Ulm News, 30.06.2021 15:40
Katastrophale Zustände in Schweinestall im Alb-Donau-Kreis
Unter dem Verdacht, gegen die Vorschriften zum Tierschutz verstoßen zu haben, steht ein Landwirt aus dem Alb-Donau-Kreis. Wie Staatsanwaltschaft Ulm und Polizei in Ulm berichten, hatte eine Tierschutzorganisation Anzeige gegen den Landwirt erstattet. In dem Stall herrschten offenbar desaströse Zustände, unter denen die Tiere litten und daran verstarben.
Die Tierschutzorganisation berichtete über tierschutzwidrige Zustände im Frühjahr dieses Jahres. Die Tierschützer filmten offenbar heimlich seit Februar 2020 mehrfach sterbende oder tote Tiere sowie Schweine mit offenen Wunden bis auf die Knochen, wie der SWR berichtet. Nach Informationen des Fernsehsenders, dem die Aufnahmen zugespielt worden waren, lagen in den Buchten auch tote Tiere, die von anderen Schweinen aufgefressen wurden. Wegen des Verdachts beantragte die Staatsanwaltschaft beim Amtsgericht Ulm einen Durchsuchungsbeschluss. Aufgrund dieses Beschlusses durchsuchten die Gewerbe- und Umweltermittler des Polizeipräsidiums Ulm am Mittwochvormittag den Betrieb. Sie dokumentierten die Zustände und erhoben Beweismittel. Dies alles muss nun von einem sachkundigen Veterinär begutachtet und bewertet werden. Ein sofortiges Handeln durch die Polizei schien nicht erforderlich. Inwieweit damit die Maßnahmen des Veterinäramts zusammenhängen, das erst kürzlich wiederholt in diesem Betrieb gewesen sein soll und noch im Frühjahr Anzeige bei der Staatsanwaltschaft wegen eines Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz erstattet hatte, ist Gegenstand der Ermittlungen. Diese Ermittlungen von Staatsanwaltschaft Ulm und Polizei dauern an.
Der tatverdächtige Landwirt gab an, dass er sich wegen einer Erkrankung nicht ausreichend um den Stall und die Tiere hätte kümmern können. Laut SWR will der Schweinebauer seinen Mastbetrieb jetzt stilllegen.
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