sich entscheidend abzusetzen (55:48, HZ.). Kurz vor der Pause gab es dann das erste krachende Highlight: Spielmacher Juan Nunez setzte per Lob-Anspiel Bruno Caboclo in Szene, der den Ball mit Autorität in den Ring drosch.
Auch nach dem Seitenwechsel erlosch das Offensivfeuerwerk nicht: Das Spieltempo blieb weiterhin hoch, dementsprechend kamen beide Mannschaften zu vielen Abschlüssen (Die Ulmer nahmen 76 Wurfversuche aus dem Feld, der MBC sogar 103). Die Uuulmer konnten allerdings nicht an die Effizienz aus der ersten Halbzeuit anknüpfen. So konnte der MBC das Spiel weiterhin offen gestalten, verkürzte zwischenzeitlich auf vier Punkte (66:62, 26.). Die Ulmer schalteten dann einen Gang hoch, attackierten öfters die Zone und erzwungen somit einige Freiwürfe. Diese konnte man allerdings nicht für sich nutzen, um den eigenen Wurfrhythmus erneut zu finden. So nutzten die Gäste die Schwächephase mit einem 8:0 Lauf aus, gingen damit erstmalig in Führung (71:75, 30.). Dann brachte Josh Hawley mit einer Flugshow die Halle zum Aufspringen, pflückte das Zuspiel von Dos Santos aus dem dritten Stockwerk und brachte den Ball brachial im Korb unter. Dies weckte die ratiopharm arena so richtig auf, die Fans nutzten das Momentum und peitschten das Team frenetisch nach vorne. In der Phase nahm Dos Santos die Fäden in die Hand, brachte wieder Kontrolle in das Offensivspiel und generierte gute Abschlüsse für seine Kollegen (12 Assists). In den Schlussminuten brillierte dann erneut Topscorer Jallow (36 Punkte), der erst einen Dreier traf, im Gegenzug einen Wurfversuch blockte und dann das Team wieder auf einen Zähler dranbrachte (90:91, 38.). Wenige Sekunden vor Ende lagen die Ulmer mit zwei Punkten hinten, dann wurde Bruno Caboclo im letzten Angriffsversuch gefoult und ging mit der Chance auf den Ausgleich an die Linie (1,7 Sekunden vor dem Ende). Der Brasilianer blieb cool, behielt die Nerven, verwandelte beide Freiwürfe und schickte das Spiel in die Verlängerung. In der Overtime explodierte dann die Halle komplett – davon sichtlich angetrieben, gelang den Ulmern ein 6:0 Lauf , der allerdings schnellstens egalisiert wurde.
Die Wölfe gaben sich nicht auf, ließen sich von der unglaublichen Kulisse nicht beeindrucken (106:106, 43.). Danach folgte der völlige Irrsinn: Die Ulmer hatten die Möglichkeit zum Gamewinner, verpassten diese und somit gab es eine erneute Zugabe (111:111 , 45.). Auch in der zweiten Overtime übernahm man mit zwei Dreier in Folge in Person von Dos Santos die erneute Führung, aber der MBC hatten auch hier eine Antwort parat. Am Ende war es Jallow, der mit einem erfolgreichen Dreier den Sieg einläutete und Caboclo der mit einem Monsterblock am defensiven Ende den Sieg sicherte.
Nach dem Erfolg wartet bereits am Freitag (05.05) das nächste Heimspiel gegen Rostock, in dem die Ulmer den „Matchball“ für den Play-off-Einzug haben.
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