Ulmer Uni-Professorin Anita Ignatius an der Spitze der Deutschen Traumastiftung

 Immer nach zwei Jahren wechselt die Präsidentschaft bei der 2015 an der Ulmer Uni gegründeten Deutschen Traumastiftung. Auf die bisherigen drei Präsidenten, die Uni- Professoren und Institutsleiter Florian Gebhard, Thomas Wirth und Jörg M. Fegert, folgt nun zum 1. Januar 2022 zum ersten Mal eine Frau. Im Vorgriff auf den Jahreswechsel ist auf der Mitgliederversammlung die Direktorin des Instituts für Unfallchirurgische Forschung und Biomechanik an der Ulmer Universität, Professorin Anita Ignatius, ohne Gegenstimme zur Präsidentin gewählt worden.   Traditionsgemäß wird dann der bisherige Präsident Fegert, Chef der Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie am Uni-Klinikum, als erster Vize agieren.
Zum zweiten Vizepräsidenten wurde Professor Markus Huber-Lang bestimmt, seines Zeichens Direktor des Instituts für Klinische und Experimentelle Trauma-Immunologie. Das Präsidium ergänzen die Uni-Professoren bzw. Ärztliche Direktoren Florian Gebhard (Generalsekretär) und Harald Gündel (Schriftführer). Beisitzer sind der Ulmer Alt-Oberbürgermeister Ivo Gönner, Professor Benedikt Friemert (BWK), Professor Matthias Helm (Direktor der Abteilung Anästhesie und Intensivmedizin am BWK)) und Hans-Uli Thierer (Medienarbeit). Geschäftsführer der Stiftung ist weiterhin Michael Drechsler.   Das Personaltableau fürs neue Jahr steht also. Unterdessen tangierte Corona auch die Aktivitäten der Stiftung in den vergangenen zwölf Monaten. „Wir schieben einen Berg von Ideen und geplanten Treffen vor uns her“, fasste Fegert zusammen. So konnte beispielsweise die maßgeblich von der Stiftung initiierte Ulmer Traumabox nicht wie vorgesehen an Ulmer Schulen, in der Castell-Bank in Würzburg und bei der Björn-Steiger- Stiftung vorgestellt werden; auch verzögerte sich die Installation einer Notfall-App, die nach den Worten Fegerts nun aber im Oktober an den Start gehen soll.
 Lahmlegen konnte die Pandemie die Arbeit der Stiftung freilich nicht. So wurde hinter den Kulissen das Projekt „PULS“ vorangetrieben. In Kooperation mit der Polizeidirektion Ulm arbeiten Uni-Klinikum und Traumastiftung an Konzepten zur Traumaprävention und zur Behandlung posttraumatischer Belastungsstörungen bei Polizeibediensteten.
Der Ulmer Alt-OB Gönner regte an, PULS so rasch wie möglich auszudehnen auf Rettungsdienste und Feuerwehren, deren Personal bei Unfällen und Katastrophen ebenfalls extremen psychischen und physischen Belastungen ausgesetzt sei, wie das jüngste Hochwasser-Drama verdeutlicht habe. Erstellt wurde zur Bundestagswahl ein Paket an Wahlprüfsteinen. Im Kern geht es darum, die Kandidat/innen und Parteien mit den Zielsetzungen der Traumastiftung zu konfrontieren und ihre Haltung dazu herauszufinden.   Finanziell hat sich die Deutsche Traumastiftung im Corona-Jahr stabilisiert, wie Schatzmeisterin Professorin Brigitte Zürn berichtete.
Die Stiftung sei nicht zuletzt dank einer Spende der Björn-Steiger-Stiftung in Höhe von 40.000 Euro liquide und verfüge über ein kleineres Bankguthaben. Gute Nachricht in diesem Kontext auch aus dem Ulmer Rathaus: Geschäftsführer Drechsler berichtete, Oberbürgermeister Gunter Czisch werde sich be i den Haushaltsberatungen der Stadt dafür stark machen, dass der Deutschen Traumastiftung auch in den kommenden drei Jahren ein Zuschuss über jeweils 50.000 Euro gewährt werde.