Ulm News, 05.05.2020 08:00
Was ist dran an den Eisheiligen?
Bauernregeln warnen vor frostigen Temperaturen im Mai
„Vor Nachtfrost du nicht sicher bist, bis Sophie vorüber ist.“ Richtung Monatsmitte deutet sich eine Stippvisite der Eisheiligen an. Wie viel Wahrheit steckt in dem Volksglauben, dass es erst dann dauerhaft warm wird, wenn die Eisheiligen vorbei sind?
Vier frostige Herren und eine kalte Sophie
Im Süden und Osten sind bis zur Wochenmitte noch kurze Schauer drin. Sonst setzt sich freundliches Wetter durch und es wird wieder angenehm warm. Richtung Monatsmitte könnten die Eisheiligen aber mit kaltem Blick vorbeischauen.
Als „Eisheilige“, manchmal auch „gestrenge Herren“ oder „Eismänner“ werden eine Reihe von katholischen Heiligen bezeichnet, deren Gedenktage in den Mai fallen. Dazu gehören vor allem die Heiligen Pankratius (12. Mai), Servatius (13. Mai) und Bonifatius (14. Mai), meist auch die heilige Sophia (15. Mai), in Norddeutschland außerdem der heilige Mamertus (11. Mai). Glaubt man den Bauernregeln, dann ist in diesem Zeitraum häufig mit Kälteeinbrüchen und Bodenfrost zu rechnen. Diese Frostperioden können für empfindliche Pflanzen sowie Saatgut bedrohlich werden. Viele Landwirte, aber auch Hobbygärtner, bringen daher auch heute noch ihre Aussaat erst nach der „kalten Sophie“, also nach dem 15. Mai, auf die Felder.
In diesen Regeln steckt tatsächlich ein Stück Wahrheit. Das bestätigt Birgit Heck, Sprecherin der Unternehmenskommunikation von WetterOnline: „Im Mai sind die Temperaturen in Mitteleuropa zwar in der Regel schon recht hoch, aber dennoch kann es immer noch zu Kälteeinbrüchen mit Frost kommen. Die Statistik zeigt, dass es im Mai fast regelmäßig noch einmal ein oder zwei Tage mit Bodenfrost gibt.“
Hohe Wahrscheinlichkeit für singuläre Kälte
Für das Phänomen frostiger Tage im frühlingshaften Mai gibt es auch einen meteorologischen Fachausdruck: „In der Sprache der Meteorologen sind die Eisheiligen eine sogenannte Singularität“, erläutert Birgit Heck. „So nennt man Wetterlagen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit um ein bestimmtes Datum herum eintreten und der eigentlichen Wettertendenz entgegenlaufen.“
Frostige Tage können auch nach dem 15. Mai durchaus noch vorkommen. Das lässt sich nicht nur meteorologisch erklären: Die meisten Bauernregeln entstanden im Mittelalter, also in der Zeit vor der gregorianischen Kalenderreform von 1582. In dieser Reform wurden, um den Kalender besser an den tatsächlichen Sonnenlauf anzupassen, zehn Tage gestrichen. Bauernregeln, die fest an Gedenktage von Heiligen geknüpft sind, müssten folglich ebenfalls um zehn Tage korrigiert werden.
Aussicht: Nur noch wenig Regen in Sicht - Zunächst sonniger und wärmer
Anfangs ist es im Osten und Süden des Landes noch häufiger nass. Dagegen scheint im Westen neben ein paar lockeren Wolken vielfach die Sonne. In den Nächten gibt es örtlich sogar noch Bodenfrost. „Ab der Wochenmitte ist es dann überall trocken und sonnig. Zudem strömt aus Südwesten wärmere Luft nach Deutschland. Im weiteren Wochenverlauf klettern die Höchstwerte fast im ganzen Land über 20 Grad. Am Oberrhein sind dann wieder bis zu 25 Grad drin.“, berichtet Birgit Heck.
Am Wochenende breiten sich wahrscheinlich erneut Schauer und Gewitter aus, die im Süden auch kräftig ausfallen können. Zudem strömt mit nordwestlichem Wind kühlere Luft ins Land, sodass zum Start in die neue Woche nur noch Höchstwerte um 15 Grad erreicht werden. In den Nächten kühlt es regional bis zum Gefrierpunkt ab. „Solche Temperaturstürze sind um die Eisheiligen herum nicht ungewöhnlich.“, weiß Heck.







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