Früher in Rente gehen und weiterhin Gehalt bekommen

Funktionsweise der Zeitwertkonten

Bei einem Zeitwertkonto existieren insgesamt zwei Phasen, welche zu unterschieden sind: Die Anspar- und die Entnahmephase. Wie es der Name vermuten lässt, wird während der Ansparphase ein gewisser Betrag regelmäßig auf das Zeitwertkonto eingezahlt. Dieser Betrag kann ganz individuell sein und sich aus diversen Faktoren zusammensetzen. Es kann ganz simpel ein Betrag vom Gehalt genommen werden, aber auch Überstunden und andere tarifliche Leistungen können dafür genutzt werden.
Ein Zeitkonto ist ein freiwilliges Modell, welches jeder Arbeitgeber anbieten kann. Dabei kann der Mitarbeiter frei entscheiden, wie und in welcher Höhe er auf dieses Konto einzahlen möchte.
In der Entnahmephase kann das Geld nicht auf einmal entnommen werden, sondern ersetzt das Gehalt, welches einem davon monatlich ausgezahlt wird.
Wie die Entnahmephase im speziellen aussieht muss mit dem Arbeitgeber vereinbart werden. Ein Sabbatical, reduzierte Arbeitszeit oder eine verfrühte Rente können mögliche Gründe dafür sein. Der ausgezahlte monatliche Beitrag entspricht dabei ca. 67 bis 70 Prozent des letzten Nettoeinkommens. Ist zuletzt eine Summe von 2565 Euro auf das Bankkonto eingegangen, würde man mit Hilfe des Zeitwertkontos ca. 1720 Euro netto monatlich bekommen.

Vor- und Nachteile des Zeitwertkontos

Wie bei jedem Modell gibt es sowohl Vor- als auch Nachteile. Am Anfang mag man zwar weniger Gehalt bekommen, aber im Verlaufe des Lebens sammelt sich ein größeres Guthaben an, über welches man sich im Nachhinein sehr freuen wird. Ein Arbeitnehmer ist in der Lage ein Jahr Beispielsweise zu Pausieren, um eine Weltreise zu machen oder sich mehr mit der Familie zu beschäftigen und trotzdem noch Gehalt zu bekommen.
Weiterhin ist der Arbeitgeber nicht gezwungen Geld anzusparen, da er Beispielsweise auch Überstunden oder nichtgenommen Urlaub aus Überstunden auf das Zeitwertkonto als Guthaben einzahlen kann. Der Arbeitgeber muss sich in dieses Modell zuerst einarbeiten, da es sehr strengen Auflagen unterliegt. Dafür wird die Attraktivität des Arbeitnehmers für den Arbeitgeber gesteigert, wodurch die Mitarbeiterbindung steigt. Für den Arbeitgeber ergeben sich dadurch ebenso passive Vorteile. Das Image des Unternehmens wird gestärkt und nach außen hin als innovatives Unternehmen repräsentiert, wodurch dieses attraktiver für potenzielle Bewerber wird.