Ulm News, 25.01.2023 09:00
Techniker Krankenkasse: Krankenstand im Land so hoch wie noch nie
Mit 4,37 Prozent war der Krankenstand bei der Techniker Krankenkasse (TK) in Baden-Württemberg 2022 so hoch wie noch nie seit Beginn der TK-
Selbst im Vergleich zum bisherigen Rekordstand von 3,5 Prozent im Jahr 2015 liegt er um 25 Prozent höher. Damit waren die bei der TK versicherten Erwerbstätigen im Land trotzdem noch deutlich weniger krank als in anderen Bundesländern.
Denn deutschlandweit lag der Krankenstand bei ebenfalls noch nie erreichten 5,2 Prozent, was einer durchschnittlichen erkrankungsbedingten Fehlzeit von fast 19 Tagen entspricht. Dagegen fehlten die rund 600.000 TK-versicherten Erwerbspersonen aus Baden-Württemberg im Durchschnitt nur 15,9 Tage.
Nadia Mussa, Leiterin der TK-Landesvertretung: "Für den massiven Anstieg sind fast ausschließlich Krankschreibungen mit der Diagnose Atemwegserkrankung verantwortlich." Blieben TK-versicherte Erwerbspersonen 2021 noch 1,5 Tage wegen eines Infekts der Atemwege zuhause, waren es 2022 rund 4,6 Tage. Gegenüber dem bisherigen Rekordjahr 2015 hat sich diese Zahl von damals 2,2 Tagen mehr als verdoppelt. „Ungewöhnlich ist außerdem, dass die Fehlzeiten wegen Erkältungsdiagnosen im März, Juli und Oktober ihre Höchstwerte erreichten. In diesen Monaten kletterte so auch der Gesamtkrankenstand auf über fünf Prozent“, so Mussa.
Mit 2,59 Fehltagen pro Kopf ist die Zahl der Arbeitsausfälle wegen psychischer Erkrankungen ebenfalls leicht angestiegen. Letztes Jahr waren diese Diagnosen mit 2,51 Fehltagen noch die Hauptursache für Krankschreibungen in Baden-Württemberg. „Eine jährliche moderate Steigerung der Fehlzeiten aufgrund psychischer Diagnosen ist im Südwesten schon seit mehreren Jahren zu beobachten“, erklärt die TK-Leiterin. Hier sei kein nennenswerter Schub durch die Corona-Pandemie erkennbar.
Im Bereich Muskel-Skelett-Erkrankungen, zu denen beispielsweise Rückenschmerzen gehören, wurden mit 2,01 Fehltagen etwas weniger Ausfälle gemeldet als im Vorjahr (2,04 Tage). "Auch wenn viele Menschen sich coronabedingt weniger bewegt haben oder schlechtere ergonomische Bedingungen am Heimarbeitsplatz vorfanden, können wir bisher keine Auswirkungen auf die Diagnose-Zahlen feststellen", so Mussa.
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