ulm-news.de

Sparkasse Neu-Ulm - Illertissen 1
Sie sind hier: ulm-news Startseite  Nachrichten

Ulm News, 11.11.2020 17:16

11. November 2020 von Thomas Kießling
0 Kommentare

Bilanz zur Lage am regionalen Ausbildungsmarkt


Seit September haben wieder viele junge Menschen in der Region eine Ausbildung angetreten. Doch welches Bild zeigt sich am Ausbildungsmarkt im Corona-Jahr 2020? In einer gemeinsamen Pressemitteilung zogen Mathias Auch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Ulm, Max-Martin W. Deinhard, Hauptgeschäftsführer der Ulmer IHK, Götz Maier, Geschäftsführer des Arbeitgeberverbandes Südwestmetall in Ulm, Bärbel Mauch, Geschäftsführerin des DGB Südwürttemberg sowie Dr. Tobias Mehlich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm, Bilanz.

Agentur für Arbeit Ulm, IHK Ulm, Südwestmetall Ulm, DGB Südwürttemberg und Handwerkskammer Ulm verstehen sich als institutionelle Partner am regionalen Arbeits- und Ausbildungsmarkt, unter anderem auch unter dem Dach des Fachkräftebündnisses Ulm/ Oberschwaben. Allen gemeinsam ist das Bekenntnis zur dualen Ausbildung als Beitrag zur Zukunftssicherung für junge Menschen und für die regionale Wirtschaft. Dies insbesondere auch mit dem Blick über die gegenwärtige Krise hinaus, da Herausforderungen wie Fachkräftesicherung und demografischer Wandel durch Corona allenfalls in den Hintergrund gerückt sind. 
Mathias Auch: „Sowohl die Zahl der bei der Agentur für Arbeit Ulm gemeldeten Ausbildungsstellen als auch die der Bewerber ist im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Hier zeigt sich aber nicht nur Corona, sondern auch der Strukturwandel macht sich bemerkbar. Hinzu kommt, dass Berufswahlentscheidungen und Einstellungen krisenbedingt oft deutlich später stattgefunden haben als üblich. Dennoch ist der Ausbildungsmarkt weiterhin ein Bewerbermarkt, soll heißen es gab deutlich mehr gemeldete Stellen als Bewerber und auch jetzt sind noch Ausbildungsplätze frei. Die Berufsberatung ist aktuell in der Verlängerung und berät Jugendliche auch jetzt noch, um in das bereits gestartete Ausbildungsjahr einzusteigen.“
Max-Martin W. Deinhard betonte: "Die Corona-Krise hat die Nachfrage nach Fachkräften insgesamt gebremst und gegenwärtig zu einem Überschuss geführt. Diese Entwicklung wird sich bei einer wirtschaftlichen Erholung jedoch in den kommenden zwei Jahren wieder umkehren. Denn aufgrund der Altersstruktur der Fachkräfte scheiden in den kommenden Jahren immer größere Anteile der Belegschaften aus. Weder der ausgebildete Nachwuchs noch Personen aus der stillen Reserve, also erwerbsfähige aber nicht erwerbstätige Menschen, werden diese Lücke schließen können. Letztlich fehlen zwischen 2020 und 2030 in der IHK-Region Ulm durchschnittlich mehr als 10.500 Fachkräfte. Wichtig ist daher, den Herausforderungen des demografischen Wandels vorausschauend zu begegnen, indem auch jetzt durch Ausbildung zukünftiges Fachkräftepotenzial gesichert wird. Dazu müssen wir die berufliche Bildung mit ihrer Vielfalt an Bildungsangeboten weiter stärken, Jeder und Jede wird gebraucht."
Auch Götz Maier versicherte: „In der Metall- und Elektroindustrie haben vor allem kleinere und mittelständische Betriebe Schwierigkeiten, alle Ausbildungsstellen zu besetzen. Dies hat sich durch Corona noch verschärft. Die Zahlen der Agentur für Arbeit zeigen in verschiedenen Berufsbildern der Metall- und Elektroindustrie einen Rückgang an gemeldeten Bewerbern wie auch gemeldeten Ausbildungsstellen im Vergleich zum Vorjahr. Dennoch gibt es in unserer Branche für fast alle Berufsbilder mehr Stellen als Bewerber. In Zeiten, in denen Bildungsmessen und häufig auch Praktika nicht stattfinden können, unterstützen wir digitale Formate, damit sich Jugendliche umfassend informieren können.“
„Die Auswirkungen von Corona gepaart mit dem Strukturwandel werden sich im Jahr 2021 gravierend bemerkbar machen. Es darf aber nicht passieren, dass Betriebe Ausbildungsplätze streichen, um allein der momentan schwierigen Situation Rechnung zu tragen. Wenn wir einem Fachkräftemangel entgegen wirken wollen, müssen wir den jungen Menschen die Möglichkeit einer Ausbildung und vorher Berufsberatu ng anbieten. Das war dieses Jahr schwierig und wird sicher auch 2021 eine Herausforderung darstellen. Deshalb müssen wir Wege und Möglichkeiten suchen, alle zu erreichen“, erklärte Bärbel Mauch
Nach Ansicht von Dr. Tobias Mehlich hat "das Corona-Frühjahr den jungen Menschen, den Betrieben und unseren Beratern die berufsorientierungsmöglichkeiten und damit den Zugang zum Handwerk erschwert. Praktika, Berufsmessen oder Berufsorientierungsangebote in der Schule sind ausgefallen. In den letzten sechs Jahren haben sich die Handwerksbetriebe der Region trotz des demographischen Wandels mit sinkenden Schülerzahlen und Drang zum Studium stetig über mehr Auszubildende gefreut – bis Corona kam. Zum September haben 2.765 junge Menschen eine Ausbildung im Ulmer Kammergebiet begonnen – 181 weniger als im Vorjahr. Es freut uns aber, dass die Anzahl an Abiturienten gestiegen ist: 390 Abiturienten, das entspricht einem Anteil von rund 15 Prozent. Dazu fehlen uns die Geflüchteten, die wertvolle Arbeit leisten. Aktuell haben 138 Geflüchtete im Gebiet der Handwerkskammer Ulm eine Ausbildung begonnen, im Vorjahr waren es 220. Aus- und Einreisebedingungen wie auch Bürokratie während Corona haben den Start für die jungen Menschen erschwert. Die Bereitschaft der Betriebe, jungen Geflüchteten eine Perspektive zu bieten, ist aber weiterhin vorhanden. Wir arbeiten jetzt mit unseren Ausbildungs- und Personalberatern mit Hochdruck am Aufholen der entfallenen Corona-Zeit. Wir sind hoffnungsvoll, dass wir die Lücke bis zum Jahresende schließen werden. Der Ausbildungswille unserer Betriebe ist ungebrochen trotz vieler Unsicherheiten. Das zeigen auch die vielen noch freien Lehrstellen.“



