Ulm News, 03.05.2022 11:00
Südwestmetall: Russischer Gaslieferstopp würde zu großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten führen
Die Metallarbeitgeber in der Region Ulm warnen davor, im Falle eines russischen Gas-Lieferstopps in erster Linie den Unternehmen die Energiezufuhr zu kürzen. „Das würde zu Auswirkungen führen, die aktuell kaum vorhersehbar sind.„Im schlimmsten Fall wären massive Arbeitsplatzverluste die Folge, die sich auch durch Kurzarbeit nicht mehr auffangen lassen“, so Peter Feser, Vorsitzender der Arbeitgeber in der Bezirksgruppe Südwestmetall.
Im schlimmsten Fall auch zu einem wirtschaftlichen Einbruch, wie wir ihn in der Geschichte der Bundesrepublik noch nicht erlebt haben“, sagte der Vorsitzende der Bezirksgruppe Ulm des Arbeitgeberverbands Südwestmetall, Peter Fieser, am Dienstag in Ulm. „Die energieintensive Industrie würde besonders hart getroffen. Massive Arbeitsplatzverluste wären in so einem Fall die Folge, die sich auch durch Kurzarbeit nicht mehr auffangen lassen. Das hat aktuell auch der Chef der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele, noch einmal unterstrichen.“
Vor diesem Hintergrund regte Fieser an, darüber nachzudenken, im Falle von Versorgungsengpässen Privathaushalte und Industrie gleich zu behandeln: „Also, dann lieber die Heizung im kommenden Winter etwas zurückdrehen und dafür der Industrie die Chance geben, weiter für Wertschöpfung und gute Arbeit am heimischen Standort zu sorgen.“ Unterm Strich sei es doch für Arbeitnehmer wie Arbeitgeber vorteilhafter, wenn die Gas-Kürzungen fair aufgeteilt würden und so möglichst viele Arbeitsplätze gerettet werden könnten. „Diese Diskussion müssen wir nun offen und ehrlich führen“, sagte der Bezirksgruppen-Vorsitzende.
„Klar ist: Wir werden die aktuellen enormen Herausforderungen als Gesellschaft nur im Schulterschluss bestehen können. Deshalb wird entscheidend sein, dass wir uns auch in der zentralen Frage der Energieversorgung nicht gegeneinander ausspielen lassen. Ich bin davon überzeugt: Mit einer geschickten Lastenverteilung können wir einiges von dem drohenden wirtschaftlichen Schaden abwenden.“
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