Ulm News, 21.07.2020 21:49
Zeckensommer: AOK Ulm-Biberach empfiehlt FSME-Schutzimpfung
Sie lauern in Wäldern und auf Wiesen besonders in hohen Gräsern und Büschen: Zecken. Milde Temperaturen und eine hohe Luftfeuchtigkeit sorgen dafür, dass die in diesem Jahr zahlreich auftretenden kleinen Blutsauger richtig aktiv sind. Zecken können Krankheiten wie Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und Borreliose übertragen.
Die Gefahr, nach einem Zeckenstich zu erkranken, ist in der Region hoch: Die Stadt Ulm, der Alb-Donau-Kreis und der Landkreis Biberach zählen laut Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) zu den FSME- Risikogebieten. Von März bis Oktober ist die Ansteckungsgefahr am größten.
Rund 0,1 bis fünf Prozent der Zecken tragen laut Angaben des RKI das FSME-Virus in sich. Kommt es zu einer Infektion mit dem FSME-Virus, können grippeähnliche Beschwerden wie Fieber oder Kopfschmerzen auftreten. Bei einer Mehrzahl der Betroffenen heilt die FSME ohne Folgen aus. Ist aber das zentrale Nervensystem oder das Rückenmark betroffen, kann es zu bleibenden Schäden wie Lähmungen oder Schluck- und Sprechstörungen kommen.
Da es keine Therapiemöglichkeiten gibt, empfiehlt die AOK Ulm-Biberach allen, die sich häufig in der Natur aufhalten, eine FSME-Schutzimpfung. Die Kosten für die Impfung übernimmt die Krankenkasse. Während man sich gegen FSME mit einer Impfung schützen kann, kann die bakterielle Borreliose nur nachträglich behandelt werden. Darum ist beim Aufenthalt im Grünen trotz erfolgter FSME-Impfung Vorsicht geboten, auch wenn nicht jeder Zeckenstich automatisch eine Borreliose-Infektion bedeutet. Laut RKI schwankt das Vorkommen von Borrelien in Zecken regional sehr stark.
In manchen Gebieten kann bis zu einem Drittel der Zecken den Erreger in sich tragen. Borreliose kann mit Antibiotika therapiert werden, bereitet aber oft Probleme, weil sie häufig spät erkannt wird. Sie verursacht unspezifische Symptome wie Müdigkeit, Muskel- und Gelenkschmerzen. Noch Monate oder Jahre nach der Borrelien- Infektion kann es zu Gelenkentzündungen, Herzrhythmusstörungen oder Entzündungen des Rückenmarks kommen.
Für das Jahr 2018 zählte die AOK in Baden-Württemberg 17.179 an Borreliose erkrankte Versicherte. Das sind rund 3.000 Erkrankte mehr als 2014. Auch in der Region ist die Tendenz steigend. 2014 befanden sich 807 Versicherte in ärztlicher Behandlung, 2018 waren es bereits 913: 173 Personen in Ulm, 414 im Alb-Donau-Kreis und 326 im Landkreis Biberach. Am meisten betroffen war die Altersgruppe der 55- bis 59-Jährigen mit insgesamt 119 Erkrankten. Grundsätzlich gilt: Hat eine Zecke gestochen, sollte sie so schnell wie möglich mit einer Zeckenpinzette oder -karte entfernt werden. Denn je schneller sie entfernt wird, desto geringer das Risiko, dass Erreger in den Körper gelangen. An der Einstichstelle tritt meist eine juckende Rötung der Haut auf, die einige Tage später wieder verschwindet.
Dabei handelt es sich um eine normale Reaktion. Die sogenannte Wanderröte dagegen ist auf eine Borreliose- Infektion zurückzuführen. Sie tritt einige Tage, manchmal auch erst Wochen nach einem Zeckenstich auf. Diese deutlich ringförmige Hautrötung ist oft im Zentrum blasser als am Rand. Der rote Ring wandert dann allmählich nach außen. Diese Symptome sollten auf jeden Fall ärztlich abgeklärt werden. Der beste Schutz ist Zeckenstiche zu vermeiden. Richtige Kleidung wie geschlossene Schuhe, Strümpfe und lange Hosen oder spezielle Anti-Zecken- Sprays sowie das Absuchen des Körpers nach Aufenthalten im Freien sind dabei wichtige Vorsichtsmaßnahmen.








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