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Ulm News, 15.08.2019 17:05

15. August 2019 von Thomas Kießling
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OB Gunter Czisch verurteilt Angriff auf Afrikaner: Ulm steht für friedliches Zusammenleben und respektvollen Umgang miteinander


Der Oberbürgermeister Gunter Czisch, der sich derzeit im Urlaub befindet, hat auf den Offenen Brief der Nachbarschaft des Bürgerhauses Mitte reagiert. "Die Nachbarinnen und Nachbarn des Bürgerhauses, haben vorbildlich gehandelt und Haltung bewiesen. Sie haben deutlich gemacht, wofür die Mehrheit der Ulmerinnen und Ulmer steht: Für ein friedliches Zusammenleben und einen respektvollen Umgang miteinander", lobt OB Gunter Czisch. Ihm liegt daran, dass der Angriff vom 3. August aufgearbeitet wird. Damals hat ein Deutscher aus der Nachbarschaft des Bürgerhauses Mitte mit einer Luftdruckpistole auf einen aus Nigeria stammenden Mann geschossen und diesen verletzt. 

Aus Worten werden Taten - dieser Logik scheint auch der Täter gefolgt zu sein, als er am Abend des 3. August auf einen Bürger mit nigerianischen Wurzeln schoss, schreibt der Ulmer Oberbürgermeister Gunter Czisch.  Zwar "nur" mit einer Luftpistole, aber diese vermeintliche Relativierung könne  nicht darüber hinweg täuschen, dass mit einer Waffe gezielt gegen einen Menschen vorgegangen wurde, schlimmer noch: dass der Täter vermutlich aus rassistischen Motiven heraus gehandelt hat.
"Auch im Namen der Fraktionen des Ulmer Gemeinderats möchte ich Ihnen daher auf Ihren Offenen Brief antworten und Ihnen allen versichern, dass es für Hass und Rassismus keinen Platz in Ulm gibt. Ihrer im Brief geäußerten Bitte nach einem Gespräch zur aktuellen Lage kommen wir sehr gerne nach und haben Herrn Heusohn für den kommenden Freitag ins Rathaus eingeladen", so der Verwaltungschef.
Es sei  Sache der Polizei, den Tathergang zu rekonstruieren und den Täter festzunehmen; es sei Sache der Justiz, ihn zu verurteilen. "Aber es ist die Sache der Stadtgesellschaft, sich deutlich gegen rassistisches Gedankengut zu stellen; es ist Sache jedes einzelnen von uns, dafür zu sorgen, dass Hass auf Minderheiten, dass die Verunglimpfung und Herabsetzung ganzer Personengruppen in Ulm nicht Schule machen. Dazu gehört vor allem, Rassismus in all seinen Formen nicht einfach schweigend hinzunehmen. Denn das Schweigen der Mehrheit hat eine fatale Konsequenz: Es könnte als stillschweigende Zustimmung ausgelegt werden", betont Czisch in seinem Brief an die Nachbarn des Bürgerhauses Mitte.
"Wir dürfen also nicht schweigend zusehen, wenn Scharfmacher und geistige Brandstifter mit Worten und Parolen zündeln. In diesem Sinne haben Sie, die Nachbarinnen und Nachbarn des Bürgerhauses, vorbildlich gehandelt und Haltung bewiesen. Sie haben deutlich gemacht, wofür die Mehrheit der Ulmerinnen und Ulmer steht: Für ein friedliches Zusammenleben und einen respektvollen Umgang miteinander - selbst in der Austragung von Konflikten", heißt es weiter in dem Schreiben des Ulmer Oberbürgermeisters.
In Ulm leben über 126.000 Menschen - da können Interessenkonflikte, Meinungsverschiedenheiten, Unterschiede in den Wertvorstellungen nicht ausbleiben, das gelte im Kleinen wie im Großen. Die deutsche Geschichte aber habe gelehrt, dass nichts davon es rechtfertigt, Gewalt einzusetzen. Insbesondere die Bürgerhäuser seien Orte, an denen Ulmerinnen und Ulmer aus allen Bevölkerungsgruppen zusammenkommen, es seien Orte des Dialogs und der Gemeinschaft. Die Bürgerzentren stünden auch für die Internationalität, Vielfalt und Offenheit unserer Stadt. "Es liegt an uns, dass dies so bleibt", schreibt Gunter Czisch abschließend. 
Am Freitagvormittag findet im Rathaus ein Gespräch zwischen dem ersten Bürgermeister Martin Bendel und Lothar Heusohn von ZEBRA statt, in dem es um die Aufarbeitung des Angriffs vom 3. August gehen wird. Damals hat ein Deutscher aus der Nachbarschaft des Bürgerhauses mit einer Luftdruckpistole auf einen aus Nigeria stammenden Mann geschossen. 

Rassistischer Angriff

In einem offenen Brief verurteilen die Anwohner des Bürgerhauses Mitte "Rassismus und jegliche Form von Diskriminierung und solidarisieren uns mit den verschiedenen Gruppen, die das Bürgerhaus nutzen". Das Bürgerhaus in der schaffnerstraße sei ein Zeichen der gelebten Vielfalt in Ulm, ein Zeichen der "internationalen Stadt Ulm". Diese Viefalt sei gerade in unserer heutigen Welt wichtiger denn je. Für die Anwohner ist dei Faktenlage klar. Der Täter seu im Bürgerhaus bekannt, er habe sich bereits des Öfteren über Veranstaltungen und deren Lautstärke beschwert, dabei seien rassistische Kommentare und Drohungen geäußert worden, schreiben die Anwohner, die es für wicgtig halten, "jetzt ein klares Zeichen gegen Rassismus zu setzen". 



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