Queer 2Sparkasse NU

Termine & Kino

weitere Termine
Sparkasse Neu-Ulm - Illertissen 1
Sep 06

LKW schleudert Pkw auf der B10 bei Neu-Ulm herum
Heue war die Bundesstraße 10 kurzzeitig bei Neu-Ulm blockiert, nachdem ein Lkw-Fahrer einen Pkw...weiterlesen


Sep 13

Einbruch in Ulmer Firma
Von Mittwoch auf Donnerstag drang ein Einbrecher in eine Ulmer Firma ein. Die Höhe des Schadens ist noch...weiterlesen


Sep 12

„Gesunde Niere – Was kann ich selbst dafür tun?“
Eine Informationsveranstaltung der Sektion Nephrologie des Universitätsklinikums Ulm (UKU) gibt wertvolle...weiterlesen


Sep 06

Auffahrunfall mit Motorradfahrer, der sich schwer verletzt
Am Donnerstag kam es bei Lauterstein auf der B 466 auf einer der beliebten Motorradstrecken der Region zu...weiterlesen


Sep 12

Arbeitsamt Ulm wird renoviert
Ab Montag, den 16. September starten bei der Arbeitsagentur in der Ulmer Wichernstraße brandschutzbedingt...weiterlesen


Sep 06

Starke Hochschulen – starke Wirtschaft: IHK Schwaben vertieft Zusammenarbeit mit Hochschulen
Von der Wissenschaft in die Wirtschaft: die Hochschulen in Bayerisch-Schwaben haben nun mit der IHK...weiterlesen


Sep 06

TARGOBANK in Ulm blickt auf erfolgreiche erste Jahreshälfte zurück
Ein hohes Interesse an Finanzierungen und Geldanlageprodukten hat die TARGOBANK in Ulm im ersten...weiterlesen


Sep 14

Spatzen verlieren gegen den Club 1:2 – und wer den Videobeweis erfunden hat, war mit Sicherheit kein Einstein
Wieder waren es nur 3 Minuten, die den Spatzen den Sieg gekostet haben. Umso unglücklicher: zweimal...weiterlesen



Sparkasse Neu-Ulm - Illertissen 1

 
© ulm-news.de, Nachrichten für Ulm und Umgebung   KONTAKT | FAQ | IMPRESSUM | DATENSCHUTZ | Cookie Einstellungen anpassen nach oben