The most beautiful sound next to silence - Legendäres Label ECM feiert 50-jähriges Bestehen

Vor 50 Jahren, am 24. November 1969, wurde das erste ECM-Album aufgenommen: "Free At Last" von Mal Waldron. Es folgten weitere 1600 Alben der Edition of Contemporary Music. Bis auf wenige Aufnahmen wurden alle von dem heute 76-jährigen, gebürtigen Lindauer Manfred Eicher produziert.  Er schuf eine Klangästhetik, die sofort herauszuhören ist. Ebenso wie das spezielle Coverdesign dem CD-oder Plattenkäufer sofort anzeigt:  Das ist eine ECM-Produktion. Das Label ist eines der wenigen, die es geschafft haben, unabhängig zu bleiben. Eicher widerstand in den vergangeen 50 Jahren allen Lockrufen des großen Geldes. Ihm ging es immer um die Musik, die  Musiker,  um die Kunst und ein Album als Ganzes, weswegen er auch lange Zeit von den Streamingdiensten Abstand hielt. Er komponiert seit 50 Jahren die Tracks auf den Alben regelrecht, daher ist das moderne selektive und schnelle Hören einzelner gestreamter Songs nicht in seinem Sinne und dem des Labels ECM.  Auch die Feststellung "Think of your ears as eyes" charakterisiert die ECM-Aufnahmen treffend. Eichers zweite Leidenschaft gehört dem Film. Er ist mit Jean Luc Godard befreundet, hat "Der Mensch erscheint im Holozän" von Max Frisch selbst verfilmt und den Soundtrack zu mehreren Filmen wie beispielsweise "Bella Martha" von Sandra Nettelbeck zusammengestellt. 
Bei ECM veröffentlichten nahezu alle großen Jazzmusiker von Pat Metheny, Chick Corea, Ralph Towner, Enrico rava, Egberto Gismonti, Tomasz Stanko, Don Cherry, John Abercrombie, Terje Rypdal, Tord Gustavson, Nils Petter Molvaer, Charles Lloyd, Tord Gustavsen, Bobo Stenson,  Jan Garbarek und natürlich Keith Jarrett, der nahezu alle seiner Alben bei ECM veröfffentlicht hat und mit "The Köln Concert" einen musikgeschichtlichen Meilenstein und Megaseller  einspielte. 
ECM, die Edition of Contemporary Musik, ist aber auch für herausragende klassische Aufnahmen bekannt, beispielsweise jen der griechischen Komponistin Eleni Karaindrou und des Esten Arvo Pärt, der als Vertreter der Neuen Einfachheit als einer der bedeutendsten lebenden Komponisten Neuer Musik gilt. ECM machte auch Komponisten aus Osteuropa oder dem Baltikum hierzulande wieder bekannt.  
Eicher selbst wurde mit vielen Musikpreisen wie dem Grammy (plus fast zehn Nominierungen) oder dem Polar Music Preis ausgezeichnet. 
Einen ihm zugedachten Echo lehnte er im Jahr 2011 ab: "Es ist schön zu lesen, welch wunderliche Preise Sie in Ihren Echo-Jurysitzungen hin und wieder hervorbringen und dann auch verleihen möchten“, schrieb  Eicher dem Bundesverband Musikindustrie und der Deutschen Phono-Akademie, die ihn in der Kategorie „Förderer des Jazz“ auszeichnen wollten. Dieser Sonderpreis aber „konterkariert die Wahrnehmung meiner Tätigkeit als Musikproduzent“. Eicher beendete seine Absage mit einem Zitat von Tucholsky: „Je preiser gekrönt, desto durcher er fällt. Ich nehme diesen Preis nicht an.“
Das Firmenjubiläum wird in diesen Wochen weltweit mit vielen kleinen, aber feinen Festivals mit ECM-Künstlern gefeiert.