Bill Gates Ehrengast bei der 61. Nobelpreisträgertagung - Annette Schavan eröffnet Treffen der Laureaten

 Über 150 Journalisten aus aller Welt warteten am Sonntag vor allem auf Bill Gates, der mit seinem Flugzeug in Friedrichshafen landete und dann nach Lindau gefahren wurde. Bevor er in der Inselhalle mit den Medizinern diskutierte sprach er mit ausgewählten Studenten und Nachwuchsforschern. Gates ermöglicht jedes Jahr jungen hochqualifizierten Studenten, die nicht die finanziellen Mittel haben, die Teilnahme an der Tagung, die von Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) in der Lindauer Stadthalle eröffnet wurde. Gates fördert in einer Stiftung mit seiner Frau Melinda wissenschaftliche Projekte zum Thema Weltgesundheit und Bildung. Für junge Nachwuchswissenschaftler hatte Gates  schon in früheren Jahren Stipendien zur Verfügung gestellt. Die Organisatoren der Nobelpreisträgertagung freuten sich sehr, dass Gates dem Ehrensenat der Stiftung beitrat und deshalb auch nach Lindau reiste. Die Sicherheitsvorkehrungen für einen der reichsten Mann der Welt waren übrigens auch nicht schärfer als für einen Popstar. Minister aus Russland und Israel und das Mitglied des thailändischen Königshauses waren stärker bewacht. Bill Gates soll sogar unerkannt in Begleitung von zwei Bodyguards eine gute halbe Stunde die Lindauer Insel - inmitten des sommerlichen Touristenrummels - besichtigt haben. 
Offiziell eröffnet wurde die Tagung durch Gräfin Bettina Bernadotte von der Insel Mainau, deren Vater dank seiner verwandtschaftlichen Beziehungen zum schwedischen Königshaus das jährliche Treffen der Nobelpreisträger einst ins Leben gerufen hatte. bei der Tagung nehmen sich die Laureaten Zeit, mit dem akademischen Nachwuchs zu diskutieren. 
Bill Gates kritisierte, dass heutzutage zu viel für die "Wohlstandsmedizin" geforscht werden und immer noch zuwenig für die Eindämmung etwa von malaria und AIDS getan werde. Krankheiten, unter denen vor allem die Menschen in den Entwicklungsländern leiden. Er bat die Mediziner und jungen Nachwuchsforscher: Vergessen Sie nicht die Menschen und dei Bedürfnisse in den Entwicklungsländern.
Nobelpreisträger Bert Sakmann fühlte sich in Lindau richtig heimisch. Er ging nur ein paar Kilometer entfernt von der Inselhalle in Bad Schachen zur Grundschule. DieTagung dauert noch bis 1. Juli.